Titelmotiv Pressestimmen und Leserbriefe

Bürgerstimmen

Per E-Mail und über unser Aktionsformular schreiben uns Bürgerinnen und Bürger, um ihrem Unmut über die Zerstörung des Ortlohnparks durch die Ev. Landeskirche und die Veranwortlichen der Stadt Iserlohn Ausdruck zu verleihen.
Im Folgenden einige Auszüge:


Kein guter Tag für Iserlohn!
In folgendem Zeitungsartikel (http://www.derwesten.de/ikz/staedte/iserlohn/letzter-schlagabtausch-zwischen-den-fraktionen-id9890206.html) wird wieder effektvoll an der Wahrheit vorbei publiziert:
„Henz stellte weiter fest, dass der Weg bisweilen steinig war: „Es gab Auseinandersetzungen, wir haben auch Fehler gemacht, aber auch aus ihnen gelernt. Nach ungezählten Gesprächen konnte mit allen besorgten Bürgern schließlich die Einigung erzielt werden, die jetzt Zustimmung des Stadtrates fand. Das ist ein guter Tag für Iserlohn.“
Mit allen besorgten Bürgern die Einigung erzielt? Nein, ganz und gar nicht! Die vielen Unterschriften, die gegen eine weitere Versiegelung des Parks getätigt wurden, werden einfach ausgeblendet. Auch die Tatsache, dass der Park nun zusätzlich auch noch mit fast 30 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern (teilw. 3-geschossig) bebaut werden wird, wird im Artikel nicht erwähnt. Beim Lesen des Artikels könnte man meinen, es ginge nur um die Bebauung auf einer Gemeinbedarfsfläche und soziale Projekte - und nicht um die nachhaltige Zerstörung eines Parks und Biotops.
1. Korinther 3
Wer ist nun Paulus? Wer ist Apollos? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden, und das, wie der HERR einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt noch der da begießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.

Also: frohes Zerstören von Gottes Werk im Ortlohnpark, liebe Evangelische Kirche von Westfalen!
Macht euch die Taschen immer weiter voll, weiß Gott nicht nur mit Kirchensteuern, sondern auch: mit Staatsgeldern (dank sog. "Ersatzleistungen"), mit Immobilien, durch eure vielen sozialen Einrichtungen - die ihr betreibt, aber der Staat finanziert, durch eure Leiharbeitsunternehmen, mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Kräfte, Spenden usf.
Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Matthäus 6,24
Ein gutes Vorbild ist das Kloster Andechs. Es steht nur auf eigenen Beinen und kann ganz ohne Steuereinnahmen die sozialen Aufgaben erfüllen.


Das Wissen über den großen Wert von Grünflächen in städtischen Gebieten wird sicherlich bei den Vertreter/-innen der Kirche vorhanden sein; ebenso wissen diese Personen auch, welche negativen Folgen ihre Entscheidung, den Park zur Vernichtung frei zu geben, nach sich ziehen wird - sie sind ja nicht doof. Um so trauriger und auch erschreckender, dass die Entscheidungsträger es offensichtlich sich selbst gegenüber rechtfertigen können, ihre Entscheidung maßgeblich aufgrund der finanziellen Gegebenheiten zu fällen. Die Schöpfung achten? So nicht!


Sehr geehrte Damen und Herren, Wohnraum und Wachstum für Menschen ist wichtig - zweifelsohne...
... aber den Menschen wird es OHNE die Natur nicht mehr geben. Bitte erhalten Sie zusammenhängende Grünflächen. Spätere Generationen werden es Ihnen danken! Ich stimme ausdrücklich GEGEN den Bebauungsplan des Ortlohnparks!
Mit freundlichen Grüßen...


Im Nachhaltigkeitsbericht Haus Ortlohn von 2005 steht im Grußwort von Pfarrer Klaus Breyer:
[ ... ] Wir setzen uns ein für eine „Wirtschaft im Dienst des Lebens“, bei der der Mensch mehr ist als eine Humanressource und Gottes Schöpfung kein beliebig ausbeutbares Rohstofflager. Die Erde zu bebauen, zu bewahren, sie zu gestalten, ohne sie zu zerstören, heute und zukünftig lebenden Generationen ein menschwürdiges Leben zu ermöglichen, diesen Auftrag hat uns Gott mitgegeben. Man könnte auch – modern ausgedrückt – sagen, er hat uns vor die Aufgabe einer „Nachhaltigen Entwicklung“ gestellt. [ ... ]
Unter dem Stichwort Außenanlagen steht auf Seite 23: Die Tagungsstätte verfügt über einen Park von 65.000 m². Von dieser Fläche sind ca. 12.000 m² versiegelt. Auf dem Grundstück sind seltene Tierarten wie Bussard, Wiesenweihe, Schleiereule, Fledermaus und viele andere Tiere zuhause. Der Tagungsstätte ist daran gelegen, noch mehr Schutzräume für die Tiere zu errichten, z.B. mehr Hecken und Wiesen anzulegen, statt Rasen. Ab dem Winter 2004 wird in der Tagungsstätte ausschließlich Granulat (außer Treppenanlagen) für den Winterdienst eingesetzt.

Und nun ist das alles egal? Wie verlogen!


Es ist furchtbar, dass alles einfach zugebaut wird. Wie lässt sich das denn mit der von der Kirche immer beschworenen Nächstenliebe gegenüber den von Gott geschaffenen Lebewesen vereinbaren???


Gerade kirchliche Organisationen sollten und müssen mehr denn je Natur und Umwelt schützen; wer, wenn nicht die Kirche muss mit guten Beispiel voran gehen. Als moralische Instanz den Umweltschutz und Tierschutz in Bezug von Klimawandel im Auge behalten. Für unser aller Zukunft!


Ich bin am Nußberg in der Ortlohnstraße direkt neben dem Park aufgewachsen. Für mich ist es nicht nur ein Stück erhaltenswerte Kindheitserinnerung. Der Park ist einzigartig in der Umgebung und bietet trotz der Nähe zur Autobahn eine gute Naherholungsmöglichkeit. Für Kinder ein idealer Platz zum spielen und um die Natur zu entdecken. Für Erwachsene ein echtes Kleinod. Ich finde es schrecklich, dass Politiker nur den Kommerz im Fokus haben. Typisches Kleinbürgerdenken der Iserlohner Politiker. Schade! Ich drücke der Initiative die Daumen und begrüße ihre Pläne.


Ich habe einen Traum ... vom Ortlohnpark
Ich sehe "Offizielle" auf dem Dach des Rathauses und auf Kirchtürmen. Sie sehen weit ins Land; sie sind mit ca. 50 Jahren noch - oder wieder? - genau so klug wie sie es mit 8 oder 9 Jahren gewesen waren, und sie sind nicht die geworden die sie nicht sind.
Die "Offiziellen" sind kraftvoll Entschlossene statt kleinteilig Bedrängter und Beengter. Sie blicken über Wipfel, Kuppen und Spitzen hinweg nach Schieder, nach Bremen, nach Ohrdruf, nach Ludwigslust, und was erblicken sie: Wunderbare restaurierte Parks!
Die "Offiziellen" sind begeistert - begeistert ja, fast wie Kinder. Das wäre doch eine prima Idee, den Ortlohnpark zu retten. -

Hier endet der Traum. Dem Erwachenden fällt es wie Schuppen von den Augen: Du bist ja in Iserlohn und nicht in Schieder ..... "Schieder u.a." weisen übrigens auf ausgesuchte Referenzobjekte - verzeichnet in den entsprechenden Broschüren der Architektenkammern der Bundesländer - anlässlich des Tages der Architektur 2014 hin.

Weiterführende Links: Gärten in Westfalen, Schlosspark Schieder, Skulpturenpark Waldfrieden


Kirche hat für Gottes Geschöpfe (auch Menschen) und seine Schöpfung ein wichtiger Garant zu sein, vom Goldenen Kalb "Profitstreben" muss sie sich abwenden.


Hier müssen unbedingt Alternativlösungen gefunden werden! Es kann auf keinen Fall angehen, dass aus materiellen Interessen heraus hundert Jahre alte und seltene Bäume gefällt werden und mal wieder rücksichtslos die sich nicht wehrenden Tiere vertrieben werden. Wenn man solche Dinge hört und liest fragt man sich wirklich wann das Umdenken in den Köpfen der Menschen beginnt. Oder wartet man letztendlich wieder auf einen Noah der alle Tierarten und Pflanzen rettet? Dass die Kirche so etwas fördert finde ich skandalös!


Der Ortlohnpark ist Kindheitserinnerung. Er gehört zum Nussberg wie die Bäckerei Schreiber und der evangelische Kindergarten! Auch ich, als Entzogene finde mich immer wieder im Ortlohnpark, da dieser einfach einen Ruhepol darstellt. Ich denke es hängen nicht nur für mich viele schöne Erinnerungen am Ortlohnpark.. so erhaltet ihn bitte. Denn genau diese Erinnerungen sind das was die heutige hektische Gesellschaft braucht um auf dem Teppich zu bleiben. Und mit der Bebauung des Ortlohnparks werden bestimmt einige dieser Erinnerungen vergessen...


Die grüne Lunge Iserlohns darf nicht den ökonomischen Interessen der Bauspekulanten weichen.


Es sprechen so viele Sachen gegen die Bebauung, dass der Platz hier nicht reichen würde. Es wäre eine weitere Bausünde in dieser Stadt. Wohnraum wird nicht zwingend benötigt, jedenfalls nicht, um eine Zerstörung des Parks zu rechtfertigen!


Der Ortlohnpark muß auf jeden Fall erhalten bleiben. Am Besten so wie er jetzt ist. Die Stadt Iserlohn hätte nicht Karstadt kaufen sollen sondern den Ortlohnpark, um daraus einen Volkgarten Iserlohn (so wie den Volksgarten Letmathe) zu machen. Wofür braucht Iserlohn noch mehr Wohnraum. Die Stadt schrumpft und es gibt genug Leerstand überall. Ich wünsche Ihnen ein gutes Gelingen und drücke fest die Daumen dafür.


Der Ortlohnpark ist die letzte Grünoase am Nußberg, die noch nicht bebaut ist. Ich frage mich: Warum sind sich Landeskirche, Stadt Iserlohn und Naturschützer so einig, hier noch einige tausend Quadratmeter zuzubetonieren? Wenn mal alles fertig ist, werden unsere Politiker verwundert sagen: So hatten wir uns das Ganze nicht gedacht...!?


Lesen Sie hier auch einige der Leserbriefe, die zum Thema Ortlohnpark in den örtlichen Zeitungen abgedruckt wurden. Alle Leserbriefe finden Sie unter der Rubrik "Pressestimmen".

Entscheidungen treffen, um den letzten Park im Stadtgebiet zu erhalten

Nach Jahrzehnten der Nutzung durch die Evangelische Kirche gefährdet nun eine Bebauungsplanung den Bestand des Ortlohn Parks. Schon im August 2013 betonte der ehemalige Superintendent Albert Henz, dass dem unseligen Zustand des Gebietes Einhalt geboten werden muss: Ortlohn dürfe kein Schandfleck werden. Aber was wird es denn, wenn die aufstehenden Gebäude und zusätzlich etliche alte Bäume einer neuen Bebauung zum Opfer fallen? Das alte „Fleitmännsche Wäldchen“, wie der Ortlohn Park noch bei einigen alten Iserlohnern heißt, wäre nicht mehr wieder zu erkennen. Ich kann nur hoffen, dass die Iserlohner Politik, wie es Herr Janke als letzte Möglichkeit anmahnt, richtige Entscheidungen zugunsten der Mehrheit der Iserlohner Bürger trifft, damit dieser letzte Park im Stadtgebiet erhalten bliebe. Auch dem Stifter des Parks, Herrn Theodor Fleitmann, würde somit ein würdiges Andenken bewahrt und die Evangelische Kirche stünde nicht als Frevler an Gottes Schöpfung da.

Maß und Mitte sind hier gefragt

Das Unbehagen, freilich etwas abgemildert, bleibt. Eine Bebauung, die allzu eindeutig an die Zersiedelung der dem Ortlohntal zugewandten Seite der Langerfeldstraße erinnert, ist im Lichte der Aura und der Ambiance des Parks Haus Ortlohn unzulässig. Die, wie Herr Schultz schreibt, letzte größere Parkanlage ginge nicht nur den Nußbergern, sondern den Iserlohnern insgesamt verloren. Dass die evangelische Kirche dort Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen schaffen will, sei ihr erlaubt. Es sei ihr auch erlaubt, damit Geld zu verdienen. Was ihr allerdings nicht erlaubt ist, ist Kulturgüter zu missachten und insoweit das Gewinnziel allen anderen voranzustellen. Maß und Mitte sind hier gefragt. Das bramarbasierende Geschwätz über soziokulturelles und gemeinschaftsorientiertes" Verhalten ist besonders ärgerlich.

Was gilt und gelten wird, sind Eigentumsrechte, und nicht pseudophilosophische Ausflüge in die heile Welt, die da kommen möge. So bitte nicht, liebe evangelische Kirche! Die Erwartungen, dass etwa Rat und Verwaltung in der Lage seien, ein "grand design" zu liefern, sind ohnehin gering anzusetzen. Überlegungen etwa, ein Projekt wie den Park Waldfrieden in Wuppertal überhaupt einmal nur anzudenken, liegen weit jenseits des Erwartbaren.

Mies van der Rohe formulierte, die Aufgabe des Architekten sei, Ordnung in der Landschaft zu schaffen. Und eben nicht Unordnung.

Doppelzüngigkeit

Zu den lieb gewonnenen Gewohnheiten gehört es in der ev. Kirche gerade in dieser Jahreszeit (Frühling-Sommer) das schöne Lied: "Geh aus mein Herz und suche Freud" zu singen. Meine Frage an die hohen Herren (Damen) der Landeskirche: Können Sie das noch? Haben Sie denn keinen Skrupel, wenn Sie an Ihre Profitgier beziehungsweise an die Verstümmelung des Ortlohnparks denken? Lesen oder singen Sie doch mal ganz präzise das Lied, Wort für Wort, besonders Strophe 14. Ich bin sicher, nicht nur ich, sondern auch Paul Gerhardt, der uns dieses Lied vor 400 Jahren geschenkt hat, wäre fassungslos, entsetzt über so viel Doppelzüngigkeit Ihrerseits.

Wünsche mir eine Zurückweisung des Bebauungsplanes

Die Dreistigkeit kennt keine Grenzen. Eben das ist es nicht eine "übliche Pflege", sondern es findet nur eine Abholzung des Unterholzes (Kahlschlag) in den Bereichen der von der ev. Landeskirche vorgesehenen Bebauung statt. Ohne das Ende der Einspruchsfrist und Auswertung zur Offenlegung des Bebauungsplanes (24. März 2014) abzuwarten, handeln die Verantwortlichen der ev. Landeskirche vorzeitig, um ihre sichtbar vordergründigen wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen. Sie handeln ohne Rücksicht auf das noch nicht abgeschlossene Planungsverfahren und roden vorzeitig das gesamte Unterholz durch ihre beauftragte Baufirma auf den Flächen, die sie laut ihrer Bauvoranfrage vorsehen. Sie zerstören schon im Voraus vor einer demokratischen Entscheidung die gesamte Parkeinheit. Sie stellen Bürger, Planungsausschuss und Rat vor vollendete Tatsachen. Findet die Meinung der Bürger eigentlich noch gehör?

Ich habe noch keinen Bürger getroffen, der mit einer derartigen verdichteten allgemeinen Wohnbebauung einverstanden ist. Die Weitsicht der Bürger scheint größer zu sein als die der beteiligten Planer. Eine bis zu 50 Prozent zusätzlich vorgesehene Flächenversiegelung zerstört den, für den Nussberg wertvollen Grün-und Erholungsbereich. Der südliche untere Teil des Geländes, der mit dem eigentlichen Parkgelände eine geschlossene Einheit bilden sollte, und somit zum Gesamtbild des Parkes gehört, wurde durch vorzeitiges Abholzen des Unterholzes geschädigt. Ein Handeln, ohne die Berücksichtigung der Einspruchfristen, ohne Berücksichtigung von Bürgermeinungen, ohne Zustimmung von Rat und Planungsausschuss der Stadt Iserlohn.

Dreister geht es nicht - auch wenn es kirchlicher Besitz ist, weise ich noch mal darauf hin, dass dieses Areal laut Flächennutzungsplan eine Gemeinbedarfsfläche ist. Das bedeutet eine Fläche mit sozialer Verpflichtung und nicht ein Areal, das der Gewinnmaximierung dienen sollte.

Ich wünsche mir vom Planungsausschuss und vom Rat der Stadt Iserlohn, nach dieser wiederholten dreisten vorzeitigen Handlungsweise, eine Zurückweisung des vorliegenden Bebauungsplanes und eine Beschränkung einer Neubebauung auf den Bestand.

Wir verstehen nicht, warum der Evangelischen Landeskirche materielle Gewinne wichtiger sind als Gottes Schöpfung

Der Tierschutzverein Iserlohn befürwortet den Erhalt des gesamten Ortlohn-Parks. Wer Tierschutz betreiben will, muss auch Lebensräume erhalten! Der Ortlohn-Park mit seinen Bäumen, Sträuchern und (Wild-)Blumen ist Heimat für Vögel, Insekten und Kleintiere. Die im Bebauungsplan vorgesehenen kleinparzelligen Gartenflächen könnten vielleicht noch zur Nahrungssuche genutzt werden (je nach Bepflanzung), böten der jetzigen Tierpopulation aber keine Nistmöglichkeiten mehr. Wir verstehen nicht, dass der Evangelischen Landeskirche materielle Gewinne hier wichtiger sind als Gottes Schöpfung! Wir verstehen nicht, dass die anliegenden Evangelischen Gemeinden sich nicht zu Wort melden! Die Evangelische Kirche stellt sich immer als von unten nach oben organisiert dar, wonach die Kirchengemeinden doch über den Kirchenkreis Einfluss nehmen können müssten auf die Landeskirche! Wir begrüßen die verschiedenen Initiativen von Bürgern für den Erhalt des Ortlohn-Parks und bitten auch unsere Iserlohner Mitglieder, sich gegen eine Bebauung zu engagieren.

Kirche ist offenbar bereit, Haus Ortlohn für ein fettes Stück Butter zu opfern

Stelle man sich einmal vor, die Evangelische Kirche wäre Eigentümerin des Wichelhovenhauses, aber mit den erzielten Mieteinnahmen nicht zufrieden. Ein Mackie hätte im Auftrag der Kirche einen Käufer gefunden, der plane, dort ein Laufhaus zu betreiben. Das Haus erschiene dem Käufer auch deshalb interessant, weil es im Foyer eine entzückende Skulptur hat, die sich als Deko für den dort vorzusehenden Kontakthof besonders gut eigne. Endlich erhielte Iserlohn den noch fehlenden dritten Baustein des "goldenen Dreiecks" Bank-Bordell-Buchhandlung. Griffe die Kirche zu? Wäre das Angebot eines Investors, für viel Geld die Reformierte Kirche zu erwerben, um dort einen Tand-Trödel-Laden so genannten gehobenen Genres zu betreiben, nicht auch interessant für die Kirche? Häuser, Haine, Parks und ähnliche "Dinge" haben - "singen" sie, sind sie emotional be-bzw. anrührend - eine Aura. Sie reflektieren mannigfache Werte. Die Evangelische Kirche, die Amtskirche wohlgemerkt, ist offenbar bereit, im Fall Haus Ortlohn solche Werte für ein fettes Stück Butter zu entsorgen.

Neben den genannten Aspekten: Weiß die Kirche nicht oder - das wäre noch schlimmer - gibt sie nur vor, es nicht zu wissen, dass kleinteilige Umfelder, Zersiedelung von Landschaften, das Wohl und Wehe der Menschen, die dort oder in deren Umfeld leben - sehr negativ beeinflussen können? Hat die Kirche von den Arbeiten Richard Sennetts, von den Erkenntnissen der Grete Tugendhaft nie etwas gehört? Die Frage, die ich zu Beginn dieses Briefes gestellt habe, vermag ich, nachdem was sich die Evangelische Kirche bisher zum Thema Haus Ortlohn geleistet hat, nicht mehr zweifelsfrei negativ beantworten. Und viele andere Menschen wohl auch nicht.
Schade, äußerst schade.