
Tiere im Ortlohnpark
Im untersuchten Teil des Parkgeländes wurden insgesamt 24 verschiedene Vogelarten nachgewiesen. Neben den ausgesprochen häufigen Brutvogelarten wurden mit Grünspecht, Kleiber, Star, Gimpel und Waldkauz insgesamt fünf anspruchsvollere Spezies nachgewiesen. Das Vorhandensein dieser Arten ist mit dem (höhlenreichen) Altbaumbestand zu erklären. Insbesondere beim Waldkauz kommt hinzu, dass die ausgeprägten Rasenflächen geeignete Jagdreviere darstellen. Der Gimpel bevorzugt das Nebeneinander von älteren Bäumen und dichtem Unterholz.
Auszug aus der Artenschutzprüfung:
Die Stockente besiedelt typischerweise das Parkgewässer, in dem stets mehrere teils halbzahme Individuen zu beobachten waren. Der Nachweis der anspruchsvolleren Brutvogelarten Star, Kleiber und Gartenbaumläufer dokumentiert das Vorhandensein von Baumhöhlen bzw. alten Bäumen mit abgeplatzter Rinde. Vom Star konnten mindestens drei verschiedene besetzte Bruthöhlen entdeckt werden. Diese befanden sich in einer Spechthöhle sowie zwei weiteren Baumhöhlen.
Auch vom Kleiber, der vorhandene Baumhöhlen zum Brüten nutzt, wurden zwei Neststandorte gefunden. Der Gartenbaumläufer brütete im Hohlraum der abgeplatzten Rinde einer Robinie.
Die Rufe des Grünspechts wurden bei jeder Begehung registriert. Diese mittlerweile landesweit wieder ungefährdete Spechtart hat vermutlich im Süden der Parkanlage gebrütet. In den Gehölzen nahe der Baarstraße konnte ein Altvogel mit einem diesjährigen Jungvogel beobachtet werden. Eine alte Grünspechthöhle wurde in einem alten Kirschbaum angrenzend zum derzeitigen Gebäudebestand entdeckt. Diese war in diesem Jahr von einem Brutpaar des Stares besetzt. Buntspecht, Eichelhäher, Rabenkrähe und Elster wurden regelmäßig innerhalb des Untersuchungsgebietes beobachtet.
Ein Paar des Gimpels wurde an verschiedenen Terminen nahrungssuchend beobachtet. Vermutlich hat diese auf der Vorwarnliste geführte Art innerhalb des Parkgeländes gebrütet, denn die Habitatbedingungen südlich des Eingriffsraumes mit dem älteren Baumbestand und dichterem Unterholz bzw. Sträuchern sind für den Gimpel durchaus geeignet.
Bei den nächtlichen Untersuchungen zur Erfassung der Fledermäuse wurde ein Waldkauzpaar mit vier nahezu flüggen Jungvögeln beobachtet. Auch tagsüber wurde ein Waldkauz beobachtet. Diese Beobachtungen lassen annehmen, dass der Waldkauz innerhalb der Parkanlage gebrütet hat. Geeignete Brutmöglichkeiten sind in den höhlenreichen Altbäumen v. a. im Süden der Parkanlage vorhanden.
Eine bemerkenswerte, vollständig hohle Eiche befindet sich an der östlichen Grenze des Untersuchungsraumes, die als Tageseinstand sowie zum Brüten geeignet ist. Kleinsäuger zählen zur bevorzugten Nahrung dieser großen und robusten Eulenart, nicht selten werden aber auch Vögel und Amphibien erbeutet. Für die erfolgreiche Jagd ist eine kurzrasige Vegetation von Bedeutung, in der die dämmerungs- und nachtaktiven Eulen ihre Beute aufspüren und erbeuten können. Das Revier eines Waldkauzpaares umfasst oftmals weniger als einen Quadratkilometer. Die Größe ist jeweils von der Qualität des Lebensraumes und der Dichte an Kleinsäugern vorzugsweise in der Nähe des Brutplatzes abhängig. Kurze Beuteflüge zurück zu den Jungvögeln verbessern den Fortpflanzungserfolg und minimieren die Gefahr einer tödlichen Kollision im Straßenverkehr. Der Waldkauz zählt, wie übrigens auch alle anderen heimischen Eulen, zu den streng geschützten Arten.
Es wurden mehrere Arten von Fledermäusen wie die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) oder der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) und auch die unter Naturschutz stehende Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) sicher nachgewiesen. Die Zwergfledermaus wird zwar nicht in der roten Liste der BRD geführt, dennoch existiert eine Bedrohung durch Quartierverlust (Renovierungsmaßnahmen wie Verschäumen, Versiegeln, durch verschwindende Insektenlebensräume und durch Ignoranz).
Nachgewiesene Vogelarten:
Stockente (Anas platyrhynchos), Ringeltaube (Columba palumbus), Buntspecht (Dendrocopus major), Elster (Pica pica), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Rabenkrähe (Corvus corone), Blaumeise (Parus caeruleus), Kohlmeise (Parus major), Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes), Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla), Amsel (Turdus merula), Singdrossel (Turdus philomelos), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Heckenbraunelle (Prunella modularis), Haussperling (Passer domesticus), Buchfink (Fringilla coelebs), Star (Sturnus vulgaris), Grünspecht (Picus viridis), Kleiber (Sitta europea), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), Waldkauz (Strix aluco), Mäusebussard (Buteo buteo), Wiesenweihe (Circus pygargus), Schleiereule (Tyto alba).