Titelmotiv Pressestimmen und Leserbriefe

Pressestimmen und Leserbriefe

Was in der Presse zu den Geschehnissen rund um den Ortlohnpark zu vernehmen ist, können Sie hier unter Pressestimmen und Leserbriefen nachlesen. Nicht nur die Presse meldet sich zu Wort, auch in zahlreichen Leserbriefen machen sich besorgte Bürger Gedanken zum Vorgehen der Evangelischen Landeskirche von Westfalen.

 

Durch einen Klick auf das kleine PDF-Icon können Sie sich auch den Originalzeitungsartikel inklusive Bilder anzeigen lassen bzw. die PDF-Datei herunterladen. Wir wünschen Ihnen ein informatives Lesevergnügen.


IKZ: 08.03.2019

"Stadt kann Kirche nicht zur Pflege des Ortlohnparks zwingen"

Als Grundbesitzerin steht die evangelische Landeskirche in keiner vertraglichen Pflicht, sagt Stadtbaurat Grote auf Nachfrage der Linke.

Der Zustand des Ortlohnparks sorgt weiter für Sorge bei Bürgern wie Politikern. Die evangelische Landeskirche hat als Grundeigentümer für die Vernachlässigung des Geländes schon heftige Kritik auf sich gezogen.

Am Mittwoch hat die Situation zu einer Nachfrage der Fraktion „Die Linke“ im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung geführt, die kurzfristig als Tagesordnungspunkt aufgenommen wurde. Fraktionsgeschäftsführer Manuel Huff wollte in Erfahrung bringen, ob die Stadt Druck auf die Kirche ausüben könne auf Grundlage einer rechtlichen Verpflichtung, der Pflege des Parks nachzukommen, etwa die Mülleimer zu leeren und die Wege zu erhalten. Die fraglichen Unterlagen hatten der Fraktion bis zu diesem Zeitpunkt nicht vorgelegen.

Vertragliche Grundlage betrifft nur die Bebauung

Den interessierten Bürgern, die sich im Ratssaal eingefunden hatten, um in dieser Sache Neues zu erfahren, kann die Antwort von Stadtbaurat Thorsten Grote wenig Hoffnung auf eine Lösung des Problems auf diesem Wege gemacht haben: Gegenstand der vertraglichen Vereinbarungen sei lediglich die Bebauung des Geländes, nicht jedoch dessen Pflege. Prinzipiell gelten für die evangelische Landeskirche demnach keine anderen Maßstäbe als für andere private Grundstücksbesitzer.

Dazu komme noch ein anderes Problem, machte Grote deutlich: Die Stadt verfüge ohnehin nicht über die personellen Kapazitäten, um eine fortwährende Kontrolle zu gewährleisten, selbst wenn eine solche Verpflichtung festzumachen wäre. Wie es mit dem Park weiter geht, bleibt damit offen.

Quelle: IKZ-Online, Alexander Barth 08.03.2019 - 14:00 Uhr


IKZ: 06.03.2019

"Sie steht ja quasi in unserem Hof"

Seniorenwohnanlage im Ortlohnpark ist am 1. April bezugsfertig - mit Anschluss zur Kapelle?

Die Enttäuschung am Nußberg über die Entwicklung im Ortlohn-Park ist groß. Auch kurz vor der Fertigstellung der Seniorenwohnanlage am oberen Park-Ende in Nachbarschaft zur Johanneskirche ist nicht klar, wie es weitergehen soll mit der Kapelle, dem kleinen Pavillon und dem Park an sich.

Wie man im Stadtteil hören kann, habe es vor allem für die kleine Kapelle durchaus attraktive Pläne gegeben - eine Hochzeitskapelle, eine Trauerkapelle oder eine andere adäquate Nutzung, die letztlich aber immer eine Kapelle mit einem ansprechenden Vorplatz im grünen Park voraussetzt. Die nun erfolgte Bebauung mit zwei großen, viergeschossigen Gebäuden in direkter Nähe zum Eingang der Kapelle lassen solche Planungen nun aber als unrealisierbare Wunschvorstellungen erscheinen.

Pflegeeinrichtungm it Service-Wohnen
Die Evangelische Landeskirche hatte das Grundstück an den Investor „Bayernland Sozialimmobilien" abgegeben, der dort die Gebäude errichtet hat. Betrieben werden sie zukünftig von den „Senioreneinrichtungen Mohring" mit Sitz in Lünen, die bereits eine Seniorenwohnanlage in Gerlingsen betreibt. Die neue Anlage am Nußberg soll am 1. April bezugsfertig sein. Vorgesehen ist hier eine vollstationäre Pflegeeinrichtung für 70 Personen mit zusätzlich 30 ServiceWohnungen von 49 bis 80 Quadratmetern, sowie eine Tagespflegeeinrichtung. Dafür wird das Unternehmen die Einrichtung in Gerlingsen aufgeben und die dortigen 20 Bewohner an den Nußberg umsiedeln.

Ein Besuch vor Ort zeigt, dass die Kapelle, eingekeilt von den hohen Gebäudekörpern, praktisch im Hof der Anlage liegt. Bei den bisherigen Planungen spielt sie aber dennoch keine Rolle, da sie trotz der Nähe nicht zum Baugrundstück gehört.

Das bezeugt auch der bestehende Höhenunterschied von rund 1,50 Metern zwischen dem Kapelleneingang und dem Hof der Anlage. Inzwischen wurde vor der Kapelle etwa zwei Meter vom Eingang entfernt eine Stützmauer errichtet, die bisher auch keinen Zugang über eine Treppe oder ähnlichem zum Hof der Anlage erkennen lässt.

Gespräche mit dem Investor und dem Betreiber
Bisher - denn wie eine erneute Nachfrage bei der Landeskirche ergab, möchte man in Bielefeld die Kapelle auf jeden Fall erhalten und arbeitet derzeit an einem Nutzungskonzept. Und dabei, so ließ die Pressesprecherin der Landeskirche, Andrea Rose, gestern wissen, werden auch Gespräche mit dem niederbayrischen Investor und dem Lünener Betreiber geführt. Spruchreif sei aber bisher nichts.

Das bestätigte gestern auch die Sprecherin der „Senioreneinrichtungen Mohring", Tatjana Aldergott. Die Kapelle solle auf jeden Fall stehen bleiben, und sie steht ja quasi in unserem Hof". Gespräche über eine mögliche Mitnutzung seien derzeit im Gange.

Thema im Planungsausschu
Das Thema Ortlohn-Park wird am Mittwoch um 17 Uhr auch im Planungsausschuss im Ratssaal behandelt. Die Fraktion der Linken hat einen Antrag gestellt und konzentrieret sich dabei in erster Linie auf den Zustand des Parks selbst. In dem Antragsschreiben heißt es, dass 2014 mit dem Beschluss für den Bebauungsplan Haus Ortlohn (gegen die Stimmen der Linken) auch ein sogenannter „Vertrag zur nachhaltigen Nutzung des Parks ,Haus Ortlohn' durch die Allgemeinheit" geschlossen worden sei.

Soziale Komponente ist auf der Strecke geblieben
Dieser Vertrag beinhalte die Läuterung der verwilderten Flächen, die Großbaumpflege, die Laub- und Müllentsorgung, die Sanierung der Teichfläche (Entschlammung), die Instandsetzung der Pflaster- und Dolomitsandfläche sowie die Sanierung der drei Brücken.

Der Zustand des Parks zeige aber, dass dieser Vertrag anscheinend von Seiten der Landeskirche nicht eingehalten werde. Die Linke bittet daher um Beantwortung folgender Fragen: Welchen Teilen des Vertrages kommt die Landeskirche aus Sicht der Verwaltung nach und welchen nicht? Welche Maßnahmen gedenkt die Verwaltung zur Einhaltung des Vertrages zu ergreifen?

Des weiteren kritisiert die Linke, dass die Landeskirche ein rein profitorientiertes Vorhaben durchgezogen habe. Die versprochene soziale Komponente sei vollkommen auf der Strecke geblieben.

Quelle: IKZ-Online, Ralf Tiemann 06.03.2019 - 10:00 Uhr


IKZ: 09.08.2018

Warten auf die Landeskirche

Ob Kapelle oder Spielplatz: Der Ärger rund um den Ortlohnpark wächst

lserlohn. Die Befürchtungen am Nußberg sind groß. Was wird aus der Kapelle im Ortlohnpark? Der derzeitige Zustand lässt nichts Gutes vermuten, obwohl die Landeskirche seinerzeit bei der Aufgabe der Evangelischen Akademie zugesichert hatte, sowohl die Kapelle als auch den Pavillon zu erhalten. Derzeit sieht es aber so aus, dass die Kapelle in den Planungen rund um das gerade im Rohbau befindliche und lediglich zehn Meter vom Eingang entfernte Seniorenheim keinerlei Rolle spielt: Nur wenige Zentimeter vor der Kapelle geht es etwa 1,50 Meter steil bergab auf das Höhen-Niveau des mächtigen, die Kapelle überragenden Altersheims - keine Stützen zur Sicherung, lediglich Planen über dem Erdreich gegen eine mögliche Erosion bei Starkregen. Dafür macht das Fundament schon jetzt einen gefährdeten Eindruck, eine Bodenplatte im Eingangsbereich ist bereits abgebrochen.

Nußberger befürchten den Verfall der Kapelle
Es sei nur eine Frage der Zeit, dass da etwas passiert und die Kapelle Schaden nehme, sagt Hans Immanuel Herbers, der mit der Situation in Park höchst unzufrieden ist. Bei einem Baustellen-Besuch wurde von der Bauleitung zwar versichert, dass die Kapelle sicher stehe und da nichts passieren könne. Herbers sieht das aber anders. Es habe an anderen Orten schon bedauerliche Vorfälle gegeben, wo ein "Bauunfall" einem nicht mehr gewünschten Gebäude den Rest gegeben habe, befürchtet er das Schlimmste. Als Ratsherr der UWG-Piraten hat er das Thema bei der letzten Sitzung des Planungsausschusses zur Sprache gebracht. Als Pfarrer übt er im Gespräch mit unserer Zeitung scharfe Kritik an der Landeskirche, die sich als Eigentümerindes Parks für den Erhalt der Gebäude verpflichtet habe, nun aber nichts dafür tue. "Es drängt sich wirklich der Eindruck auf, als sei der Verfall der Kapelle gewollt", sagt Herbers. Die Kirche habe das Nachbar -G run dstü ck verkauft, habe ihren Gewinn erzielt und kümmere sich jetzt nicht weiter um die Kapelle.

"Es drängt sich wirklich der Eindruck auf, als sei der Verfall der Kapelle gewollt." Hans lmmanuel Herbers, Pfarrer und Ratsherr der UWG-Piraten Befremdlich wirkt in der Tat auch die große Nähe zu den bereits errichteten Flügeln des Seniorenheims, die die Kapelle regelrecht einkeilen, gleichzeitig aber wie einen Fremdkörper außen vor lassen. In den Plänen ist zu erkennen, dass kurz vor dem Eingang zukünftig eine Stützmauer errichtet werden soll. Das Erdreich soll dann wieder aufgefüllt werden, so dass es möglich wird, wieder um die Kapelle herum gehen zu können. Zugang wird der Besucher aber nur von hinten über den Park bekommen, nicht aber von vorne über das Grundstück des Seniorenheims, von wo aus keine Treppe geplant ist. Für eine Nutzung ist das nicht gerade förderlich. Hans Immanuel Herbers befürchtet, dass der Platz im Eingangsbereich für Rollstuhlfahrer auch viel zu eng sein könnte. Karl Schreiber, Presbyter der benachbarten Johannes-Kirchengemeinde und Mitglied des Jugendhilfeausschusses, kritisiert die Stadt, so etwas überhaupt genehmigt zu haben. Und auch die evangelische Landeskirche bedauert es, dass der Betreiber des Altenwohnheims seinerzeit den Ankauf der Kapelle abgelehnt habe. Zufrieden scheint niemand zu sein.
Gefragt, so Herbers, sei nun aber in erster Linie die Landeskirche, die sich aber in Schweigen zu ihren Plänen hülle. Auch auf unsere Anfrage hin kam von der Pressestelle in Bietefeld lediglich die Antwort, dass seitens der Landeskirche derzeit keine weitere Nutzung geplant sei. Für den Nußberg, so Herbers, seien Park, Kapelle und Pavillon aber von hohem Wert. Und es gebe verschiedene Überlegungen, die Kapelle zu nutzen - von kirchlich bis kulturell. Alle Überlegungen scheiterten aber an dem drohenden Verfall und dem Schweigen des Landeskirche. Auch Tom Mindemann, Pfarrer am Nußberg, sagt, dass seine Gemeinde mit ihren Gedanken zu einer zukünftigen Nutzung nicht weiter komme. Das Interesse sei da, die Landeskirche sei aber am Zug. Hans Immanuel Herbers: "Die Landeskirche muss sich erklären, ob da was passiert und was passiert. Und sie muss sicherstellen, dass die Räume betreten werden können."

Spielplatz: Landeskirche sieht sich nicht in der Pflicht
Erklärt hat sich die Kirche hingegen zum Thema Kinderspielplatz an der neu errichteten Coventry-Straße - ebenfalls auf dem Gelände des Ortlohnparks. In einem Schreiben an die Kirche geben die Bewohner der neuen Straße ihrem Unverständnis Ausdruck, dass es dort immer noch keinen Kinderspielplatz gebe. Die Straße sei in Zusammenarbeit mit der Kirche errichtet worden - und mit dem Wunsch, kinderreiche Familien anzuziehen, und der klaren Auflage, dass in jedem Haus mindestens zwei Kinder leben sollen: 29 Häuser, in denen nun grob gezählt rund 70 Kinder wohnen. Der Wunsch der Eltern nach einem Spielplatz im Park ist groß. Die Kirche weist ihn aber zurück und schreibt: ,Wir stellen unseren Park der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung und pflegen diesen entsprechend. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns nicht in der Pflicht oder in der Zuständigkeit sehen, einen Kinderspielplatz zu errichten und zu betreiben. Insofern regen wir an, dass sich Ihre Interessengemeinschaft direkt an die Stadt Iserlohn wendet. Vorstellbar ist, dass wir einen Teilbereich der Parkfläche kostenlos zur Verfügung stellen, sofern die Stadt Iserlohn die Errichtung und Pflege des Kinderspielplatzes übernimmt."
Im Jugendhilfeausschuss, wo das Thema am Dienstag beraten wurde, stieß die Haltung der Kirche auf Unverständnis. Wie Michael Hufnagel (SPD) ausführte, habe die Stadt durch die Nähe zum großen Spielplatz an der Königsherger Straße ihre Pflichten am Nußberg erfüllt. Im Ortlohnpark sei nun aber ganz klar die Kirche in der Verantwortung. Sie habe den Kinderreichtum der Wohnungskäufer zur Auflage gemacht, und sie habe seinerzeit auch klar zugesichert, einen Spielplatz zu schaffen. Das jetzige Antwortschreiben aus Bietefeld sei erschütternd, und er appellierte an die Kirche, ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen.
Ähnlich äußerten sich auch Carmen Kowski (Bündnis 90/Die Grünen) und Andreas Seckelmann (Die Linke). Einstimmig hat der Ausschuss beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, nochmals mit der Landeskirche in Verhandlungen zu treten und sie aufzufordern, einen Spielplatz eigenständig zu errichten.


IKZ: 09.08.2018 - LESERBRIEF

Kirche soll sich um Spielplatz kümmern

Betreff: „Wir brauchen einen Spielplatz“. (Asusgabe vom 24. Juli)

Diesen Artikel las ich nach Rückkehr aus meinem Urlaub im IKZ – und stutzte. Da begehren doch tatsächlich 70 Kinder samt Eltern gegen ihre Vermieterin, die Evangelische Landeskirche sowie die Stadt Iserlohn auf und fordern einen Spielplatz. Einfach nur ungeheuerlich!! (das ist ironisch gemeint). Wissen denn diese Kinder und Eltern nicht, dass die Stadt als Bauordnungsbehörde den Spielplatz nicht etwa „vergessen“ oder „von Anfang an nicht mitgeplant“ hat? Nein; der Bebauungsplan Nr. 391 vom 14.11.2013 weist klar und deutlich die Spielplätze an der Königsberger Straße (350 m Entfernung), am Tannenweg und Im Tückwinkel (jeweils 750 m) als Alternativen aus mit der Begründung: „Die zusätzlichen Wohneinheiten erfordern keine neuen Investitionen in soziale Infrastrukturen. Das Plangebiet kann im Gegenteil dazu beitragen, dass vorhandene Einrichtungen und Spielplätze besser ausgenutzt werden. Einzelne Spielgeräte können zudem innerhalb der Parkanlage errichtet werden, solange die wertvollen Baumbestände dadurch nicht beeinträchtigt werden.“ Widerspruch kam – außer von der Linksfraktion – von keiner Partei. Hinweise und Einsprüche der engagierten Bürgerinitiativen blieben ohne Erfolg.

Sollte dieses Thema nun erneut diskutiert werden, wäre dies m. E. Erfreulich für die Anwohner. Allerdings frage ich mich, warum die Stadt (und damit wir Bürger) für einen nicht öffentlichen Spielplatz Geräte finanzieren soll. Die Ev. Landeskirche ist Bauherrin und Vermieterin der Häuser in der Coventrystraße sowie Eigentümerin des Ortlohnparks. Sie hat den Nutzen; ergo muss sie auch die Kosten für Spielgeräte tragen, die auf ihrem Grund und Boden aufgestellt werden. Die Gemeinschaft dafür in Anspruch zu nehmen kann wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das Ansinnen der Landeskirche muss mit Blick auf den vorerwähnten (und inzwischen im Sinne der Kirche umgesetzten) B-Plan Stadt seitig unbedingt zurückgewiesen werden, will die Stadt nicht später auch noch in Regress für defekte Geräte etc. genommen werden.

Klaus-Peter Schultz, Iserlohn


IKZ: 24.07.2018

Wir brauchen einen Spielplatz

In der Coventrystraße leben viele Kinder. Fläche gibt es, jetzt fehlen Geräte. - Von Frank Jungbluth

Iserlohn. In der Coventrystraße auf dem Nußberg ist es so, wie man es aus den 70er Jahren kennt: Überall quirlige Kinder, es wird geradelt, gespielt und auf der Straße gemalt. Kettcars flitzen übern Asphalt, überall fröhliches Lachen - 70 Kinder leben hier mit ihren Eltern. 28 Häuser sind hier vor 2 Jahren gebaut und vermarktet worden, speziell für Familien haben die Evangelische Landeskirche von Westfalen und ein Bauträger aus Hamm auf den Grundstücken hier oben gebaut. Was fehlt ist ein Spielplatz.
"Das dauert ganz schön lange. Wir wollten eigentlich nicht warten, bis die Kinder groß sind", sagt Katharina Wasner. Die 30-Jährige ist Mutter zweier Kinder. Lennox (5) und Chiara (13) sind in der bunten Truppe, die bei schönem Wetter die Coventrystraße bevölkert. Und gutes Wetter gibt es seit Monaten. Also sind alle Draußen, nicht im Haus vorm Fernseher oder am Computer. "Das ist auch gut so", sagt Claudia Blöcher, die mit ihren Kindern hier oben wohnt. "Wir sind alle überglücklich, dass unsere Kinder ein Leben wie früher genießen. Leider hat man bei der Planung der Siedlung einen Spielplatz vergessen", sagt die engagierte Mutter Katharina Wasner.
Lennox, Chiara und die anderen wuseln in der Zwischenzeit über die Coventrystraße. Sie sind dabei so vorsichtigm wie es geht bei spielenden Kindern, denn es gibt in der bunten, kinderreichen Straße noch ein anderes Problem. Autofahrer, die von der Baarstraße über die Theodor-Fleitmann-Straße zum Nußberg empor fahren und dann links in die Coventrystraße biegen, übersehen schnell, das nach der leichten Rechtskurve plötzlich dutzende Kinder auftauchen Größere, die mit den Gefahren des Straßenverkehrs vertraut sind, aber auch sehr viele kleinere Mädchen und Jungen, die nicht einschätzen können, was da kommt. "Wir hätten gerne ein Spielstraßenschild, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen", Michael Wasner. Viele, wo weiß er, fahren zu schnell hier hinein.
Bedenkt man, dass es ein strenges Auswahlverafhren gegeben hat, bevor man eines der Reihenhäuser mieten konnte, erscheint die Tatsache, dass nicht von Anfang an ein Spielplatz geplant worden sei, seltsam sagen die Eltern von der Coventrystraße. "Das ist schon unerklärlich", meint Katharina Wasner. Also haben die Eltern einen Brief an die Evangelische Kirche von Westfalen in Bielefeld geschrieben. "Wir, die Bewohner der Coventrystraße, bitten Sie, unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, ausgelassen zu spielen, ohne permanent auf den Verkehr achten zu müssen", appelieren die Eltern.

Ausschuss tagt nach den Ferien zum Thema
Die Kirche als Grundstückseigentümer erklärte sich bereit, eine Fläche im Park unweit der Coventrystraße zur Verfügung zu stellen. Nur die Spielgeräte, so schrieb die Landeskirche, müsse die Stadt finanzieren und aufstellen. Also haben die Eltern vom Nußberg auch ans Kinder- und Jugendbüro geschrieben.Dessen Leiterin Petra Lamberts hat gemeinsam mit Ingo Genster von der Grünflächenplanung der Stadt vor Ort nachgeschaut und wird eine Vorlage für den Jugendhilfeausschuss schreiben. Der tagt nach den Ferien wieder. "Hoffentlich im Sinne unsere Kinder", sagt Katharina Wasner.


WAZ: 06.04.2016

Erste Wohnungen sind im Juni fertig

Haus Ortlohn

Iserlohn. 28 Einheiten entstehen im Ost-Bereich des Ortlohnparks bis Jahresende. Im Herbst soll mit dem Bau von Altenwohnungen begonnen werden, 20 Bäume müssen weichen.

Auf der linken Seite der neuen Straße erheben sich in einer Reihe fünf Doppelhaushälften, in hellen Farbtönen gehalten, rechts ziehen sich fünf höhenversetzte Plateaus dahin, auf die bis zum Jahresende noch mehrere Reihenhäuser gesetzt werden sollen: Die neue Siedlung im Bereich des Ortlohnparks, früher Standort der Tagungsstätte der Evangelischen Akademie und parallel zur Theodor-Fleitmann-Straße gelegen, hat deutlich an Kontur gewonnen.

28 Wohneinheiten bauen hier im Ost-Abschnitt als Partner die Evangelische Landeskirche und das Baubüro Potthoff aus Hamm, allesamt vermarktet als Immobilien für den sozialen Wohnungsbau. Hinzu kommen fünf Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus, das derzeit auf dem Areal renoviert wird.

Im Abschnitt hinter der Kapelle ruhen die Arbeiten
„Anfang Juni werden die ersten Wohnungen bezugsfertig sein“, sagt Bauleiter Peter Ploch. „Bis Jahresende sollen alle Häuser fertig sein.“ Die Wohngebäude werden dabei mehr oder minder der Reihe nach von links nach rechts hochgezogen. Während die Arbeiten am äußeren linksseitigen Gebäude kurz vor dem Abschluss stehen, sind die Häuser vor allem im hinteren Bereich der Sackgasse von ihrer Vollendung noch ein gutes Stück entfernt, vor den Gebäuden stehen Lieferwagen und Arbeitsfahrzeuge, Fliesenleger, Maler, Dachdecker, gearbeitet wird in den Häusern versetzt und parallel. Mit Ausnahme von dreien erhalten alle Häuser einen Keller, die Größen der Wohneinheiten liegt zwischen 97 und 112 Quadratmetern.

„Ein Großteil der Wohnungen ist vergeben“, sagt Andreas Potthoff vom Baubüro Potthoff. „Die Nachfrage ist sehr gut.“

Deutlich weniger als auf dem Ostabschnitt des Neubaugebietes tut sich augenscheinlich im Nord-Süd-Bereich hinter der Kapelle. Seit hier gegen Ende des vergangenen Jahres die Baustraßen erschlossen und asphaltiert worden waren, ruht die Baustelle.

„Mit den Bauarbeiten für die Seniorenwohnungen im Ortlohnpark kann spätestens im Herbst begonnen werden“, heißt es nun auf Nachfrage von einem Sprecher der Evangelischen Landeskirche. „In zwei Gebäuden entstehen 70 stationäre Altenheimplätze, zwölf Plätze für Tagespflege, zehn altengerechte Appartements und insgesamt 29 betreute Wohnungen“, heißt es weiter. Bauträger ist die Bayernland Sozialimmobilien GmbH aus Taufkirchen, die das entsprechende Grundstück von der Kirche erworben hat. Im Herbst müssen vor Baustart noch 20 Bäume dem Bauvorhaben Platz machen. Bis dahin seien laut der Landeskirche außerdem noch letzte Formalitäten zwischen Bauträger und Stadt Iserlohn zu regeln.

Wie berichtet, gab es bis zu einem Ratsbeschluss am 30. September 2014, der den Weg für die Bebauung im Bereich der Ortlohnparks frei gemacht hatte, massiven Widerstand aus Teilen der Bevölkerung gegen das Projekt.

Unter anderem hatte sich eine Interessengemeinschaft gegründet, die sich gegen die Fällung zahlreicher Bäume gesträubt und für die Erhaltung der Parkflächen stark gemacht hatte. Wegen der Proteste waren die Planungen wiederholt überarbeitet worden.

von Tim Gelewski

Weiter zur Online-Ausgabe der WAZErste Wohnungen sind im Juni fertig | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf.


WAZ: 12.10.2015

Umbau macht "Haus Villigst" fit für die Zukunft

Kirche

Schwerte. "Haus Villigst" ist gerüstet für die Zukunft. Die Evangelische Kirche von Westfalen ist stolz auf ihr Bildungshaus - "eine unverwechselbare Marke".

Über zehn Jahre hinweg - von 2005 bis 2015 - haben sich die umfassenden Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten rund um „Haus Villigst“ erstreckt. Mit einem Kostenaufwand von 15 Millionen Euro sieht sich die Evangelische Kirche von Westfalen mit ihrer Bildungseinrichtung in Schwerte-Villigst jetzt für die Zukunft auch architektonisch und nicht zuletzt umweltverträglich gut gerüstet.

Nachdem 2004 die Landeskirchenleitung den Beschluss gefasst hatte, ihren Tagungsstandort „Haus Ortlohn“ in Iserlohn aufzugeben, wurde damit eine räumliche Erweiterung für „Haus Villigst“ notwendig. Heute beherbergt die Einrichtung dort
- das Institut für Kirche und Gesellschaft,
- das Institut für Aus- und Weiterbildung,
- das Pädagogische Institut,
- das Amt für Jugendarbeit
- sowie das Evangelische Studentenwerk.

Zu der örtlichen, wie auch strategischen Neuausrichtung meint Oberkirchenrat Dr. Arne Kupke selbstbewusst: „,Haus Villigst’ ist zu einer unverwechselbaren Marke geworden, die zur Identität unserer Landeskirche gehört. Die Entscheidung war richtig.“

Mehr als 31000 Gäste zählt man inzwischen pro Jahr in Villigst, eine Zunahme von 20 Prozent verglichen mit 2005. Dafür stehen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - vom Koch bis zum Theologen - für die Tagungsteilnehmer bereit. Übernachtungsmöglichkeiten für 150 Gäste werden vorgehalten, die in 16 Seminarräumen und zwei größeren Sälen zusammen kommen können.

Mit der neuen Kapelle, die bereits 2007 eingeweiht worden ist, hat „Haus Villigst“ sein christlich-spirituelles Zentrum erhalten. Die weiteren Baumaßnahmen, die gerade mit der energetischen Sanierung des Gebäudes für das Studentenwerk abgeschlossen worden sind, betrafen vor allem die Modernisierung des Medienzentrums und den Umbau des ehemaligen Gästehauses als neue Heimstatt für die Aufgaben der evangelischen Jugendarbeit.

Umbau im laufenden Betrieb
Die vergleichsweise lange Bauzeit ergab sich aus dem Umstand, dass „alle Arbeiten im laufenden Betrieb vorgenommen wurden“, wie Landeskirchenbaudirektor Reinhard Miermeister betont. Ein wenig stolz ist Miermeister auch auf das architektonisch-landschaftliche Ensemble, das sich nun seiner Ansicht nach als eine überzeugende Einheit von Ruhrufer, Park und Gebäuden präsentiert. Auch eine 420 Jahre alte Eibe konnte dabei angemessen in die Planung der historischen Anlage eingebunden werden. Diese reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück und wurde über Generationen hinweg als Adelssitz genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die westfälische Landeskirche den Besitz in Erbpacht und begann allmählich mit dem Aufbau einer Akademie.

Während „Haus Villigst“ in Schwerte heute quasi in neuem Glanz erstrahlt, wurde die Tagungsstätte „Haus Ortlohn“ bereits Ende 2007 als evangelisches Bildungszentrum geschlossen. Bis auf die Kapelle und ein Gartenhaus sind dort in diesem jahr alle anderen Gebäude abgerissen worden. Das Gelände wurde verlauft.

Andreas Thiemann

Weiter zur Online-Ausgabe der WAZUmbau macht Haus Villigst fit für die Zukunft - Lesen Sie mehr.


WAZ: 12.10.2015

Erschließungs-Arbeiten vor dem Abschluss

Bauprojekt

Iserlohn. Die neue Siedlung im Bereich des Ortlohnparks nimmt Form an. Bald sollen nun erste Gebäude entstehen.

In Kolonnen wuchten Lkws am Nachmittag tonnenweise Erde und Schotter vom Gelände, die Kapelle ist hinter einem mächtigen Berg von Aushub fast verborgen: Die Arbeiten für das Bauprojekt im Bereich der ehemaligen Tagungsstätte Haus Ortlohn gehen voran, die Erschließung der Leitungen für die spätere Ver- und Entsorgung der geplanten Häuser auf dem Gebiet stehen unmittelbar vor dem Abschluss.

Am Montag waren die Arbeiter im Bereich vor der Kapelle mit dem letzten Lückenschluss beschäftigt, wie Sven Hoffmann, Projektleiter bei dem für die Erschließungsarbeiten zuständigen Unternehmen Gebrüder Schmidt aus Kirchen an der Sieg auf Nachfrage gegenüber dieser Zeitung erklärte. „Im Bereich Ost werden derzeit noch die letzten Gruben für die spätere Bebauung hergestellt“, so Hoffmann weiter.

Weitere Baustraßen sollen bis Jahresende entstehen
Wie berichtet, war Ende Juli dieses Jahres im Bereich Ost mit der Herrichtung der Baustraßen begonnen worden, nachdem zuvor die ehemalige Tagungsstätte der Evangelischen Akademie abgerissen worden war. Die parallel zum Großteil des Baugebietes verlaufende Theodor-Fleitmann-Straße musste darum zeitweise für den Verkehr gesperrt werden. Auf dem Gelände sind laut Angaben der verantwortlichen PHS Projektentwicklungsgesellschaft aus Berlin unter anderem Sozial- und Seniorenwohnungen, aber auch Einfamilienhäuser geplant.

Noch bis Jahresende sollen nun zumindest die Baustraßen für die weiteren Abschnitte in Nord, Süd und West fertig erschlossen werden. Gegenwärtig ist der Untergrund in diesem Bereich noch ohne Asphaltdecke und somit für den notwendigen schweren Bauverkehr noch nicht ausreichend hergerichtet.

Im Bereich Ost, dem am abschüssigsten gelegenen Bereich parallel zur Theodor-Fleitmann-Straße, soll laut Sven Hoffmann noch in diesem Jahr mit dem Hochbau, also der Errichtung von Häusern begonnen werden.

Planungen wegen Protesten wiederholt überarbeitet
Laut dem Projektleiter sollen die Gebäude hier dem sozialen Wohnunggsbau dienen, im Bereich Nord/Süd solle ein Seniorenzentrum entstehen.

Bis zu dem Ratsbeschluss, der am 30. September 2014 den Weg für die Bebauung frei gemacht hatte, gab es massiven Widerstand aus Teilen der Bevölkerung gegen das Projekt. Unter anderem hatte sich eine Interessengemeinschaft gegründet, die sich gegen die Fällung zahlreicher Bäume gesträubt und für die Erhaltung der Parkflächen stark gemacht hatte. Wegen der Proteste hatten die Planungen wiederholt überarbeitet werden müssen.

Tim Gelewski

Weiter zur Online-Ausgabe der WAZErschließungs-Arbeiten vor dem Abschluss - Lesen Sie mehr.


IKZ: 08.05.2015

Würdigung für Ehrenbürgerin

Neuer Straßenname

Iserlohn.Die Namen für die Straßen im Neubaugebiet am ehemaligen Ortlohnpark stehen fest. Der Hauptausschuss entschied sich für die Benennung „Annemarie-Tzschachmann-Straße“ und „Coventrystraße“.

Die beiden Straßen zur Erschließung des neuen Wohngebiets am ehemaligen Ortlohnpark werden Annemarie-Tzschachmann-Straße und - einem Vorschlag der UWG-Piraten folgend - Coventrystraße heißen. Diesen Beschluss fasste der Hauptausschuss am Donnerstag mit breiter Mehrheit. Nicht durchsetzen konnte sich die AfD, die sich – wie berichtet – alternativ zur Coventrystraße für eine „Heinrich-Witte-Straße“ im Neubaugebiet ausgesprochen hatten.

Coventrystraße: Erinnerung an die Versöhnung
Mit der Coventrystraße wird nun anstatt der Erinnerung an die Iserlohner Industriellenfamilie Witte ein Zeichen gesetzt für die Versöhnung der Völker nach dem 2. Weltkrieg - mit direktem Bezug zur Evangelischen Akademie Haus Ortlohn. Die nämlich war Zeit ihres Bestehens ein Mitglied der „Nagelkreuzgemeinschaft“. Dabei handelt es sich mehr als 160 kirchliche Zentren und Gemeinden, denen für ihren besonderen Einsatz für Versöhnung und Frieden eine Nachbildung des Nagelkreuzes von Coventry verliehen worden war, das aus den Zimmermannsnägeln des Dachgebälks der durch einen deutschen Bombenangriff zerstörten Kathedrale der englischen Stadt geformt wurde.

Während der Zwist zwischen UWG-Piraten und AfD im Vorfeld der Sitzung für Unruhe gesorgt hatte, lenkte Dimitrios Axourgos (SPD) in der Ausschusssitzung den Blick auf den zweiten Straßennamen. Die Benennung einer Straße nach Annemarie Tzschachmann finden die besondere Unterstützung der Sozialdemokraten, betonte Axourgos, während sich auch Sprecher anderer Fraktionen vor der langjährigen Kommunalpolitikerin verbal verneigten. Der Vorschlag der FDP hingegen, aus Gründen der Schreibbarkeit den Namen auf Tzschachmann-Straße zu beschränken, wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. „Wenn in Iserlohn schon einmal eine Straße nach einer Frau benannt wird (siehe Info-Kasten), dann sollten wir das auch durch die vollständige Nennung kenntlich machen“, so Linken-Ratsherr Manuel Huff, der sich indes nicht die Bemerkung verkneifen konnte, dass sich die Sozialdemokratin wohl „im Grabe umdrehen würde“ angesichts der geplanten Bebauung im Ortlohnpark.

Annemarie Tzschachmann, die am 15. Juli 1998 starb, war von 1955 bis 1970 Hausmutter der evangelischen Akademie Haus Ortlohn und von 1962 bis 1984 Mitglied des Rates der Stadt für die SPD sowie Fraktionsvorsitzende, stellvertretende Oberbürgermeisterin und Bürgermeisterin. Im Zuge der kommunalen Neuordnung nahm sie für die Stadt Iserlohn vom 1. Januar 1975 bis zum 15. Mai des Jahres in der parlamentslosen Zeit nach der Auflösung der Räte der Gemeinden als einzige Frau in Nordrhein-Westfalen die Funktion der „Staatskommissarin“ als „Beauftragte für die Wahrnehmung der Aufgaben des Rates und des Oberbürgermeisters“ wahr.

Eine Streiterin für Alte, Migranten und Obdachlose
Schwerpunkte ihres politischen Engagement lagen in dem Einsatz für Obdachlose und alte Menschen, auch die Integration von Migrantinnen und die Friedenspolitik standen für sie im Mittelpunkt. Für ihr soziales Engagement erhielt sie 1989 den Landesverdienstorden. Am 19. September 1995 wurde Annemarie Tzschachmann vom Rat einstimmig die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Thomas Pütter

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZWürdigung für Ehrenbürgerin - Lesen Sie mehr.


IKZ: 04.05.2015

Erinnerung an Witte statt an Coventry

Neuer Straßenname

Iserlohn.Gegen den Vorschlag der UWG-Piraten, eine der beiden neuen Straßen im Planungsgebiet des ehemaligen Hauses Ortlohn „Coventrystraße“ zu nennen, macht die AfD-Fraktion mobil. Statt dessen schlagen sie den Namen „Heinrich-Witte-Straße“ vor.

Als Begründung wird angeführt, dass beim Bau der Villa Heinrich Witte um 1895 parallel zur Baarstraße der Ortlohnpark angelegt worden sei. Mit Heinrich Witte, so heißt es in dem AfD-Antrag, „würde die Straße einen Namensgeber finden, der sowohl historischen sowie auch direkten örtlichen Bezug zum Ortlohnpark hat.“

Außerdem würde so „der geschichtliche Kontext eine passende Verbindung zur in unmittelbarer Nähe liegenden Theodor-Fleitmann-Straße ergeben.“ Abschließend stellen der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Michael Müller, sein Stellvertreter Alexander Langguth und Ratsherr Frank Neppe fest: „Der Name der englischen Stadt Coventry stellt diesen Bezug in keinster Weise her.“

Für die UWG-Piraten war und ist der aber sehr wohl gegeben, denn wie sie in ihrem Antrag ausführlich erläuterten, war das Haus Ortlohn Zeit seines Bestehens ein Zentrum der „Nagelkreuzgemeinschaft“. Dabei handelt es sich um über 160 kirchliche Zentren und Gemeinden, denen für ihren besonderen Einsatz für Versöhnung und Frieden zwischen den Völkern eine Nachbildung des Nagelkreuzes von Coventry verliehen worden war, das bekanntlich aus den Zimmermannsnägeln des Dachgebälks der durch einen deutschen Bombenangriff zerstörten Kathedrale der englischen Stadt geformt wurde.

Das hatte auch die Verwaltung überzeugt, die einen entsprechenden Beschlussvorschlag für die Sitzung des Haupt- und Personalausschusses am kommenden Donnerstag vorbereitet hatte. Der AfD-Antrag richtet sich hingegen an den Verkehrsausschuss. Dessen Vorsitzender Rolf Kaiser winkte gestern auf Nachfrage direkt ab: „Dafür sind wir überhaupt nicht zuständig.“

Torsten Lehmann

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZErinnerung an Witte statt an Coventry - Lesen Sie mehr.


NW: 16.11.2014

Steuersegen für Landeskirche

50 Millionen Euro mehr als erwartet / Evangelische Synode tagt in Bielefeld

Bielefeld. Ein Plus von 50 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen hat die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) kurz vor ihrer Landessynode vermeldet. Die überraschend gute wirtschaftliche Situation in Deutschland habe zu den Mehreinnahmen geführt. Die Verwendung des Geldsegens ist nur eines der Themen, die auf der am Montag in Bielefeld beginnenden Landessynode behandelt werden sollen.

Knapp 490 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen der Kirchensteuereinnahmen. Mit etwa 440 Millionen hatte die Landeskirche im Jahreshaushalt geplant. Der Überschuss soll zu etwa gleichen Teilen in die Versorgungssicherung für Kirchenbeamte sowie die Arbeit der Kirchenkreise und Gemeinden fließen. Einen entsprechenden Vorschlag wird Klaus Winterhoff, juristischer Vizepräsident und für die Finanzen der Landeskirche zuständig, dem Kirchenparlament am Dienstag mit dem Haushaltsentwurf für 2015 vorlegen.

Im Mittelpunkt steht aber ein Papier zum Thema Familie, das in den vergangenen zwei Jahren und im Diskurs mit Kirchenkreisen erarbeitet wurde. Zentral ist darin vor allem die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften. Homosexuelle Partner dürfen demnach auch öffentlich in Gottesdiensten gesegnet werden. Die Meinung der Mehrheit der Gläubigen habe sich in puncto Familienbild stark verändert. Mittlerweile gebe es breite Zustimmung für die Segnung. Das sei zu Beginn anders gewesen.

Den Lebenswirklichkeiten anpassen
"Wir folgen damit nicht einem Trend der Zeit, sondern sehen es theologisch begründet", sagt Präses Annette Kurschus als Oberhaupt der EKvW. Liebe, Treue und Verantwortung seien biblische Grundlagen der Ehe, die aber "Familie in all ihren Formen bestimmen" sollten. Die Kirche müsse sich in der Auslegung ihrer Grundsätze entsprechend auch den Lebenswirklichkeiten ihrer Mitglieder anpassen. Wer als Pfarrer mit der Neuregelung, so sie denn verabschiedet wird, gegen sein Gewissen handeln würde, werde nicht dazu gezwungen, stellt Kurschus klar.

Auch für ihre Funktion als Arbeitgeber will die Landeskirche in der Synode Impulse an alle Gemeinden geben. Zum großen Teil seien diese aus Anregungen von den Gemeinden selbst entstanden, sagt Albert Henz, theologischer Vizepräsident der EKvW. Selbsthilfegruppen für Familien und generationenübergreifende Pflegehilfen gehörten dazu. Auch zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf will die Kirche Anregungen aufgreifen. Den Bericht wird Kurschus zu Beginn der Synode vorstellen. "Wir geben keine Befehle, die Entscheidung obliegt den Leitungsgremien der Gemeinden", sagt Henz.

So versteht die Landeskirche auch das neue Infomaterial zum geänderten Einzugsverfahren bei der Kirchensteuer auf Kapitalerträge. Die Debatte habe viele Kirchenmitglieder zum Austritt bewogen – "manche auch, obwohl sie die Steuer nicht einmal bezahlen müssen", sagte Klaus Winterhoff. Er gab zu, die Kirche habe in diesem Punkt "die Bindung unserer Mitglieder überschätzt". Diese aufzubauen sei unleugbar die "Herausforderung schlechthin" für die Kirche.

Einen ersten überraschenden Schritt in diese Richtung verkündeten Kurschus, Henz und Winterhoff fast am Rande. An Kirchenmusik-Hochschulen soll künftig auch modernes Liedgut aus Gospeln Teil der Ausbildung für klassische Kirchenmusiker werden. Winterhoff sprach von einer "Pop-Akademie der Kirchenmusik".

Weiter zur Online-Ausgabe der NWSteuersegen für Landeskirche - Lesen Sie mehr.


IKZ-online: 17.10.2014 | 16:40 Uhr

Baurechtliche Mängel im Ortlohnpark kritisiert

Baustelle Ortlohnpark

Iserlohn.Baurechtliche Mängel hat Christian Kohlstädt in Briefen an die evangelische Landeskirche von Westfalen und das Ordnungsamt der Stadt Iserlohn bei der Demontage von verwertbaren Baumaterialien an Häusern im Ortlohnpark (wir berichteten) durch das „Reformierte Hilfswerk zur Unterstützung der Roma in Ungarn“ kritisiert. Darauf hat jetzt auch der Pressesprecher der evangelischen Landeskirche, Andreas Duderstedt, reagiert. Wir zitieren aus beiden Briefen, die der Redaktion vorliegen.

So schreibt Christian Kohlstädt am Mittwoch: „Die Arbeiten wurden an einem der Gästehäuser am Montag, 13. Oktober, gestartet und ohne jegliche erforderliche Maßnahme zur Absicherung der Baustelle bis heute, 15. Oktober, um 18 Uhr, fortgeführt.

Baustelle in Deutschland oder Ungarn eröffnet?
Bildern (im Anhang der Mail) ist zu entnehmen, dass ein schwarzes Verpackungsband die Baustelle abgrenzen soll. Zusätzlich werden am Eingang alte und demontierte Regenrinnen zur Absperrung verwendet.

Ich frage mich, ob wir in Deutschland oder in Ungarn die Baustelle ,eröffnet’ haben. Zum zweiten kann eine Demontage der acht bis zehn Meter langen Dachbalken nicht ohne Gerüst und dem nötigen Sicherheitsgeschirr erfolgen. Ein Gerüst oder Kran ist nicht vorhanden. Hier muss dringend das Berufsgenossenschafftliche Regelwerk (UVVen, DGUV1 und DGUV2 Vorschrift) unmittelbar angewendet werden. Nicht alle Mitarbeiter waren im übrigen bei den Dacharbeiten gesichert.

Momentan geht sogar eine nicht zu vernachlässigende und starke Emission von dem Gebäude aus und es kann heute bei starkem Regen und Wind den Park und die Bevölkerung im mittleren Umkreis belasten, da sehr viel Glas- und oder Steinwolle im Dachgeschoss offen herumliegt.

Dies ist wirklich unglaublich, da die Faserstoffe wie eigentlich bekannt sein sollte, eine alveolengängige Staubfraktion darstellen.

Ich unterstelle einmal, dass für alle Tätigkeiten die dort stattfinden gem. §5 des ArbSchG (Arbeitsschutzgesetzt) zwingend Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt wurden. Nun ist es aber ersichtlich, dass diese entweder nicht vorliegen, oder die abgeleiteten Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Sonst dürfte es auf dieser ,Baustelle’ nicht zu solchen Szenarien kommen.

Zusätzlich ist der momentane rechtmäßige Eigentümer des Grundstücks und der Immobilien in der Pflicht, sich diese Dinge vorzeigen zu lassen, und die Demontage bzw. das Bauvorhaben zu überwachen und gegen Dritte zu schützen.

Der Architekt Roland Berner hat am Donnerstagabend die Antwort an Christian Kohlstädt verfasst, die durch Andreas Duderstedt auch an die Redaktion weitergeleitet wurde: „ Die ,Recycling- Aktion’ des ungarischen Hilfswerks ist grundsätzlich mit uns abgestimmt und wir halten es nach wie vor für eine gute Sache, die Menschen in Ungarn damit zu unterstützen. Geplant war, vorwiegend Baumaterialien und Bauelemente aus dem Inneren der Gebäude (wie Fenster, Türen u.a.) auszubauen. Diese Arbeiten waren auch mit unserem Bauleiter und dem beauftragten SIGEKO besprochen; eine Baustellenabsicherung wäre hierzu nicht notwendig gewesen.

Die Entscheidung, auch Teile des Dachstuhles abzubauen ist offensichtlich sehr spontan vor Ort und ohne Absprache mit uns geschehen.

Wir haben grundsätzlich Verständnis, dass die Ungarn so viel wie möglich für sie sinnvolles Material mitnehmen wollen. Sie haben aber natürlich Recht, dass die ,Baustellenabsicherung’ unzureichend war. Die Arbeiter sind sich aber ihrer Verantwortung gegenüber den Parkbesuchern immer bewusst gewesen, tragen Helme und sind bei den Arbeiten auf dem Dach angeseilt.

Wir haben aufgrund Ihrer Nachricht den vor Ort Verantwortlichen nochmals angewiesen, hierauf besonders zu achten, auch wenn die Arbeiten inzwischen nahezu abgeschlossen sind. Herumliegendes Material, insbesondere Dämmmaterial, wird kurzfristig eingesammelt und sicher in die Gebäude verbracht. Diese Materialien werden anschließend, wie von uns beauftragt, von dem Abbruchunternehmer fachgerecht entsorgt. Bereits morgen (am Freitag, die Redaktion) wird von unserem Abbruchunternehmer ein Bauzaun gestellt. Die Arbeiten der Ungarn werden einschließlich Verladen spätestens am Samstag beendet sein. Die eigentlichen Abbrucharbeiten werden dann voraussichtlich ab Dienstag beginnen, wobei natürlich alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten und beachtet werden.

Uns wurde berichtet, dass den Ungarn von Seiten der Nussberger Bevölkerung eine große Anteilnahme und reges Interesse entgegengebracht wurde; ich hoffe, dass wir mit den vorgenannten Erläuterungen die Situation klären konnten, bitten um Verständnis für die Ungarn, die sich alle Mühe geben, sich mit ihren begrenzten Möglichkeiten anzupassen und es zu keiner Gefährdung kommen zu lassen.

Wir senden diese Mail auch in Kopie an das Bauordnungsamt der Stadt Iserlohn (Frau Berlinski), die wir auch informiert haben.“

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZBaurechtliche Mängel im Ortlohnpark kritisiert - Lesen Sie mehr.


IKZ-online: 15.10.2014 | 17:44 Uhr

Verwertbare Bauteile helfen notleidenden Roma in Ungarn

von Ulrich Steden

Iserlohn. Hilfswerks-Mitarbeiter bauen bis Freitag Teile wie Fenster, Türen und Dachsparren aus Gebäuden im Ortlohnpark aus.
Nicht unbemerkt geblieben sind die Aktivitäten von Mitarbeitern des „Reformiertes Hilfswerk zur Unterstützung der Roma in Ungarn“ an einigen Gebäuden im Ortlohnpark. Wie geplant und angekündigt werden dort verwertbare Teile und Baustoffe wie Fenster, Türen, Dachsparren aber auch Badezimmer-Spiegel ausgebaut, bevor dann das Seminargebäude, das Verwaltungsgebäude und zwei Gästehäuser abgerissen werden sollen.

Freiwillige Helfer opfern dafür ihre Freizeit
Insgesamt sechs Männer sind mit diesen Arbeiten beschäftigt. Neben den zwei Pfarren sind sie alle Freiwillige, die hierfür ihre Freizeit opfern, wie Pfarrer Barnaba’s Balogh am Mittwoch im Gespräch mit der Heimatzeitung erläutert. Die daraus resultierende Hilfe kommt notleidenden Roma in Ungarn zugute. Denn mit den wieder verwertbaren Baustoffen kann den Roma in Ungarn geholfen werden, ihre maroden Wohnungen und Häuser besser instand zu setzen. Auch hierbei sind freiwillige Helfer vom „Reformierten Hilfswerk zur Unterstützung der Roma in Ungarn“ beteiligt. Am Freitag wird der Lkw erwartet, der die Baustoffe ins Karpatengebiet liefern soll. Auch hierbei ist das Hilfswerk und die Reformierte Kirche in Ungarn beteiligt. „Wenn der Lkw bis Samstag mit der Abfahrt warten kann, dann arbeiten wir bis dahin weiter“, erklärt Barnaba’s Balogh, ansonsten sind die Arbeiten am Freitag beendet.

Erschreckt ist Barnaba’s Balogh über den Vandalismus, der in den zurück liegenden Jahren, in denen die Häuser im Ortlohnpark leer gestanden haben, geherrscht haben muss. „Das habe ich in Deutschland nicht erwartet“, sagt er ganz deutlich. Hier seien enorme Werte zerstört worden ist der Pfarrer überzeugt. „Wenn wir hier früher hätten tätig werden können, wären wir noch erfolgreicher“, ist er überzeugt. So aber seien viele Bauteile zerstört worden und daher nicht mehr brauchbar. „Zigtausende von Euro sind so der wilden Zerstörung zum Opfer gefallen.“ Stolz verweist Barnaba’s Balogh darauf, dass das Hilfswerk weltweit tätig ist, Hilfe dort zuteil werden lässt, wo zum Beispiel Naturkatastrophen die Lebensgrundlage von zahlreichen Menschen zerstört haben.

Dankbar sind die ungarischen Hilfswerk-Mitarbeiter darüber, dass sie im Haus Villigst in Schwerte eine „komfortable“ Unterkunft gefunden haben und dort auch mit Essen versorgt werden. Eine letzte Bitte hat Barnaba’s Balogh aber noch. Da auf dem Lkw für Nicht-Sperriges und Schweres noch Platz sein wird: Wer, wie Hotels oder Beherbergungsbetriebe noch größere Mengen von Bettwäsche oder Kissen abgeben kann für ein Hospital in der Ukraine, kann dies noch bis Freitag machen.

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZVerwertbare Bauteile helfen notleidenden Roma in Ungarn - Lesen Sie mehr.


IKZ: 07.10.2014 - LESERBRIEF

Der 30. September: Ein wahrhaft schlechter Tag für Iserlohn und speziell für den Ortlohnpark

Betrifft: Haus Ortlohn, Ratssitzung

Der B-Plan Haus Ortlohn wurde am 30.09.2014 mit 75 : 25 % vom Rat der Stadt Iserlohn verabschiedet. 75 % unserer Abgeordneten übernehmen damit also die persönliche Verantwortung für mehr als 6.000 qm Neuversiegelung im Park sowie für die Fällung von 52 (!) Bäumen, von denen 24, nicht etwa 20, unter die Baumschutzsatzung fallen. An diesem Votum werden sie sich künftig messen lassen müssen. Herr Bogatzki (CDU) brachte als Einziger seiner Partei den Mut auf, seiner stets geäußerten Meinung gegen dieses Projekt auch ein entsprechendes „Nein“ folgen zu lassen; allerdings ist seine innerparteiliche Strahlkraft inzwischen wohl so gering, dass er keinen anderen Andersdenkenden mit seinen guten Argumenten überzeugen konnte, ebenso zu stimmen – Parteiräson halt! FDP, UWG-Piraten (Letztere eigentlich auch gegen das Projekt) und Grüne klammerten sich feigenblatthaft an die „Offenhaltung des Parks“!? Frau Olbrich-Tripp verstieg sich gar zu der – nachweislich unrichtigen – Behauptung, die Linken bedienten sich Dritter, um „ihre“ Leserbriefe in der Zeitung zu platzieren: welch‘ ein Unsinn!! Lediglich AfD und Linke (nun wirklich keine engen Parteifreunde) argumentierten (ähnlich wie Herr Bogatzki) emotional, aber sachlich und engagiert gegen die Bebauung.

Die Reaktion von Herrn Henz (Ev. Kirche von Westfalen) war ebenso symptomatisch verniedlichend wie erwartbar, doch: selbst das beständige Herunterbeten von Unrichtigkeiten („… mit allen besorgten Bürgern wurde schließlich Einigkeit erzielt“ / Fällung von – lediglich – 20 Bäumen) macht diese nicht richtiger! Wieviele Bürger wurden denn konkret befragt? Wieviele haben mit ja, nein, oder "habe keine Meinung" gestimmt? Kein Wort zur Neuversiegelung, kein Wort zum erwarteten „Profit“. Möge die Landeskirche doch dem Bürger transparent darstellen, was konkret sie unter einer „Schwarzen Null“ versteht und welcher Betrag kalkulatorisch voraussichtlich und dauerhaft am Ende für die Bewirtschaftung des südlichen Parkteils zur Verfügung stehen soll. Wir haben auf unsere diesbezügliche Anfrage bislang noch keine Antwort erhalten.

Der 30.09.2014: Ein wahrhaft schlechter Tag für Iserlohn und speziell für den Ortlohnpark! Vielleicht aber werden sich die Verantwortung Tragenden eines Tages schmerzhaft an diesen Tag zurückerinnern, auch in Kenntnis des Psalms 127: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen, wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst“.

Interessengemeinschaft
Rettet den Ortlohnpark

Klaus-Peter Schultz


IKZ: 02.10.2014

Letzter Schlagabtausch zwischen den Fraktionen

von Stefan Drees

Iserlohn. Bei zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung fasste der Rat am Dienstagabend den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 391 Haus Ortlohn. Zuvor war es nochmals zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen den Fraktionen gekommen. Manuel Huff (Die Linke) hielt den Parteien, die den Plan befürworten, vor, damit Aussagen der eigenen Wahlprogramme zu verletzen. Das brachte Elke Olbrich-Tripp von den Grünen auf die Palme. Es sei nicht der erste Tagungsordnungspunkt gewesen, bei dem die Linke unverschämt argumentiere. „Wir haben Kompromisse gesucht und gefunden“, sagte sie. Man könne natürlich pausenlos alles „plakativ gegen die Wand klatschen“. Der richtige Weg sei es aber, Mehrheiten zu suchen. Manuel Huff reagierte mit einer persönlichen Erklärung, in der er unter anderem feststellte, dass er niemanden persönlich beleidigt habe.

Der evangelischen Kirche einiges abgerungen
Hans Immanuel Herbers meinte für die UWG-Piraten, dass das, was man der evangelischen Kirche im Verfahren habe abringen können, eine Zustimmung möglich mache. Detlef Köpke sagte für die FDP, dass nunmehr der Park von Haus Ortlohn überhaupt erstmals öffentlich zugänglich werde. Dem Gesagten schloss sich Michael Schmitt für die CDU an. Ablehnung kam dagegen auch von der AfD. Durch das Projekt werde die grüne Lunge des Nußbergs beeinträchtigt, erklärte Frank Neppe.

Bei fünf Gegenstimmen und fünf Enthaltungen befürwortete der Rat auch den Vertrag zur nachhaltigen Nutzung des Parks „Haus Ortlohn“ duch die Allgemeinheit. Und bei acht Nein-Stimmen und drei Enthaltungen wurden schließlich der Erschließungsvertrag und ein städtebaulicher Vertrag bezüglich des Ausgleichs von Eingriffen in Natur und Landschaft im Bereich des Bebauungsplans gebilligt.

Die Evangelische Kirche von Westfalen als Eigentümer begrüßte die Ratsentscheidung. Vizepräsident Albert Henz, der als Iserlohner in dem Projekt für die Landeskirche vermittelt habe, erklärte dazu in einer Pressemitteilung: „Wir sind froh und dankbar, dass nach langen Vorbereitungen diese zukunftsweisende Lösung jetzt Wirklichkeit wird. Maßgeblich ist dabei, dass wir mit der PHS Projektentwicklungsgesellschaft und ihrem Geschäftsführer Dieter Engels einen in sozialen Projekten erfahrenen, verlässlichen und ausgesprochen kooperativen Investor gefunden haben.“

Henz stellte weiter fest, dass der Weg bisweilen steinig war: „Es gab Auseinandersetzungen, wir haben auch Fehler gemacht, aber auch aus ihnen gelernt. Nach ungezählten Gesprächen konnte mit allen besorgten Bürgern schließlich die Einigung erzielt werden, die jetzt Zustimmung des Stadtrates fand. Das ist ein guter Tag für Iserlohn.“

Für die Versorgung, Pflege und Betreuung nicht nur der Einwohner des Nußbergs seien ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote vorgesehen. „Dabei wird darauf geachtet, dass sich die Angebote in die bereits vorhandenen Versorgungsstrukturen eingliedern“, wird Dieter Engels in der Pressemitteilung zitiert. „Für ein Kompetenzzentrum sind darüber hinaus Beratungs-, Dienstleistungs- und nicht störende gewerbliche Leistungsangebote für beeinträchtigte und hilfebedürftige Menschen jeden Alters unabdingbar notwendig.“

Kapelle und Teehaus bleiben erhalten
Die Kapelle und das sogenannte Teehaus, so heißt es in der Pressemitteilung, bleiben erhalten und sollen in das neue Nutzungskonzept einbezogen werden. Das frühere Personalwohnhaus werde als Mehrfamilienhaus umgebaut und saniert. Weichen müssten das Seminargebäude, das Verwaltungsgebäude und zwei Gästehäuser. Vor den Abbrucharbeiten (ab Mitte Oktober) werde das „Reformierte Hilfswerk zur Unterstützung der Roma in Ungarn“ wiederverwendbare Teile und Baustoffe wie Fenster, Türen oder Dachziegel ausbauen. Der Erlös komme notleidenden Roma in Ungarn zugute. Im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten seien auch etwa 20 Bäume zu fällen.


IKZ: 01.10.2014 - LESERBRIEF

lserlohn als Stadt des Ordinären und Belanglosen!

Betrifft: Ortlohn-Park

Fiat Rat der Stadt lserlohn! Nein, leider nicht. Das Fazit der Debatte in der Politik, im Planungsausschuss des Rates, die bevorstehende Zustimmung der großen Ratsmehrheit, die Beiträge der Evangelischen Landeskirche zur Bebauung des Ortlohn- Parks in der vorgesehenen Form sind ernüchternd.
Plutokratie aus Staat und Kirche siegt über Aristokratie! Es wäre in der Tat vermessen, ja unerlaubt, in unseren Tagen nach der "Gesellschaft" zu rufen. Man riefe nach einem Phantom. Was jedoch an der intendierten Entscheidung gravierend zu bemängeln ist, ist die Abwesenheit des "geistigen Iserlohns" in weiten Teilen von Rat und Verwaltung.
Ökologische Gesichtspunkte finden längst nicht den Rang, den sie verdienen. Ganz zu schweigen von Aspekten wie dem Ortlohn-Park als Sinnbild der Zeit der Kreation dieses Parks noch des Parks in einer modernen "Funktion" als Hort des Kontemplierens noch gar landschaftsästhetische Faktoren spielen eine Rolle. Der Sturmwind der Barbarei, unerbittlich.
Welche Kurzsichtigkeit, welche Beschränktheit, welcher Triumph der Bräsigkeit, der stumpfen Bildungsarmut. Der Rand der Untertasse einer Mokkatasse ist viel zu weit entfernt, um solchen Weitblick zu erfassen.
Iserlohn als Stadt des Ordinären und Belanglosen! Die bevorstehende Entscheidung ist ein ungeheuerlicher Schritt in diese Richtung.
Vivat sancta mediocritas!

Jochen Weltecke, Iserlohn


IKZ: 30.09.2014 - LESERBRIEF

Grüne: vom Paulus zum Saulus

Betrifft: Ortlohn-Park

Die Parteien CDU, SPD, FDP und 51 % „tapfere“ Grüne stimmten nun für den B-Plan 391, also für eine Umwidmung und Wohnbebauung des Ortlohn-Parks. Seit dem Beschluss zur Einleitung des Aufstellungsverfahrens zum B-Plan Nr. 391 - Haus Ortlohn am 03.07.2012, hat niemand seitens der Stadt und der, für die Wohnbebauung stimmenden Politiker, für die Parkbebauung eine mittel- bis langfristige Nachhaltigkeit darstellen können.
In der Ausschusssitzung sprach man über das Anlocken von Neubürgern; die Wahrheit ist leider, dass dieses Argument bei allen Bauvorhaben wie z.B. in Menden angewendet wird.

Es bleibt weiterhin die Frage von Sinn und Unsinn.
Der Sinn des Lebens - ist das Leben selbst; der Sinn des Parks - ist der Park selbst! Es ist nicht der Sinn eines Parks mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bebaut zu werden - in einen Park gehört keine Wohnbebauung!
=> Sinn macht es, den Park so zu erhalten wie er ist und in den letzten 130 Jahren wachsen konnte und nicht zu versiegeln.
=> Sinn macht es, ein wertvolles Naherholungsgebiet zu schaffen/zu erhalten - am Nußberg gibt es mehrgeschossige Häuser bzw. Hochhäuser und Anwohner ohne eigenen Garten die sich, genauso wie ältere Mitbürger, gefreut hätten.
Merkwürdig, wenn Politiker scheinbar geradezu mit Stolz erfüllt äußern, wie schön der Park einmal wird, als ob eine nennenswerte Parkfläche übrig bliebe, die zudem dann in erster Linie von den neuen Anwohnern genutzt wird. Altengerechtes und betreutes Wohnen wäre eine hervorragende Ergänzung und hätte sich auf der bereits bebauten Fläche wiedergefunden und den Park erhalten.
Die Grünen beantragten noch im Juli letzten Jahres das B-Planverfahren auszusetzen: "Das große öffentliche Interesse zeigt allerdings den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, den letzten verbliebenen bürgerlichen Park vollständig in seinen ursprünglichen Charakter zurückzuführen und zu erhalten. Der Ortlohn-Park ist ein Denkmal, das auf jeden Fall in den Besitz und unter Kontrolle der Stadt und ihrer Bürger gehört."
Unfassbar: nun stimmen sie für den B-Plan 391 - quasi vom Paulus zum Saulus.

Christian Kohlstädt, Iserlohn


IKZ-online: 18.09.2014 | 17:36 Uhr

Nicht die letzte Variante

von Thomas Pütter

Iserlohn. Obwohl der Planungsausschuss am Mittwochabend mit großer Mehrheit die Fortsetzung des formellen Bebauungsplanverfahrens beschloss, dürfte sich am städtebaulichen Konzept für die Emst noch einiges ändern. Nichts mehr wird sich hingegen ändern an der geplanten Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn, nachdem der Ausschuss den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan fasste.

„Es handelt sich um ein wertvolles Grundstück, gerade auch für die Anwohner. Warum und warum genau zu diesem Zeitpunkt planen wir dort eine Bebauung? Ich finde keine logische Erklärung.“ John Haberle, Mitglied für die Grünen im Planungsausschuss, gab mit der ersten Wortmeldung den Grundton der Debatte vor. Auf der einen Seite: Die politischen Befürworter einer Bebauung auf der Emst, auf der anderen Seite die zahlenmäßig deutlich kleinere Gruppe der strikten Gegner.

Beide Seiten schenkten sich am Mittwochabend nichts in einer intensiven Debatte, die wohl erst den Auftakt der Auseinandersetzung über das Vorhaben der Sparkassen-Tochter S-Obis darstellte. Denn in Stein gemeißelt und politisch absolut mehrheitsfähig ist auch die dritte Variante des städtebaulichen Konzeptes noch nicht, obwohl der Ausschuss mit großer Mehrheit die Fortsetzung des formellen Bebauungsplanverfahrens beschloss. So kündigte Ralf Langner an, dass die SPD die zwischenzeitlich von 110 auf nun 70 Wohneinheiten reduzierte Bebauung immer noch für „zu dicht“ halte. „Nehmen Sie das Ernst und nehmen Sie auch die Bürgerinitiative ernst“, so Langner in Richtung Verwaltung.

Manuel Huff (Linke) fühlte sich erinnert an die Ortlohn-Planungen. Dort sei zunächst ein völlig untragbarer erster Planentwurf vorgelegt worden, so dass die Reduzierung der geplanten Bebauung nun als Erfolg gefeiert wurde. Auch Huff stellte die Frage, weshalb auf der Emst gebaut werden soll, obwohl im gerade eben verabschiedeten Flächennutzungsplan andere Bereiche für Wohnbebauung vorgesehen sind. Als „Märchen“ titulierte der Linke die Argumentation, mit Wohngebieten dieser Art junge Familien anlocken zu wollen und den demografischen Trend umzukehren, „das hat noch nirgendwo funktioniert“.

Gut beraten, den Zuzug von Neubürgern zu unterstützen
Eine völlige andere Einschätzung vertrat Eva Kirchhoff (CDU). Eine Stadt sei gut beraten, den Zuzug von Neubürgern zu unterstützen. Tatsache sei auch, dass es für die Emst bereits 52 Interessierte gebe. Die Gegner der Bebauung, so Kirchhoff, hielten sich nur an den Zahlen fest, die in ihre Karten spielen, anstatt alle Fakten abzuwägen. „Blödsinn“, konterte John Haberle, „wir kennen alle Fakten, kommen aber zu einer anderen Bewertung“.

Politische Bewertungen spielen in Sachen „Haus Ortlohn“ keine Rolle mehr. Mit dem Beschluss zum Bebauungsplan zog der Ausschuss einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzungen zur Nutzung des Areals der evangelischen Landeskirche. Einher damit geht der Abschluss eines Vertrages zwischen Stadt und Kirche, der die öffentliche Zugänglichkeit des verbleibenden Parks sowie dessen Pflege regelt. „Sollten die Pflegemaßnahmen unterlassen werden, sind wir sogar in der Lage, die Maßnahmen selbst in Auftrag zu geben und die Kosten der Kirche in Rechnung zu stellen“, erklärte Baudezernent Mike Janke.

Eine Regelung, die Manuel Huff wenig tröstet. Durch die Verdopplung der versiegelten Fläche werde Iserlohns letzter verbliebener Stadtpark zerstört, so der Linke, der überdies kritisierte, dass zahlreiche Einwendungen von der Verwaltung einfach vom Tisch gefegt worden seien: „Ich frage mich, warum wir eine öffentliche Beteiligung stattfinden lassen, wenn unsere Verwaltung sowieso immer alles schon bedacht hat.“ Zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich die Ausschussmehrheit. „Wir haben eine Menge erreicht“, erklärte SPD-Sprecher Michael Hufnagel. Dass sogar einzelne Bäume durch den Bebauungsplan geschützt würden, sei „ein Novum“.

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZNicht die letzte Variante | IKZ-Online.de - Lesen Sie mehr.


IKZ-online: 17.09.2014 | 19:55 Uhr

Klare Ausschuss-Mehrheiten

von Thomas Pütter

Iserlohn. Satzungsbeschluss für die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn, grünes Licht für die Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens auf der Emst: Mit deutlichen Mehrheiten hat der Planungsausschuss am Mittwochabend zwei weit reichende Entscheidungen zur Stadtentwicklung getroffen.

Mit deutlichen Mehrheiten hat der Planungsausschuss am Mittwochabend dem Bebauungsplan „Haus Ortlohn“ sowie der Fortsetzung des Bebaungsplanverfahrens Auf der Emst zugestimmt. Den Beschlüssen voran gingen intensive Diskussionen, bei denen sich insbesondere Manuel Huff (Linke) dafür aussprach, keine der beiden Flächen für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. Schützenhilfe erhielt Huff im Fall „Emst“ von den Bündnisgrünen und der AfD, im Fall „Ortlohn“ nur von der AfD, was allerdings nicht einmal annähernd ausreichte, eine Ausschuss-Mehrheit herzustellen.

Dass es sich bei der „Emst“-Drucksache um eine „atypische“ Verwaltungsvorlage handele, hatte zuvor Baudezernent Mike Janke betont: „Wir stehen ganz am Anfang des Verfahrens, wollen aber schon zu diesem frühen Zeitpunkt sowohl den Ausschuss als auch die Öffentlichkeit intensiv einbinden.“ Während CDU, FDP und UWG-Piraten bereits im Vorfeld der Sitzung ihre Zustimmung zur Verfahrensfortsetzung angekündigt hatten, tat dies gestern dann auch Ralf Langner für die SPD. Grundsätzlich befürworte die SPD die Bebauung, allerdings erscheine der Fraktion die bereits von 110 auf nun 70 Wohnerinheiten reduzierte Planung immer noch als zu dicht. Die SPD verfolge das Ziel, auf der Emst einen „Wohnpark“ entstehen zu lassen, der diesen Namen auch verdiene. Während Manuel Huff derweil die Bedarfsfrage stellte, antwortete Eva Kirchhoff (CDU), dass es bereits 52 Interessenten für Grundstücke gebe, „das sind Fakten“. Letzlich stimmten 13 Ausschussmitglieder für die Fortsetzung des formellen Bebauungsplanverfahrens, einstimmig fiel der Beschluss aus, die informelle Beteiligung der Bürger fortzusetzen.

In Sachen Haus Ortlohn erfolgte derweil nicht nur der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan. Zudem stimmte der Ausschuss zu, einen Vertrag mit der Landeskriche abzuschließen zur Pflege des nach der Bebauung verbleibenden Parkbereichs.

Ausführliche Berichte zu beiden Tagesordnungspunkten folgen.

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZKlare Ausschuss-Mehrheiten | IKZ-Online.de - Lesen Sie mehr.


IKZ: 03.09.2014 - LESERBRIEF

Wie kann man von Einverständnis bei Planung sprechen

Betrifft: Ortlohn-Park

Wie ich mal wieder nach der Stellungnahme des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen feststellen muss, sind die Linken doch grüner als die Grünen. So war meine Entscheidung doch die richtige, im hohen Rentenalter, als diplomierter Architekt und Stadtplaner, in die Partei Die Linke einzutreten. Denn wer eine zusätzliche Versiegelung von über 50 Prozent zum Altbestand, mit zum Teil untergründigen Argumenten, für ein kulturhistorisch wertvolles Parkgelände befürwortetet, der darf sich nicht wundern, dass Zweifel und Fragen zu dem plötzlichen Wechsel und Einsatz für die Erhaltung von städtischem Grün einsetzen (Artikel IKZ 22. August/ "Grüne votieren gegen eine weitere Bebauung der Emst").
Wie naiv muss man weiterhin sein, dass man der Meinung verfällt, dass Bäume im Altbestand, wie in der Bebauung im Ortlohn-Park geplant, mit viel zu geringem Abstand zur Neubebauung, noch in weiterer Zukunft Bestand haben werden. Es ist ihnen aber auch wohl entgangen, dass außer den Einwendungen meinerseits, auch weit über 1000 Bürger und Kenner dieses Geländes sich gegen eine zusätzliche Versiegelung im Ortlohn-Park schriftlich ausgesprochen haben und sich eine neue Bürgerinitiative gebildet hat, deren Mitglieder nicht mit dem sogenannten und öffentlich propagierten Kompromiss einverstanden sind. Wie kann man da von einem allgemeinen abschließendem Einverständnis zu der vorliegenden Planung sprechen?
Meine letztliche Stellungnahme zum Bebauungsplan "Dröscheder Feld" habe ich in der Presseerklärung vom 27. August im IKZ "Ratsfraktion kritisiert Wohnbaupläne" deutlich dargelegt. Anhand der noch angebotenen freien Flächen für den Wohnungsbau ist es nicht angebracht, dort eine weitere Bebauung zu verfolgen.
Zu den anderen polemisch aufgearbeiteten Anschuldigungen möchte ich keine weitere Stellungnahme abgeben. Mir ist es jedoch wichtig, meinen grundlegenden stadtplanerischen Standpunkt bei Planungsentscheidungen darzulegen. Meine Auffassung geht von dem weitgehenden Erhalt der über Jahre gewachsenen städtischen Strukturen aus. Wie kann man seine Stimme geben für die Zerstörung eines städtebaulich wertvollen Geländes wie der Ortlohn-Park?

Johannes Peeren
Königsberger Straße 35



Stadtspiegel: 03.09.2014

Mobilitätskonzept und ein Inklusionsplan

Grünen-Fraktionsvorsitzende Elke Olbrich-Tripp über die kommenden sechs Jahre im Rat

"Erst über das Bestehende nachdenken, bevor man weitere Flächen verbraucht."
ISERLOHN. Das ist ein Kerngedanke, der in den kommenden sechs Jahren die Arbeit der Grünen im Iserlohner Rat prägen wird. Elke Olbrich-Tripp, die die Fraktion seit 25 Jahren führt, listet neben dem Stopp des Flächenverbrauchs im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL die Mitarbeit an einem Mobilitätskonzept auf, möchte Ergebnisse im Schulentwicklungsplan zeitnah erkennen, hofft auf die schnelle Ausarbeitung eines Inklusionsplanes, möchte beim Ausbau der U3-Stellen in erster Linie auf die Qualität achten und sieht im Armutsbericht einen sehr sensiblen Schwerpunkt. Elke Olbrich-Tripp möchte, dass die Grünen bei zukünftig anstehenden Bauprojekten "erst einmal schauen, was man als Stadt noch so im Bestand hat".
"Uns ist wichtig, den Flächenverbrauch zu stoppen. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass der Blick über den städtischen Tellerrand in andere Städte auch in diesem Bereich durchaus anzuraten ist. Sollten sich in der Tat nach eingehender Prüfung keine Lösungen mit dem Altbestand anbieten, kann über einen Neubau nachgedacht werden." Als Beispiel führt sie das augedachte Bauprojekt "Auf der Emst" an. "Da machen wir nicht mit."
Auch gehöre der Denkmalschutz zu einem wichtigen Baustein der Baukultur. "Wir sind alle aufgefordert, uns grundsätzlicher damit zu beschäftigen. Die Geschichte Iserlohns muss sichtbar bleiben." Und leitet zum nächsten Thema, dem Klimaschutz, über. "Ich vermisse in Iserlohn ein Mobilitätskonzept. Gerade in den Stadtteilen. Dabei sollte nicht das Auto im Mittelpunkt stehen, wie es in den klassischen Verkehrskonzepten der Fall ist. Wir Grünen verstehen das Mobilitätskonzept als eine Maßnahme, die alle Bürger betreffen und mit einbeziehen muss. Klimaschutz muss in den Stadtteilen, den Quartieren, gestaltet werden." Und sie fordert: "Wir müssen hierbei einfach mit unserem Denken und Handeln moderner werden."
"Klimaschutz bedeutet auch, dass wir uns weiter darüber auseinandersetzen müssen, wie wir in Iserlohn energiepolitisch unseren Beitrag leisten können. Allen vorliegenden Gutachten zufolge gibt es kein Potenzial aus Wasserkraft mehr. Was jetzt durch das neue EEG noch wirtschaftlich ist, werden wir zu analysieren haben. Veranstaltungen dazu sind schon in Planung."
Flexibel wollen die Grünen bei der Schulentwicklungsplanung bleiben. "Nicht nur auf dem Bereich der Bildung müssen wir intensiver auf interkommunaler Ebene arbeiten. Wir hatten dies schon vor 15 Jahren im Iserlohner Norden eingefordert. Ohne Erfolg. Wir sind bei der Standortfrage nicht so festgelegt, rücken aber nicht von unserem Prinzip ab, ein längeres gemeinsames Lernen einzufordern."
Sehr am Herzen liegt den Grünen der vorliegende Armutsbericht. "Ich rücke nicht von meiner Meinung der Hilfe zur Selbsthilfe ab. Aber ich unterstreiche auch, dass der vorliegende Armutsbericht schon deutlich macht, dass das augenblickliche Klima für bedürftige Menschen nicht bestens ist. Wir möchten, dass sich auch dieser Personenkreis wertgeschätzt fühlt."
Um vorbereitet zu sein, fordert Elke Olbrich-Tripp auch, Unterkünfte zu aquirieren, damit Flüchtlinge untergebracht werden können. "Wir werden, ob wir wollen oder nicht, demnächst Flüchtlinge aus den Krisengebieten zugewiesen bekommen. Darauf müssen wir uns einrichten."
Ganz wichtig ist Elke Olbrich-Tripp auch, "dass die Stadt die Fortbildungsgelder für ihre Mitarbeiter freigibt." Die Grünen-"Chefin": Es kann nicht sein, dass Aufgabenlast und -qualität permanent steigen, die Verwaltungsspitze aber eine entsprechend einhergehende Qualifizierung in Form der Fortbildung nicht angemessen im Haushalt einbaut. Das geht nicht."
Auf dem Weg zur "Inklusiven Stadtgesellschaft" wollen sich die Grünen mit den ausgearbeiteten Forderungen der Arbeitsgruppe um den Behindertenbeirat zur Inklusion beschäftigen. "Wir wollen einen Inklusionsplan, der auch ein zeitliches und finanzielles Maßnahmenprogramm enthält, an das sich Verwaltung und Politik gebunden fühlen."

Rainer Tüttelmann


IKZ: 03.09.2014 - LESERBRIEF

Rauhe Hardt II ist auch betroffen

Betrifft: Wohngebiet Auf der Emst

Harald Eufinger hat sich in einem Leserbrief am 1. September zu den Baugebieten Emst und Ortlohnpark geäußert. Es wäre von Interesse, er hätte auch seine Meinung zu der im Flächennutzungsplan der Stadt dargestellten Wohnbaufläche Rauhe Hardt II und seiner Bebauungkund getan. Wie die Sonderbaufläche für Bildungs- und Forschungseinrichtungen "Auf der Emst" ist auch das Baugebiet Rauhe Hardt II von Bebauung umgeben und zwar im Osten durch das Baugebiet Rauhe Hardt I, im Süden durch das Baugebiet Kuhlenstück/Westerfeld, im Westen durch das Baugebiet Stennert und im Norden durch die Lärmschutzwand der A 46. Hier muss aber keine Spontanvegetation abgeholzt werden.

Ulf Draack,
Düsingstraße 17



IKZ: 01.09.2014 - LESERBRIEF

Neue Bebauung vor der eigenen Nase verhindern

Betr.: Stellungnahme der Linken vom 27. August und Leserbrief des Herrn Peeren

Sowohl im Leserbrief des Herm Peeren als auch in der Stellungnahme der Fraktion der Linken werden die Grünen dafür kritisiert, dass sie sich nach umfangreicher Auseinandersetzung mit dem geplanten Baugebiet "Auf der Emst" gegen eben diese Bebauung aussprechen. Nebenbei eine von den Anwohnern als sehr positiv bewertete Entscheidung der grünen Fraktion. Hauptargument ist in beiden Fällen der Umstand, dass sich die Grüne Fraktion dem am Nußberg zwischen der Kirche, den meisten Anwohnern und den Umweltverbänden getroffenen Kompromiss über einen moderaten und sozialen Wohnungsbau in einem kleinen, bereits seit Jahrzehnten bebauten Teil des Ortlohnparks angeschlossen hat. Durch diesen Kompromiss kann der alte Baumbestand, soweit er aus ökologischer Sicht schützenswert ist, ebenso erhalten werden, wie der Charakter des größten Teils des Ortlohnparks. Dass es Teilen der Fraktion der Linken am Nußberg weniger um ökologische Zusammenhänge geht, als vielmehr darum, neue Bebauung vor der eigenen Nase zu verhindern, lässt sich am Leserbrief des Herrn Peeren gut zeigen. Dass Herr Peeren für die Linken Mitglied im Planungsausschuss ist, verschweigt er in seinem Leserbrief ebenso wie die Tatsache, dass er sich in politischen Gremien der Stadt bisher höchst lobend über die Maximalbebauung auf der Emst geäußert hat. Dervor seiner Haustür gelegene Park wird von ihm in seiner gärtnerischer Funktion überhöht, während er die naturbelassene Fläche auf der Emst verächtlich als "Wildwuchs" wahrnimmt. Ist für Herm Peeren nur eine von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft schützenswert? Welches ökologische Weltbild sich da offenbart, mag jeder für sich selbst beurteilen. Die Frage, die sich die Fraktion der Linken stellen sollte, lautet: wie steht sie zu dem Bau von dringend gebrauchten bezahlbaren Wohnungen für kinderreiche Familien im Ortlohnpark. Bisher lehnen sie das ab. Ansonsten sei erwähnt, dass wir Grünen unsere Politik nicht danach ausrichten, ob wir Beifall von der Fraktion Die Linke bekommen, sondern wir orientieren uns an ökologischen und sozialen Gesichtspunkten unter Abwägung nun einmal notwendiger Kompromisse.

Harald Eufinger, stellv. Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen.



IKZ: 01.09.2014

IGW: Schmitt einstimmig gewählt

Stadtentwicklung voran bringen

Iserlohn Michael Schmitt (CDU) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der lserlohner Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (IGW). Damit tritt er wie geplant die Nachfolge von Renate Brunswicker (CDU) an, die nicht mehr für den Rat kandidiert hatte. Michael Schmitt wurde einstimmig gewählt, ebenso sein Stellvertreter; Dimitrios Axourgos (SPD). Michael Schmitt sagte im Gespräch mit unserer Zeitung dass er sich besonders dafür einsetzen möchte, dass das Themenfeld Stadtentwicklung stärker in den Aufgabenbereich der IGW verankert wird. Als zukunftsweisend bezeichnete er dabei die intensive Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, S-Projekt lserlohn und IGW, wiesie erstmals bei der Bewerbung lserlohns als neuer Standort einer Sparkassen-Akademie (wir berichteten) praktiziert worden sei. Denn nur diese Bündelungvon Kräften, so Schmitt habe es ermöglicht, vergleichsweise kurzfristig einen ansprechenden Wettbewerbsbeitrag auf die Beine zu stellen. Es sei gut, wenn die drei genannten Akteure auch künftig im Interesse der Stadt bei Projekten zusammenarbeiten würden. Michael Schmitt, der auch das Amt des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU bekleidet, freut sichauf seine neue Aufgabe als IGW-Aufsichtsratsvorsitzender. Der 42-jährige ist Diplom-Ingenieur und als Abteilungsleiter Werksplanung- und -erhaltung für ein großes mittelständisches Unternehmen tätig. Insofern bringt Schmitt durchaus auch berufliche Erfahrungen mit ein, zudem sieht er Synergien mit seinem Amt als Vorsitzender des Planungsausschusses.


Stadtspiegel: 31.08.2014 - Kommentar

Auch SPD hat Zweifel

Von Rainer Tüttelmann

Die SPD-Fraktion im Iserlohner Rat spricht sich gegen eine zu dichte Bebauung "Auf der Emst" aus. In einer Presseerklärung machen die Sozialdemokraten darauf aufmerksam, dass sie "den von S-Projekt propagierten ökologischen Mehrwert gegenüber anderen Bauvorhaben nicht erkennen". Dass gerade in diesem Bereich Stadtentwicklung großgeschrieben werden muss, unterstreicht die SPD -Fraktion mit dem Hinweis, "dass der Flächenverbrauch und somit die Baudichte im Bereich Dröscheder Feld in den nächsten Jahren zunehmen wird". Die Sozialdemokraten sagen aber nicht generell Nein. "Um attraktiv zu bleiben, muss eine Stadt wie Iserlohn andererseits auch in der Lage sein, sichweiterverändern zu können und den Bedürfnissen Bauwilliger und den sich entwickelnden An sprüchen umzugswilliger Neubürger zu öffnen und neue Wohnstrukturen zu entwickeln." Und noch etwas stellt die SPD-Fraktion klar: "Eine Bebauung unter dem Aspekt der maximalen Gewinnorientierung wird es mit uns allerdings nicht geben". Die SPD-Forderung: "S-Projekt ist nun gefordert, einen mehrheitsfähigen Plan für die Emst zu entwickeln".


IKZ: 30.08.2014

Emst: SPD stellt Forderungen für Zustimmung

S Projekt-Planungen reichen nicht aus, um die Ansprüche zu erfüllen

ISERLOHN. "Mit uns wird es eine so massive Bebauung auf der Emst nicht geben", war die klare Aussage der SPD-Fraktion in ihrer letzten Sitzung, zumal dervon "S Projekt" propagierte ökologische Mehrwert gegenüber anderen Bauvorhaben nicht zu erkennen sei. Die SPD nimmt zu den Bebauungsplänen weiter wie folgt Stellung: "Wo ökologisch draufsteht, muss auch ökologisch drin sein. Leider reicht die von S Projekt geplante grüne Wegeachse nicht aus, um auch nur annähernd dem Anspruch eines grünen Wohngebietes gerecht zu werden. Erst ein zusammenhängendes Grüngebiet im Kern oder am Rande einer Bebauung würde den Anspruch unterstreichen. Es reicht daher nicht aus, die Grundstücke lediglich sonnen- und somit solargünstig auszurichten und ansonsten den Baustandart 2015 umzusetzen. Da der Flächenverbrauch und somit auch die Baudichte in den nächsten Jahren im Bereich Dröschederfeld noch zunehmen wird, muss gerade hier der Begriff Stadtentwicklung groß geschrieben werden, weil die Grünfläche inmitten bestehender Ein und Mehrfamilienhäuser liegt.
Eine Stadt muss in der Lage sein, sich zu verändern
Um attraktiv zu bleiben muss eine Stadt wie Iserlohn andererseits in der Lage sein, sich verändern zu können. Der reine Verweis auf Wohnungsleerstand andernorts kann nicht zwingend als Verhinderungsgrund dienen, auch neuen Wohnraum im Einfamilienhaussektor zu erschließen. Iserlohn muss in der Lage sein, sich den Bedürfnissen Bauwilliger und den sich entwickelnden Ansprüchen umzugswilliger Neubürger/innen zu öffnen und neue Wohnstrukturen zu entwickeln. Eine Gesellschaft verändert sich und auf solche Entwicklungen muss eine Kommune reagieren können um nicht abgehängt zu werden.
Stadtentwicklung bedeutet heute, Interessen altersübergreifend zu verbinden. Junge zuzugswillige Familien müssen bezahlbares Bauland erwerben können- auch hier hat die Stadt Iserlohn eine Verpflichtung - im eigenen Interesse. Sollte man sich diesen Belangen öffnen, werden sich die Iserlohner Sozialdemokraten einem Bauvorhaben auf der Emst nicht verschließen, eine Bebauung unter dem Aspekt der maximalen Gewinnorientierung wird es mit uns allerdings nicht geben. S Projekt ist gefordert, einen mehrheitsfähigen Plan für die Emst zu entwickeln."


IKZ: 27.08.2014

Linke für Erhalt von Emst und Ortlohn-Park

Ratsfraktion kritisiert Wohnbau-Pläne

ISERLOHN. Die Linke-Fraktion spricht sich gegen die Ausweisung von Wohnhaugebieten im Ortlohn-Park und Auf der Emst aus. Neben dem Erhalt von Grünflächen, die insbesondere beim Ortlohn-Park von hohem ökologischen Wert seien, werden der mangelnde Bedarf an zusätzlichen Wohnflächen und die brachliegenden Potenziale im Bestand in einer Presseerklärung als Ablehnungsgründe genannt.
Der Wohnflächen-Bedarf sei in der Begründung zum Flächennutzungsplan aufgezeigt. Dieser sei mit den bereits ausgewiesenen Flächen gänzlich gedeckt. Zahlreiche kaum erfassbare Brachflächen und Wohnungsleerstände seien dabei nicht einmal berücksichtigt. "Sollten der Ortlohn-Park oder die Fläche Auf der Emst als Wohnbaugebiete ausgewiesen werden, würde weit über den Maximalbedarf geplant. Allein Auf der Emst sind in unmittelbarer Nähe zwei große Wohnbauflächen ausgewiesen. Allerorts verfällt Infrastruktur und es gibt bereits einen strukturellen Wohnungsleerstand in Iserlohn", so Linke-Bürgervertreter Johannes Peeren.
Die Linksfraktion vermisse.außerdem sinnvolle Konzepte zur Stadtentwicklung. Man habe den Eindruck, dass Stadtentwicklung "auf Zuruf" betrieben werde, Die Linke werde von der Verwaltung sowohl ein gesamtstädtisches GrünflächenKonzept, als auch einen Masterplan zur Beendigung des Flächenverbrauches einfordern.
"Wer sich, wie die Grünen, gegen die Bebauung auf der Emst positioniere, der müsse allerdings auch zur Kenntnis nehmen, dass die Ablehnungsgründe allesamt auch auf den Ortlohn-Park zutreffen", heißt es weiter in der Pressemitteilung. Dort sprechen der alte Baumbestand und die Einzigartigkeit als englischer Landschaftsgarten noch mehr gegen eine Bebauung. Fraktionsvorsitzender Oliver Ruhnert: "Der Fokus der Stadtentwicklung sollte auf dem Erhalt von Grünflächen, auch in Siedlungsbereichen, und der Sanierung und Reaktivierung des Altbestandes liegen."


Stadtspiegel: 27.08.2014

Ein klares Nein zur Emst auch von den Linken

Aber auch generell gegen die Bebauung im Ortlohn-Park

ISERLOHN. Die Fraktion DIE LINKE im Iserlohner Rat hat folgende Presseerklärung zu den aktuellen Bebauungsplänen veröffentlicht: "Die Fraktion DIE LINKE spricht sich gegen die zusätzliche Ausweisung von Wohnbaugebieten aus. Dies gilt sowohl für den Ortlohn-Park als auch für die geplante Bebauung Auf der Emst."
Neben dem Erhalt von Grünflächen, die insbesondere beim Ortlohn-Park von erheblichem ökologischen Wert seien, werden der mangelnde Bedarf an zusätzlichen Wohnflächen und die brachliegenden Potenziale im Bestand als Ablehnungsgründe genannt.
"Der Bedarf zusätzlicher Wohnflächen ist in der Begründung zum Flächennutzungsplan (FNP) aufgezeigt. Dieser ist mit den bereits ausgewiesenen Flächen bereits gänzlich gedeckt.
Zahlreiche statistisch kaum erfassbare Brachflächen und Wohnungsleerstände sind dabei nicht einmal berücksichtigt." "Sollten der Ortlohn-Park oder die Fläche Auf der Emst als Wohnbaugebiet ausgewiesen werden, würde weit über den Maximalbedarf geplant. Allein Auf der Emst sind in unmittelbarer Nähe zwei große Wohnbauflächen ausgewiesen. Andernorts verfällt die bestehende Infrastruktur und es gibt bereits einen strukturellen Wohnungsleerstand in Iserlohn", erläutert LINKE-Bürgervertreter Johannes Peeren.
Die Linksfraktion vermisse außerdem sinnvolle Konzepte zur Stadtentwicklung. Man habe den Eindruck, dass Stadtentwicklung auf Zuruf betrieben werde. Man werde von der Verwaltung sowohl ein gesamtstädtisches Grundflächen-Konzept als auch einen Masterplan zur Beendigung des Flächenverbrauches einfordern.
Wer sich, wie kürzlich die Grünen, gegen die Bebauung Auf der Emst positioniere, der müsse allerdings auch zur Kenntnis nehmen, dass die Ablehnungsgründe allesamt auch auf den Ortlohn-Park zutreffen, wo bei dort der alte Baumbestand und die Einzigartigkeit als englischer Landschaftsgarten noch mehr gegen eine Bebauung sprächen.
Der Fraktionsvorsitzende Oliver Ruhnert erklärte abschließend: "Wir wollen eine lebenswerte Stadt Iserlohn. Der Fokus der Stadtentwicklung sollte daher auf dem Erhalt der Grünflächen, auch in Siedlungsbereichen und der Sanierung und Reaktivierung des Altbestandes liegen. Wohnbauflächen gibt es bereits mehr als genug!"


IKZ: 25.08.2014 - Leserbrief

Alle Grünflächen zubetonieren

Betrifft: Bewerbung um die Sparkassen-Akademie

Schauburg-Parkplatz, Haus Ortlohn, Auf der Emst ... jetzt soll auch noch der kleine Park am Fuße der Alexanderhöhe zugebaut werden. Man bekommt den Eindruck, als wolle die Stadt möglichst alle bestehenden Grünflächen innerhalb des bebauten Stadtgebietes zubetonieren. Jeden Tag werden in Deutschland ohnehin schon über 100 Hektar neue Fläche versiegelt. Auch so kann man Lebensqualität vernichten. Gleichzeitig gibt es jede Menge hässliche Industriebrachen, für deren weitere Nutzung man keine vernünftigen Ideen entwickelt. Warum bietet man dem Sparkassenverband nicht einfach das ehemalige Fabrikgelände an der Oberen Mühle an?

Prof. Dr. Lars Klinnert,
Bremke 14



IKZ: 25.08.2014 - Leserbrief

Sinneswandel bei den Grünen?

Betrifft: Grüne zur weiteren Bebauung auf der Emst

Der plötzliche Sinneswandel in der politischen Zielrichtung der Parteiführung der "Grünen" irritiert doch sehr. Während sie die Bebauung des Ortlohn-Parks, einem aus der lserlohner Historie entstandenen und im Landschaftsverband Westfalen als besonders wertvoll verzeichnetem Landschaftspark (http://www.gaerten-in-westfalen.de/), zustimmt, setzt man sich nun für einen ungepflegten Wildwuchs ein. Auch für den Abriss der Baumallee am Poth für eine sogenannte Randbebauung hatte man aus Sicht der Parteiführung keine Bedenken. Darum frage ich mich, wie weit ist dieser Sinneswandel glaubwürdig? Bezogen auf die bei den erwähnten und vorausgegangenen Planungsentscheidungen sehr fragwürdig. Es wäre zu begrüßen, wenn ein weiterer Einsatz in diese Richtung für die zuvor genannten Projekte folgen würde. So ist der Sinneswandel nur bedingt glaubwürdig.

Johannes Peeren,
Königsberger Straße 35



IKZ: 07.08.2014

„Wir sind erschüttert über Verkauf“

ORTLOHN-PLÄNE

Iserlohn. Der Investor Großevollmer-Bau kritisiert das Vorgehen der Evangelischen Kirche, die das Ortlohn-Grundstück verkauft hat und den Projektentwickler PHS ins Boot genommen hat.

Der Investor Großevollmer-Bau und Projektentwickler Gerd Bals, die Seniorenwohneinheiten und barrierefreie Pflegeeinrichtungen sowie Mehrfamilienhäuser im Park von Haus Ortlohn planten, in denen neben Wohnen auch kulturelle Aktivitäten stattfinden sollen, geben zum Bericht über den Investorenwechsel, nach dem der Berliner Projektentwickler PHS ins Boot genommen wurde, folgende Stellungnahme ab: „Wir, die Familie Großevollmer aus Langenberg, sind erschüttert über den zwischenzeitlichen Verkauf des Grundstücks an einen Berliner Investor.

„Unsere Idee für Pflegehaus und Seniorenwohnungen“

Anders als im Artikel dargestellt, gab es von unserer Seite niemals Probleme mit den Baugrenzen, wir haben uns immer an die Vorgaben des Projektentwicklers aus Dortmund gehalten, mit dem wir eng zusammengearbeitet haben.

Die Idee, ein Pflegehaus /Seniorenwohnungen zu bauen, kam einzig und allein von uns. Außerdem stand der zukünftige Betreiber fest, mit dem bereits viele Planungsstunden investiert wurden mit der Zielsetzung, etwas Besonderes am Nußberg entstehen zu lassen.

Mehrere Gesprächstermine haben mit der Vertreterin der Kirche und uns vor Ort sowie in Langenberg und in Bielefeld stattgefunden.

Vor Jahren haben wir bereits angeregt, die Kapelle und das Teehaus zu erhalten, und haben unseren Wunsch geäußert, diese zu erwerben, diese haben wir bereits in die Planung integriert.

Darüberhinaus waren wir mehrfach mit der Bürgerinitiative zusammen und haben auch den Wunsch aufgegriffen, ein Café auf dem Grundstück vorzusehen, zumal es wohl laut Aussage der Bürgerinitiative keine „Möglichkeit auf ein Bierchen“ mehr am Nussberg gäbe.

Wir haben das Konzept mehrfach verschiedenen Beiräten und Gremien, zuletzt am 1. April 2014 dem Seniorenbeirat im Rathaus der Stadt Iserlohn, vorgestellt.

Unser persönliches Engagement vor Ort hat sicherlich auch dazu beigetragen, das angespannte Verhältnis zwischen den Bürgern Iserlohns und der Evangelischen Landeskirche von Westfalen zu glätten.

Zu verschieden Interessenten, vor allem mit der Wohngruppe Wohnart, hat sich über die Zeit schon fast ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut.

Im Vorfeld, bevor die Entscheidung gefallen ist, einen rechtskräftigen Bebauungsplan herbeizuführen, haben wir auf Anweisung der Eigentümerin eine Bauvoranfrage für ein Seniorenwohnheim bei der Stadt Iserlohn gestellt, die wir zurücknehmen mussten, nachdem die Entscheidung für die Bebauungsplanvariante gefallen ist. Die Gebühren darüber lagen im fünfstelligen Euro-Bereich und sind von uns bezahlt worden.

Da wir eine feste Zusage seitens Frau Meier als Vertreterin der Evangelischen Landeskirche von Westfalen hatten, haben wir auf die Inkrafttretung des Bebauungsplanes gewartet, um dann die Kaufverträge abschließen zu können. Spätere Bemühungen unsererseits, Kontakt mit Frau Meier (per Telefon und E-Mail) herzustellen, wurden ignoriert. Nach mehreren Wochen haben wir den Makler der Evangelischen Landeskirche erreicht. Dieser berichtete uns, dass ein Investor aus Berlin das von uns beplante Gelände vor drei Wochen vertragsfest gekauft hat.

Dieses Verhalten ist nicht nur komplett unprofessionell, sondern menschlich äußerst enttäuschend. Wir stellen uns wirklich die Frage, ob wir es hier in der Tat mit der Evangelischen Landeskirche von Westfalen zu tun hatten.“

„Wir sind erschüttert über Verkauf“ | Lesen Sie mehr auf: IKZ-Online.de


IKZ: 30.07.2014

Projektentwickler aus Berlin jetzt mit im Boot

Haus Ortlohn: Investorenwechsel bei der geplanten Bebauung. Initiative soll eingebunden werden

Iserlohn. Bei der geplanten Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn ist es zu einem Investorenwechsel gekommen. Sollte der Rat der Stadt nach den Sommerferien dem Bebauungsplan zustimmen, wird statt der Firma Großevollmer Bau aus Langenberg die Projektentwicklungsgesellschaft PHS mit Sitz in Berlin für die Bebauung eines Teils des Grundstückes verantwortlich zeichnen. Der Wechsel gehe keinesfalls einher mit einer Änderung an der konzeptionellen Gestaltung des Plangebietes, betont Albert Henz, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Keine Änderung der Konzeption vorgesehen
PHS, so Henz auf Anfrage unserer Zeitung, übernehme die auch im Bebauungsplan vorgesehenen Projekte zur Errichtung eines Seniorenwohnheims und von acht Seniorenwohnungen. Zudem soll der Investor das gemeinschaftliche Wohnprojekt "wohnArt" einer KünstlerGruppe realisieren sowie weitere barrierefreie Wohngebäude errichten. "Was uns besonders zusagt, ist der konzeptionelle Ansatz, die Kapelle und das Teehaus als wichtige Bestandteile der eigenen Planungen einzubeziehen. Überdies hat die Gesellschaft bereits angekündigt, sich mit den Akteuren und Anwohnern vor Ort intensiv auszutauschen. Auch das halten wir natürlich für sehr sinnvoll." Zu den Gründen für den Investorenwechsel möchte Henz nicht ins Detail gehen, gibt jedoch zu verstehen, dass die zwischenzeitliche Überschreitung von Baugrenzen im Planentwurf durch Großevollmer wohl einer der Anlässe für die Suche nach einem neuen Partner war. Henz: "Es ging zwar nur um Nuancen, aber gerade bei diesem sensiblen Projekt war das wenig hilfreich."

Kurzfristig bereits Termine in lserlohn vereinbart
PHS selbst blickt optimistisch in Richtung Iserlohn. "Wir haben bereits kurzfristig Termine vor Ort vereinbart, unter anderem mit der Bürgerinitiative. Wir halten es grundsätzlich für sinnvoll, die Nachbarschaft und andere engagierte Gruppen in solche Vorhaben einzubeziehen.", erklärt Dipl. Volkswirt Dieter Engels als Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft. Auch Engels hebt hervor, dass die soziale Ausrichtung entscheidender Bestandteil des Engagementsam Nußberg sein soll "Wir sind eine Gesellschaft, die sich schwerpunktmäßig mit Bauvorhaben dieser Art auseinandersetzt." Vor diesem Hintergrund gebe es auch keinen Einlass, die Konzeption zu verändern. tp


IKZ: 11.07.2014 - Leserbrief

Ortlohn-Park: Politik und Verwaltung können Bebauung nicht sinnhaft begründen

Betr.: Ortlohn-Debatte

Die Ortlohn-Debatte geht weiter. Wahlen und deren Ergebnisse ändern daran nichts. Die Interessengemeinschaft >Rettet den Ortlohnpark!< setzt in ihrem Flyer (sh. auch: www.rettet -den-ortlohnpark.de) Meilenstein und Signal zugleich. Dass die Politik (weitgehend) und die Verwaltung eine plausible Antwort zu der Frage des Sinnhaften der Bebauung nicht geben, heißt offenbar nicht, dass sie sie verweigern, sondern sie haben sie nicht. Deren Verhalten zeugt von der Dignität solcher, deren Denken und Handeln, deren Tun und Lassen auf das Verlieren des Maßes, also auf das Erreichen des gänzlich Maßlosen deutet. Insofern träfe hier selbst das Verwerfen des Arroganten nicht, denn das Arrogante setzt ja zumindest das grundsätzliche Verstehen des Maßes, des Maßes als etwas Vorhandenem, also des Maßvollen, voraus.

Die ökologischen Aspekte macht die Interessengemeinschaft in ihrem Argumentieren und Mahnen sehr deutlich. Sie, die Gemeinschaft, erwähnt in ihrem Flyer zurecht, sie habe ausschließlich das Wohl des Parks – ich füge hinzu, das Gemeinwohl der Bürger – im Blick.

Auf kultur-ästhetische Aspekte bleibt hinzuweisen. Wer den Park etwa im Lichte des sich neigenden Tages oder bei Morgengrauen und durchdringender Sonne begangen hat, kann sich des Zaubers, der rigiden, stolzen Poesie nicht entziehen. Die Poesie befreit ihn für Augenblicke von dem grauenhaft Maßlosen des Verlierens des Begreifens des Maßes.

Das Gesicht des kleinen Mädchens, das den Flyer auf so berührende Weise ziert, zeugt von der Hoffnung, die das Mädchen in sich birgt. Es zeigt soviel Anmut und – Würde.

Jochen Weltecke
Im Tückwinkel 5



IKZ: 31.05.2014

Hinweisbekanntmachung

zur erneuten öffentlichen Auslegung des Planentwurfs für den Bebauungsplan Nr. 391 „Haus Ortlohn“

Die Stadt Iserlohn beabsichtigt, den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 391 "Haus Ortlohn" gem. § 4a Abs. 3 BauGB erneut öffentlich auszulegen. Die Offenlegung des Planentwurfs ist im Amtsblatt des Märkischen Kreises Nr. 22 vom 28.05.2014 bekannt gemacht worden. Die vollständige Bekanntmachung ist auch auf der lnternetseite der Stadt Iserlohn unter www.iserlohn.de (Stichwort: Ausschreibungen, Immobilien, Bekanntmachungen) veröffentlicht. Das Amtsblatt des Märkischen Kreises ist erhältlich bei der Kreisverwaltung Lüdenscheid, Heedfelder Straße 45, 58509 Lüdenscheid und im Internet unter www.maerkischer-kreis.de.
Iserlohn, 28.05.2014
Stadt Iserlohn
Dr. Ahrens
Bürgermeister


IKZ: 23.05.2014

"Ziel ist die Erhaltung des Parks in seinen aktuellen Grenzen"

Klaus-Peter Schultz will "Kompromiss" nicht mittragen - und auch nicht die Korrektur der "Erpressung" bestaunen

Iserlohn. "Die bekannt gewordene Entscheidung, dass sich Stadt und Kirche in zumindest zwei Punkten verständigt haben, kann uns derzeit nicht sonderlich beeindrucken," sagt Klaus-Peter Schultz beim Reizthema "Ortlohn-Park". Mit der Entscheidung der Bielefelder Kirchenführung, der Kommune einen Streifen des umstrittenen Grundstücks an der Baarstraße für eine notwendige Kanalbaumaßnahme zu verkaufen, sei lediglich der Fehler des "Erpressungsversuches" aus vorangegangenen Verhandlungen begradigt worden.

Klaus-Peter Schulz, der seit Kindertagen am Nußberg wohnt und nach eigenen Angaben die Bäume und die Natur des Parks hat wachsen und gedeihen sehen, hat vor wenigen Tagen mit vier anderen ehemaligen Mitgliedern der seit geraumer Zeit aktiven Bürgerinitiative um Klaus Stinn die Konsequenzen aus der "Kompromiss-Politik der BI und der Stadt" gezogen und eine eigene Initiative "Rettet den Ortlohnpark" ins Leben gerufen. Diese Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, konsequent für die Erhaltung des Parks in seinen aktuellen Grenzen zu kämpfen. Schultz begründet seinen Schritt zudem so: "Die seitens der Bevölkerung als "BI" bezeichnete Gruppe von Bürgern, die sich neben dem Erhalt möglichst vieler Bäume ursprünglich gegen die umfängliche Bebauung mit Wohnhäusern engagierte, hält - trotz breiter Ablehnug in der Bevölkerung - seit Monaten starr an der als 'Kompromiss' bekannt gewordenen Wohnhausbebauung fest. Diese sieht im Nordosten des Parks 28 Wohnhäuser und weitere 15 Wohnhäuser im Südwesten vor."

Aus diesen Überlegungen heraus formuliert Schultz mit seinen Mitstreitern nun drei Ziele der Initiative.
"Erstens: Unterbindung einer Wohnbebauung über die bisher versiegelten Flächen hinaus.
Zweitens: Die Ablehnung des Bebauungsplanes Nr. 391, Haus Ortlohn.
Drittens: Entwicklung von Alternativlösungen, über die sich die Landeskirche ohne Gesichtsverlust vom Nußberg verabschieden kann. Was im Übrigen auch ihr vorrangiges Ziel ist."

Ohne einen Gesichtsverlust
Um eben diesem letztgenannten Ziel näher zu kommen, schlägt die Initiative die Einsetzung einer kirchlichen oder öffentlichen Stiftung vor, "in die noch genau zu definierenden Teile des Parks, (etwa der Südpark, der nordöstliche Teil, der Teil unterhalb des Hauses Ortlohn und ggf. die der Stadt gehörende 'Emde-Wiese' am Baarbach) einzubringen wären."

Schultz ergänzt im Gespräch mit der Heimatzeitung zu den Plänen: "Wenn genügend Gelder eingeworben werden können, könnten einzelne Parzellen sogar von der Kirche käuflich erworben werden. Auch könnte man der Landeskirche anbieten, den Südpark zum symbolischen Preis von einem Euro zu übernehmen, ohne dass ihr weitere Pflegekosten entstünden." Noch steht Klaus-Peter Schultz mit seinen Aktivitäten auf eigenen Aktionskreis-Füßen an den Anfängen seiner Arbeit. Allerdings formuliert er seine Ziele deutlich: "Wir kämpfen nicht um jeden Baum, sondern um jedes Haus, das nicht gebaut wird."

Wer sich für mehr interessiert: www.rettet-den-ortlohnpark.de.


IKZ: 22.05.2014

"Eine Einigung zeichnet sich ab"

Ortlohnpark: Stadt erwirbt Grundstück und sichert sich Vorkaufsrecht

Iserlohn/Bielefeld. In der Gestaltung des Ortlohnparks sind die Evangelische Kirche von Westfalen und die Stadt Iserlohn einen weiteren gemeinsamen Schritt gegangen. Gestern wurde ein Vertrag unterzeichnet, der den Verkauf eines 7000 Quadratmeter großen Randstreifens vom Park an die Stadt besiegelt.

Grundstück wird benötigt für Kanalbaumaßnahme
"Damit kommt die Landeskirche dem Wunsch der Stadt nach, dieses Teilgrundstück für Kanalisationsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen", heißt es hierzu in einer Pressemitteilung der Landeskirche. Der Preis liege bei fünf Euro pro Quadratmeter, also insgesamt etwa 35 000 Euro.

Die Stadt sicherte sich außerdem das Vorkaufsrecht für den Teil des Parks, der nicht im Rahmen des Bebauungsplanes liegt.Zudem sei der Bebauungsplan jetzt so überarbeitet worden, dass die Einwendungen von Bürgern während der Offenlegung aufgenommen sind, teilt die Landeskirche weiterhin mit. So seien zum Beispiel die Baugrenzen reduziert worden, so dass die bebaute Fläche am Ende nochmals etwas kleiner sein wird. Dies diene dem Erhalt von Bäumen, die nun einen größeren Abstand zu den Gebäuden haben werden. Der Bebauungsplan in seiner neuen Fassung werde derzeit mit der Stadtverwaltung und der Bürgerinitiative abgestimmt. Einig seien sich Landeskirche und Stadt über den Inhalt des auf den Bebauungsplan aufgebauten Erschließungsvertrages. Nun geht es an die Ausführungsplanung und die Kostenberechnung. Wenn dann der Rat die Satzung zum Bebauungsplan beschlossen haben sollte, könnte der Erschließungsvertrag nach der Sommerpause unterzeichnet werden. "Wir sind froh und erleichtert, dass sich jetzt immer deutlicher eine Einigung mit allen Beteiligten abzeichnet", erklärt Albert Henz, theologischer Vizepräsident der westfälischen Landeskirche: "Wir nehmen die Einwände engagierter Bürgerinnen und Bürger ernst und haben deshalb unsere Pläne verändert. Die zahlreichen Gespräche haben sich gelohnt."

"Gutes Signal" noch vor der politischen Entscheidung
Positiv bewertet auch Iserlohns Bauressortleiter Mike Janke den Vertragsabschluss: "Das ist ein gutes Signal, dass wir uns noch vor der politischen Entscheidung über den Bebauungsplan zum einen das Vorkaufsrecht zum Preis von einem Euro sichern und zudem das für unsere schon seit längern geplante Kanalbaumaßnahme benötigte Grundstück erwerben konnten. Gerade durch das Vorkaufsrecht wird nun sichergestellt, dass der Ortlohnpark dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird." Mit der durch den Grundstücksankauf nunmehr realisierbaren Kanalbaumaßnahme soll eine neue Entwässerungsachse für die nördliche Innenstadt ab Stefanstraße über den Burgweg bis zur Ortlohnstraße mit einer Länge von rund 760 Metern geschaffen werden. Der Baubeschluss soll noch in diesem Jahr gefasst werden, die Arbeiten sollen 2015 beginnen.


IKZ: 22.05.2014 - KOMMENTAR

"Ein wichtiger Schritt"

Von Thomas Pütter

Bei aller Kritik, die in der jüngeren Vergangenheit an der Evangelischen Landeskirche geübt worden ist wegen ihrer Bauplanungen im Bereich von Haus Ortlohn, ist der gestrige Vertragsabschluss zwischen Kirche und Kommune in der Tat ein- wie Bauressortleiter Janke sagt- "gutes Zeichen".

Mit dem Verkauf des 7000 Quadratmeter großen Grundstücks, das die Stadt lserlohn dringend benötigt für eine wichtige Kanalbaumaßnahme, gibt die Landeskirche noch vor der politischen Entscheidung über den Bebauungsplan ein mögliches Druckmittel gegenüber der Kommune freiwillig aus der Hand. Auch das jetzt vertraglich festgeschriebene Vorkaufsrecht der Stadt für die nicht in den Grenzen des Bebauungsplanes liegenden Flächen ist eine Regelung ganz im Sinne all derjenigen, die für eine dauerhafte öffentliche Nutzung des Parks plädieren. ln diesem Sinne hat die Landeskirche gestern einen wichtigen Schritt getan, Vertrauen zurückzugewinnen.


IKZ: 17.04.2014

FDP gegen Kauf des Ortlohn-Parks seitens der Stadt

Iserlohn. Mitglieder der FDP-Fraktion trafen sich Anfang dieser Woche mit Vertretern der Bürgerinitiative Ortlohnpark. Klaus-Peter Schultz von der Bürgerinitiative und seine Mitstreiter verdeutlichten bei einem Rundgang die Ausmaße der geplanten Bebauung und machte auf bestehende Probleme aufmerksam.

Einigkeit konnte sehr schnell bei der Forderung erzielt werden, dass der Park auf jeden Fall der Öffentlichkeit erhalten werden muss und auch weitere Zugänge geschaffen werden sollten. Die FDP-Vertreter machten deutlich, dass aus ihrer Sicht der Park im Besitz der evangelischen Kirche verbleiben und nichf von der Stadt für einen Euro gekauft werden sollte. Der Fraktionsvorsitzende Detlef Köpke sagte dazu: "Es macht keinen Sinn, wenn die Kirche Erlöse durch die Grundstücksverkäufe erzielt und die Allgemeinheit die Kosten für die Park-Unterhaltung übernimmt."


Stadtspiegel: 17.04.2014

Rundgang durch den Ortlohnpark

Meinungsaustausch zwischen FDP-Mitgliedern und Bürgerinitiative

Iserlohn. Mitglieder der FDP-Fraktion haben sich mit Vertretern der Bürgerinitiative Ortlohn-Park zu einem Meinungsaustausch getroffen. Trotz widriger Witterungsbedingungen konnte auch noch der geplante Rundgang durch den Park stattfinden.

Klaus-Peter Schultz und seine Mitstreiter verdeutlichten hierbei sehr anschaulich die Ausmaße der geplanten Bebauung und machten auf bestehende Probleme aufmerksam. Einigkeit konnte sehr schnell bei der Forderung erzielt werden, dass der Park auf jeden Fall der Öffentlichkeit erhalten werden muß und auch weitere Zugänge geschaffen werden sollten. Die FDP-Vertreter machten deutlich, dass aus ihrer Sicht der Park im Besitz der ev. Kirche verbleiben und nicht von der Stadt für 1 Euro gekauft werden soll. Fraktionsvorsitzender Detlef Köpke: "Es macht keinen Sinn, wenn die Kirche Erlöse durch die Grundstücksverkäufe erzielt und die Allgemeinheit die Kosten für die Park-Unterhaltung übernimmt."


IKZ: 02.04.2014 - LESERBRIEF

Ortlohn: "Je mehr sich die Stadt engagiert, desto eher besteht die Aussicht auf eine gute Lösung"

Pfarrer Dr. Gottfried Abrath, Umweltbeauftragter der Ev. Kirche im Kirchenkreis Iserlohn

Betr. Ortlohnpark Die Erhaltung der Bäume im Ortlohnpark ist ein wichtiges Anliegen, das die evangelische Kirche unterstützt. Dies kann ich seitens des Umweltausschusses des Kirchenweitkreises uneingeschränkt sagen.

Und es ist auch keineswegs so, wie gelegentlieh geschrieben wurde, dass wir uns nicht für den Erhalt gerade dieser Bäume eingesetzt hätten. Oft sind interne Gespräche da ergiebiger als ein lautstarkes Tönen nach außen hin. ln einem gemeinsamen Überlegen der Umweltverbände, des Umweltbeirates, der Landeskirche und der Stadt ist sehr viel erreicht worden: Statt der zunächst 130 Bäume, die gefällt werden sollten, sind es jetzt nur noch 20 Bäume. Ich finde das immer noch misslich, aber es ist eben ein Kompromiss. Natürlich hat auch eine Landeskirche wirtschaftlich zu handeln. Aber anders als viele, die wirtschaftlich handeln, war die Kirchenleitung bereit zum Gespräch und hat sich auf weitreichende Umstellungen des Planes eingelassen. Die Behauptung, die Landeskirche sei in ihrem Handeln von "ausschließlich wirtschaftlichen Praktiken" geprägt, ist absolut ungerechtfertigt. Wo sich die umsetzende Behörde nicht an diesen Kompromiss hält, wird man zu Recht genau hinschauen. Mein Eindruck von dem Gespräch zwischen Bürgerinitiative und Landeskirche war durchweg so, dass die Kirche hier alles tun möchte, um die Sache im Sinne des schonenden Bebauens zu klären. Dass die Schnittarbeiten ausgesprochen unsensibel vorgenommen worden sind, bedarf keiner weiteren Feststellung. Aber nun wäre es wichtig, dass alle Beteiligten versuchen, die Gestaltung dieses wertvollen Parks in die Hand zu nehmen. Ich sehe die Stadt hier noch relativ unbeteiligt daneben stehen.
Die Pläne zu einer sozialverträglichen Lösung kenne ich nicht genug, um mich dazu zu äußern. Aber auch da ist natürlich anzustreben, mit dem Investor ein Gespräch herzustellen. Ob man viel fordern wird können, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber auch hier gilt: Je mehr sich die Stadt engagiert, desto eher besteht die Aussicht auf eine gute Lösung. Die Bürgerinitiative sollte mit ihren guten Ideen nicht allein gelassen werden.
Was mir im Blick auf die Diskussion um den Ortlohnpark allerdings störend auffällt ist, dass an anderer Stelle klammheimlich Hunderte alter Buchen im oberen Stadtwald gefällt wurden, worüber niemand spricht. Sollte hier, ähnlich wie im hessischen Staatsforst geschehen, ein profitables Chinageschäft ablaufen? Das ist in meinen Augen weit aus krasser als alles, was in Ortlohn geplant war. Ich weigere mich, gegenüber meiner Kirche mit anderen Maßstäben zu messen als insgesamt. Wer alte Bäume fällt, auch wenn er oder sie Privatperson ist muss sich in jedem Fall verantworten, ob es denn nötig war. Ein großer Baum gibt zehn Menschen Sauerstoff.


IKZ: 28.03.2014

Die unbeantwortete Frage nach dem städtebaulichen Nutzen

Iserlohn. Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. Wir werden den Bebauungsplan nach den Osterferien erneut zur Offenlage bringen", erklärte Ressortleiter Mike Janke am Mittwochabend im Planungsausschuss, nachdem die Fachverwaltung festgestellt hat, dass der vom Architektenbüro Post & Weiters im Auftrag der Evangelischen Landeskirche präsentierte Entwurf nicht dem zwischen den Umweltverbänden und der Kirche ausgehandelten Kompromiss entsprochen habe.

Unter anderem, so Janke, seien Baugrenzen nicht eingehalten worden und auch die geplante Bebauung im südwestlichen Bereich des Areals werde von drei- auf zweigeschossig reduziert. Dass sich Haus Ortlohn als Symbol für die generelle Stadtentwicklungspolitik wohl auch zum Thema im Wahlkampf entwickeln dürfte, wurde bei der anschließenden Ausschussdebatte deutlich. Insbesondere die Linke beurteilt die Ortlohn-Planungen als fehlgeleitet.

"Keinerlei positiver Effekt"
"Dieses Vorhaben hat keinerlei positiven Effekt für die Stadt, die Anwohner am Nußberg und erst recht nicht für die Umwelt", betonte Linke-Ratsherr Manuel Huff. Der Landeskirche gehe es schlicht und einfach darum, ihr Grundstück zu Geld zu machen, soziale und ökologische Belange seien den Verantwortlichen hingegen gleichgültig. Die Iserlohner Politik, so Huff, sei gut beraten, sich diesen rein wirtschaftlich ausgerichteten Interessen entgegenzustellen, zumal es bereits mehr als genug Bauland in der Stadt gebe. Auf Manuel Huffs Aufforderung, städtebauliche Argumente für die Bebauung des Areals zu nennen, antwortete einzig CDU-Fraktionschef Rolf Kram er. Aus Sicht der Landeskirche, so Kramer, sei es wie für jeden anderen Grundstückseigentümer auch absolut legitim, den eigenen Grund und Boden verwerten zu wollen: "Ich kann die Kirche verstehen, dass sie versucht, das zu Geld machen." Am Nußberg gebe es überdies bereits eine geschlossene Bebauung, die durch die Ortlohn-Planungen nur ergänzt werde. Trotz der unterschiedlichen Auffassungen stimmte der Ausschuss am Ende zumindest einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung, die öffentliche Zugänglichkeit des Parks, sollte der Bebauungsplan in Kraft treten, durch den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen Landeskirche und Stadt zu gewährleisten.

Vertrag zur Park-Zukunft
Die Kirche bliebe demnach weiterhin Eigentümer der verbleibenden Parkflächen und damit auch verantwortlich für die pflege des Areals. Gleichzeitig will sich die Kommune in dem Vertragswerk die Möglichkeit einräumen lassen, die Flächen zum symbolischen Preis von einem Euro zu erwerben, sollte sich die Landeskirche mit dem Verkauf an einen Dritten beschäftigen. Die Pflegernaßnahmen am Ortlohn-Park werden derweillaut einer Pressemitteilurig der Evangelischen Landeskirche fortgesetzt. Morgen wird der Ende Februar angefallene Baum- und Grünschnitt entsorgt. Bei den Häcksel- und Schredderarbeiten kann es zu Lärmbelästigungen kommen. Zudem ist in den kommenden Wochen und Monaten eine Grundpflege des Parks geplant. Dabei sollen u.a. Wege gesäubert und wenn nötig erneuert sowie Abfalleimer aufgestellt werden. Die Landeskirche verfolgt mit dem Ortlohnpark nach eigenen Angaben keine wirtschaftlichen Interessen. Referent Andreas Duderstedt: "Die Bebauung würde den desolaten Zustand der Gebäude beenden und ein zukunftsweisendes soziales Projekt auf den Weg bringen. Dabei sind Erlös und Mieteinnahmen langfristig, so hoffen wir, kostendeckend. Es geht nicht um Gewinne - das Ziel ist vielmehr, keine weiteren Verluste zu erleiden." Die von der Kirche zugesicherte Parkpflege kostet 30 000 Euro im Jahr.


IKZ-online: 25.03.2014 | 15:54 Uhr

Bürgerinitiative kritisiert „guten Kompromiss“

Iserlohn. Mitglieder äußern sich zu den jüngsten Äußerungen von Albert Henz: „Vorrang der Wirtschaftlichkeit vor sozialen Belangen.“
Nach dem jüngsten Gespräch mit Albert Henz, Vize-Präsident der evangelischen Landeskirche von Westfalen, zur geplanten Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn nimmt die Bürgerinitiative Ortlohnpark Stellung und äußert sich kritisch zu den Äußerungen von Henz, dass ein „guter Kompromiss“ gefunden worden sei: „Aus der Sicht der ,BI Ortlohnpark’ ist entgegen der Äußerung von Herrn Henz weder ein Kompromiss erzielt worden, noch waren die Ergebnisse des Gespräches wirklich gut.

Das Gegenteil ist der Fall! Herr Henz bestritt zunächst Verstöße durch die Landeskirche gegen den im Herbst beschlossenen Kompromiss. Nach präziser Darlegung der Beweislast hat er lediglich in vier Bereichen die Einhaltung des Kompromisses zugesagt und protokolliert. Zu anderen Verstößen gegen den Kompromiss, gegen zwingende Auflagen aus dem Umweltbericht, gegen gesetzliche Erfordernisse der Artenschutzprüfung und gegen Vorschriften des Landschaftsgesetzes gab es keinerlei Stellungnahmen oder gar Zusagen, nur vage Prüfaufträge oder sie wurden als vernachlässigbar angesehen. Wie ein roter Faden wurde in dem Gespräch mit uns stets der Vorrang der Wirtschaftlichkeit vor sozialen Belangen betont, was sich besonders in der von uns angesprochenen, leider aber ebenfalls nicht berücksichtigten übermäßigen Bebauung im Nordosten und Südwesten des Parks zeigt. Die ,BI Ortlohnpark’ betont dagegen ausdrücklich: Der Kitt in unserer Gesellschaft, der Zusammenhalt unseres Gemeinwesens sollte geprägt sein vom sozialen Miteinander, von Mitmenschlichkeit, dem solidarischen Umgang mit den sozial Schwachen und dem respektvollen Umgang mit der Natur!

Die kirchlichen Gemeinden in Iserlohn bemühen sich darum und praktizieren dies zum Teil beispielhaft. Die Gemeinden mit ihren Pfarrern/innen und ihren Gemeindemitgliedern sollten daher nicht mit den von ausschließlich Wirtschaftlichkeit geprägten Praktiken der Landeskirche in einem Topf geworfen werden. Das haben diese nicht verdient, denn auch vor Ort regt sich Kritik am Verhalten der Landeskirche, wie im IKZ am 22. März in der Rubrik „Zum Sonntag“ von Pfarrer Dr. Abrath ,Kämpfen um jeden Baum!’ zu lesen ist.

Die ,BI Ortlohnpark’ wird an ihren Leitbildern und an Zielen festhalten. Die (hoffentlich) weiteren Gespräche wird die BI daher auch mit der Landeskirche auf der Grundlage gegenseitigen Respekts führen. Nachzulesen auf unserer Homepage www.ortlohnpark-iserlohn.jimdo.de. Dort sind auch weitere aufklärende Informationen zu finden.“

Weiter zur Online-Ausgabe der IKZBürgerinitiative kritisiert „guten Kompromiss“ | IKZ-Online.de - Lesen Sie mehr.


IKZ: 23.03.2014 - ZUM SONNTAG - LESERBRIEF

Kämpfen wir um jeden Baum!

Von Gottfried Abrath, Pfarrer in der Erlöserkirchengemeinde

Es ist ein schöner Tag und der Hausherr macht eine Runde durch seinen großen Garten: schön wie es da blüht, na, dort müsste man ... , und hier. Er bleibt vor einem Obstbäumchen stehen: Wieder nischt! Jetzt reicht's!
Er holt den Gärtner dazu: "Sehn Se mal, der kommt jetzt weg. Seit drei Jahren keine Früchte mehr. Nehmen Sie den bitte raus! Dann kann der Strauch dort sich besser entfalten."
Der Gärtner nestelt an dem Baum herum, guckt ein wenig verlegen und sagt dann: "Gnädiger Herr, ein Jahr sollten wir noch warten, ich kann den Boden hier mal ein bisschen lockern, Dünger reingeben. Vielleicht kommt dann doch noch was bei rum. Wenn nicht, können Sie ihn ja abhauen."
Es ist nicht überliefert, was der Gartenbesitzer in diesem Fall geantwortet hat auf die schon ziemlich dreiste Art, wie der Gärtner sich einfach weigert, den Baum abzusägen, ja seinem Chef sogar zumutet, es selbst zu machen nach einer letzten Frist.
Ein Gleichnis ist das, von Jesus erzählt und es will wohl sagen: gib nicht nur Bäumen, sondern auch Menschen eine weitere Chance, auch wenn er schon drei hatte. Das ist viel! Eine zweite Chance, na klar. Aber nach der dritten noch die vierte?
Mir gefällt dieses Gleichnis aber vor allem deshalb gut, weil dieser Gärtner ganz offensichtlich seine Pflanzen liebt. Und wenn es ein Baum auch gar nicht bringt, er mag ihn doch nicht umhauen. Pflege und Liebe reinstecken, noch mal und noch mal.
Umhauen? Nein, das tut er nicht. Umgehauene Bäume schmerzen mich auch. Dort oben im Stadtwald, wo hunderte alte Buchen liegen, oder dort im Park von Haus Ortlohn. Tun wir wirklich genug, um diese Kostbarkeiten in unserer Waldstadt genügend zu pflegen?
Richtig grantig könnt ich werden, wenn die Stadt mal eben die Baumschutzsatzung verändert. So wie vor 10 Jahren. Dem sind viele, viele Bäume zum Opfer gefallen, gesunde Bäume wohlgemerkt. Grundstücke werden bis aufwenige Quadratmeter bebaut statt Platz zu lassen, um Bäumen eine Chance zu geben.
Dem Ansinnen von Landeskirchenämtern, Kommunen und Privatunternehmern sollten wir gemeinsam so weit wie nur möglich widerstehen, wenn sie Profit machen wollen.
Bäume sind ein so großartiges Geschenk. Auch dann, wenn sie Arbeit machen, auch wenn sie keine Früchte tragen. So immens wichtig sind sie für das kleine und große Klima.
Ich freue mich, in einer Stadt zu wohnen, in der den Menschen Bäume nicht egal sind. Stehen wir an gegen die Geschäftemacher, solche, die ganze Buchenwälder mit Gewinn nach China verschiffen. Wir können uns weitere Einschläge nicht leisten. Bäume sind nicht zuletzt Vorbilder an Standhaftigkeit, sie geben Halt und Schatten, ja sogar Glauben. So zu sein wie ein Baum, sagt der Erste Psalm, bedeutet Glück, gelingendes Leben.
Kämpfen wir um jeden Baum!


IKZ: 22.03.2014

Henz: "Einen guten Kompromiss gefunden"

Vize-Präsident der Evangelischen Landeskirche traf sich mit Vertretern der Bürgerinitiative Ortlohnpark lserlohn.

lserlohn. Am Ende einer rund zweistündigen Diskussion bemühte sich Albert Henz am Donnerstagabend im Gemeindehaus der Johanneskirche am Nußberg um ein versöhnlich klingendes Fazit. "Überwiegend", so der Vize-Präsident der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, seien bei alle Auseinandersetzungen mit Naturschützern und der Bürgerinitiative Ortlohnpark weiterhin die Übereinstimmungen im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Haus Ortlohn. "Wir haben einen guten Kompromiss gefunden", betonte Henz, während Initiativen-Sprecher Klaus Stinn beim gemeinsamen Pressetermin den Worten des Kirchen-Funktionärs zunächst mit steinerner Miene lauschte.

Einmal mehr hatte sich Henz auf den Dienstweg nach Iserlohn begeben, um hier die wieder höher schlagenden Wogen zu glätten, nachdem Ende Februar im Auftrag der Landeskirche umfangreiche Baum- und Strauchfällungen im Ortlohnpark ausgeführt worden waren. "Das hätte im Vorfeld besser kommuniziert werden müssen, darüber war ich auch stinksauer", erklärte Henz, der aber nicht von der Darstellung abrückte, dass es sich bei den Arbeiten um erforderliche Pflegearbeiten im Park gehandelt habe.

Stinn:„Zahlreiche Verstöße"
Doch nicht nur dieser Eingriff in die Parkanlage hatte die Initiative auf den Plan gerufen. Anstoß nahmen deren Mitglieder überdies am eigentlichen Planwerk, dass im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens im Rathaus ausgelegt worden war. Klaus Stinn: "Dieses für uns einsehbare Machwerk wies zahlreiche Verstöße gegen den mit den Natur-schutzverbänden ausgehandelten Kompromiss auf." Ein wohl nicht ganz falscher Eindruck, wie auch Albert Henz am Donnerstagabend einräumte, zugleich aber zusagte, dass sich die Landeskirche an ihre Zusagen gebunden fühle. Auf dem Plan markierte Baugrenzen würden dementsprechend noch verschoben, um den Erhalt von zahlreichen Bäumen nicht zu gefährden. Der Bebauung müssten nach dem jüngsten Stand der Dinge mittlerweile nur noch insgesamt 20 Bäume weichen, "und wir sind bereit uns gemeinsam mit den Naturschützern jeden einzelnen davon anzusehen, um zu einem Konsens zu kommen." Henz sagte überdies zu, mit der Stadtverwaltung das Gespräch zu suchen über die Offenlegung des auf dem Gelände verlaufenden verrohrten Bachlaufs sowie über die Finanzierung dieser Renaturierung.
Weniger weit gehende und weit weniger Zusagen konnte und wollte der ehemalige Superintendent des Kirchenkreises indes mit Blick auf die soziokulturelle Umsetzung der Planung machen. Am Ende des Tages, so Albert Henz, sei die Landeskirche nicht mehr Eigentümer des gesamten zur Bebauung vorgesehenen Areals, sondern nur noch des südlichen Parkbereichs einer kleineren Fläche, auf der die Errichtung von zu vermietenden Einfamilienhäusern vorgesehen sei. Natürlich werde die Landeskirche im Dialog mit den potenziellen Investoren weiterhin die auch von der Initiative gewünschten Wohn-und Sozialprojekte befürworten, ein Versprechen hierfür könne er aber nicht abgeben, "das sind freie Herren". Derartige Festlegungen, so der KirchenVize, seien daher vermutlich eher regelbar über das Instrumentarium eines städtebaulichen Vertrages zwischen der Kommune und den möglichen neuen Eigentümern der Grundstücke.

Doch während bei den ökologischen Aspekten noch eine gemeinsame Basis erreichbar scheint, will sich die Bürgerinitiative Ortlohnpark mit diesen ihrer Einschätzung nach dünnen Aussagen nicht begnügen. "Hier", so Klaus Stinn, "haben wir noch keinen Kompromiss gefunden." Ganz im Gegenteil: Weder die Landeskirche selbst noch die potenziellen Investoren hätten bisher auch nur reagiert auf die Anregungen der Initiative: "Man hält uns für utopisch-soziale Spinner ohne Fachkompetenz."
"Spinner", die aber an anderer Stelle offensichtlich ihre Hausaufgaben gemacht haben in Form von Akteneinsicht bei der Stadtverwaltung. So hatte die Initiative im Vorfeld des Pressegesprächs eine schriftliche Stellungnahme vorbereitet, in der sie sich kritisch mit einem Grundstücksgeschäft zwischen der Landeskirche und der Stadt Iserlohn auseinandersetzt. Letztere benötige für die geplante Kanalbaumaßnahme "Burgweg" dringend Flächen nördlich der Autobahnbrücke über die Baarstraße, die sich im Besitz der Landeskirche befinden. Ein unterschriftsreifer Kaufvertrag sei jedoch Anfang 2013 von der Landeskirche nicht unterzeichnet worden, weil der Bebauungsplan Ortlohnpark noch im Verfahren sei und die Kirche zunächst mit der Kommune eine "Gesamtkonzeption" erarbeiten wolle. Der städtische Finanzausschuss wurde schließlich im März 2013 darüber informiert, dass die Kirche den Vertrag erst dann abschließen wolle, wenn die Bebauung auf dem Gebiet Haus Ortlohn geklärt sei. Sobald diese Klärung vorliege, könne die Stadt das für den Kanalbau benötigte Grundstück erwerben. "Es fällt auf, dass der Sinneswandel der Landeskirche justament in dem Zeitraum stattfindet, in dem sich der Widerstand der Bevölkerung in der sehr erfolgreichen Unterschriftenaktion von Umweltbeirat, der Naturschutzverbände und der BI Nußberg manifestiert", heißt es in der Initiativen Stellungnahme.

Nicht unter Druck gesetzt
Dass die Kirche die Kommune mit dem Grundstückgeschäft unter Druck setze, wies Landeskirchen Pressesprecher Andreas Duderstedt indes noch am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme zurück. "Diese Behauptung zeugt von wenig Zutrauen in die Souveränität der verantwortlichen Vertreter der Stadt", schreibt Duderstedt. Weniger forsch äußerte sich Albert Henz beim gemeinsamen Pressegespräch mit der Bürgerinitiative am Donnerstagabend: "Ein Junktim gibt es nicht. Aber wir haben das Bedürfnis zur Erstellung eines Gesamtkonzepts und einen dementsprechenden Wunsch gegenüber der Stadt geäußert."


IKZ: 22.03.2014 - LESERBRIEF

Wir verstehen nicht, warum der Evangelischen Landeskirche materielle Gewinne wichtiger sind als Gottes Schöpfung

Betrifft: Ortlohnpark

Der Tierschutzverein Iserlohn befürwortet den Erhalt des gesamten Ortlohn-Parks. Wer Tierschutz betreiben will, muss auch Lebensräume erhalten! Der Ortlohn-Park mit seinen Bäumen, Sträuchern und (Wild-)Blumen ist Heimat für Vögel, Insekten und Kleintiere. Die im Bebauungsplan vorgesehenen kleinparzelligen Gartenflächen könnten vielleicht noch zur Nahrungssuche genutzt werden (je nach Bepflanzung), böten der jetzigen Tierpopulation aber keine Nistmöglichkeiten mehr. Wir verstehen nicht, dass der Evangelischen Landeskirche materielle Gewinne hier wichtiger sind als Gottes Schöpfung! Wir verstehen nicht, dass die anliegenden Evangelischen Gemeinden sich nicht zu Wort melden! Die Evangelische Kirche stellt sich immer als von unten nach oben organisiert dar, wonach die Kirchengemeinden doch über den Kirchenkreis Einfluss nehmen können müssten auf die Landeskirche! Wir begrüßen die verschiedenen Initiativen von Bürgern für den Erhalt des Ortlohn-Parks und bitten auch unsere Iserlohner Mitglieder, sich gegen eine Bebauung zu engagieren.

Eva Schütte,
erweiterter Vorstand Tierschutzverein Iserlohn



IKZ: 08.03.2014

Infostand zu Ortlohn-Park

Die Linke macht heute in der Stadt mobil

lserlohn. Mit einer Postkartenaktion will die Partei Die Linke für den Erhalt des gesamten Ortlohn-Parks werben. Bereits am vergangenen Mittwoch wurden dazu in der Innenstadt Karten verteilt. Heute, 8. März, wollen die Mitglieder außerdem einen Infostand in der Fußgängerzone aufbauen. "Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger Iserlohns auf eine weitere bevorstehende Bausünde hinweisen, und hoffen, dass möglichst viele Menschen bis zum 24. März von ihrem Recht Gebrauch machen, Einwendungen gegen den Bebauungsplan zu erheben", so Fraktionsgeschäftsführer Manuel Huff.

Neben den geplanten Aktionen in der Innenstadt möchte die Linke die Postkarten insbesondere im und um den Stadtteil Nußberg verteilen. Die bisherigen Unterschriftensammlungen mit knapp 1000 Unterzeichnern in sehr kurzer Zeit seien bei einigen politischen Vertretern scheinbar in Vergessenheit geraten. Der Bebauungsplan soll knapp zehn Tage vor der Kommunalwahl beraten und möglicherweise beschlossen werden. Huff: „Wir hoffen daher, dass viele Menschen noch einmal über das öffentliche Beteiligungsverfahren ihre Meinung deutlich machen. Die Kommunalwahl wird auch eine Abstimmung über den Ortlohn-Park und die Frage werden, ob Iserlohn eine lebenswerte Stadt mit vielen Grünflächen sein soll, oder eine Stadt, die sich privaten Profitinteressen unterwirft."


IKZ: 08.03.2014 - LESERBRIEF

Doppelzüngigkeit

Betrifft: Ortlohnpark

Zu den lieb gewonnenen Gewohnheiten gehört es in der ev. Kirche gerade in dieser Jahreszeit (Frühling-Sommer) das schöne Lied: "Geh aus mein Herz und suche Freud" zu singen. Meine Frage an die hohen Herren (Damen) der Landeskirche: Können Sie das noch? Haben Sie denn keinen Skrupel, wenn Sie an Ihre Profitgier beziehungsweise an die Verstümmelung des Ortlohnparks denken? Lesen oder singen Sie doch mal ganz präzise das Lied, Wort für Wort, besonders Strophe 14. Ich bin sicher, nicht nur ich, sondern auch Paul Gerhardt, der uns dieses Lied vor 400 Jahren geschenkt hat, wäre fassungslos, entsetzt über so viel Doppelzüngigkeit Ihrerseits.

Annegret Richter
Ortlohnstraße 8



IKZ: 07.03.2014 - LESERBRIEF

Eine Satire: "Mehr Grün für Iserlohn"

Betrifft: Ortlohnpark/Leserbrief von Harald Eufinger (Bündnis 90/Die Grünen)

Ich weiß nicht, was mich beim Thema Ortlohn-Park mehr verärgert: Das Vorgehen der Evangelischen Landeskirche oder die scheinbare Ohnmacht von großen Teilen der Politik? Für Harald Eufinger (GRÜNE) kann es aus den jüngsten Ereignissen nur eine Konsequenz geben: die Übernahme des Teils des Parks, der nicht zur Bebauung vorgesehen ist. Damit die Kirche nicht belohnt werde, schlägt er umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in dem Teil des Parks vor, der nach dem Willen der Kirche bebaut werden soll. Diese sind jedoch ohnehin vorgeschrieben, so dass die Forderung kein Entgegenkommen der Kirche verlangt. Die Übernahme des Park-Rests führt dazu, dass in Zukunft die Stadt für die Pflege zahlen muss, während die Kirche sich mit einem städtebaulichen Sakrileg eine goldene Nase verdient. Wenn das keine Belohnung ist!?

Vor dem Hintergrund der scheinbaren Kapitulation der GRÜNEN vor den Plänen der Kirche, einen großen Teil des Parks pIatt zu machen, erscheint die Verkündung ihres Wahlprogramms wie eine Satire: "Mehr Grün für Iserlohn", so der Titel. Das soll anscheinend erst ab der nächsten Wahlperiode gelten. In den letzten Jahren konnte ich von diesem Ziel in Rat und Ausschüssen wenig erkennen. So lässt man sich auch hier damit abspeisen, dass die Kirche jetzt gefühlte drei Bäume mehr stehen lässt. Und aus purer Dankbarkeit plädieren die GRÜNEN, gemeinsam mit der CDU, dafür, dann der Kirche die Pflegekosten abzunehmen. Es verwundert, dass gerade die CDU als selbst ernannter Wächter der städtischen Ausgaben, sich gemeinsam mit den GRÜNEN auf diesen finanzpolitischen Irrweg begibt. Soviel zum ökonomischen Sachverstand. Ich frage mich auch, ob insbesondere die CDU eine ähnliche Bebauung im Volksgarten in Letmathe befürworten würde?

Zur Erinnerung an die Kollegen der anderen Fraktionen in Rat und Ausschüssen: Das Gelände ist als Gemeinbedarfsfläche und Grünfläche ausgewiesen. Wenn die Politik dort keine Wohnbebauung will, dann gibt es diese auch nicht. Die großen Bäume sind durch die Baumschutzsatzung geschützt. Die Planungshoheit des Rates wird nicht durch eine unverschämte Vorgehensweise des Antragstellers abgeschafft, der sich auch nicht scheut, öffentlich falsch Zeugnis abzulegen. Die Planungshoheit wird allerdings von Politikern untergraben, die stets vor großem Geld und Einfluss zurückweichen!

Manuel Huff,
Elisabethstraße 1



STADTSPIEGEL: 05.03.2014

Abholzaktionen in Iserlohn

Vom Schapker Bach bis zum Neuen Markt in der Innenstadt

lserlohn. Die milden Temperaturen führen an einigen Stellen in der Waldstadt zu Abholzaktionen, die gerne auch Vorsorgemaßnahmen genannt werden. Da wären die Uferbereiche am Schapker Bach ebenso zu nennen wie die Abholzungen auf dem Dröscheder Feld, die auch als Vorbereitung für ein weiteres Neubau-Terrain (??) Auf der Emst gewertet werden können. Natürlich darf in diesen Tagen die heftige Abholzaktion im Auftrag der Evangelischen Landeskirche auf dem Ortlohngelände nicht unerwähnt bleiben. Hier werden ungeniert klare Fakten geschaffen und „des Schöpfers Werke vernichtet“. Bleibt der Hinweis auf den Platanenschnitt auf dem Neuen Markt. Hier trennen die Sägeblätter auch offenbar die vom City-Management angeschafften Lichtleitungen durch.

Auf der Emst wurden gegenüber der IKK viele Bäume entfernt. Der einst garantierte Tierschutz-Bereich ist in Vergessenheit geraten. Werden Neubau-Fakten geschaffen? Der Blick von der oberen Fußgängerbrücke am Schapker Bach in Richtung Osten zeigt nicht unerhebliche Abholzarbeiten an den Bachrändern. Warum wohl??? Im Ortlohntal wurde ordentlich abgeholzt. Alte Obstbaumbestände im östlichen Parkbereich sind radikal und unwiederbringbar abgeschnitten worden.


STADTSPIEGEL: 05.03.2014 - LESERBRIEF

Drüber reden hilft immer

Wenn ich die zum Teil berechtigten Aufregungen bewerte, die angesichts der vielen Abholzaktionen auf Iserlohner Stadtgebiet hörbar sind, dann hätten die Verantwortlichen (wer auch immer das ist) dies sicher vermeiden können, wenn vor Beginn der Holzarbeiten so manches erklärende Wort gesprochen worden wäre. Nun ist das Holz geschnitten und Erklärung tut not.

von Rainer Tüttelmann


IKZ: 04.03.2014 - LESERBRIEF

Kirchen-Aussage erinnert an Ulbricht-Zitat von 1961

Betr.: "Pflegearbeiten" Ortlohnpark von ...

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". Walter Ulbricht 1961, knapp 2 Monate vor dem Mauerbau: An dieses Zitat erinnert mich die Aussage der Ev. Kirche Westfalen zu den Pflegemaßnahmen im Ortlohnpark. Sie ist ebenso falsch wie dreist. Denn schaut man sich im Park um, und das habe ich getan und fotografisch festgehalten, wundert man sich über die extrem Ziel gerichteten "Pflegearbeiten". Ein niedergelegtes Stück Hecke an der Stelle, wo die geplante Straße vom Ortlohnpark in die Theodor-Fleitmann-Straße einmünden soll; direkt dahinter zahlreiche gefällte Obstbäume und Hecken bis hin zu den Gästehäusern der früheren Ev. Akademie und unterhalb des Hauses Ortlohn ebenfalls ein ganzer Streifen niedergemähter Bäume, die nicht gepflegt, sondern gefällt wurden, und zwar auf ca. 50 cm! Die Fällung einzelner Büsche und kleinerer Bäume im Bereich des Trafohäuschens runden die Maßnahme ab. Eine Hecke an der Ortlohnstraße, die der Pflege bedurft hätte wurde ebenso ausgespart wie alle anderen Bereiche des Parks; das Laub vom Herbst liegt noch auf den Wegen, Wiesen und unter den Bäumen. Von echter "Pflege" keine Spur!

Warum gesteht die Ev. Kirche von Westfalen nicht ein, in Zusammenarbeit mit der Baufirma Potthoff vorbereitende Arbeiten initiiert zu haben? Warum erwähnt sie ausdrücklich, sich mit der Stadt "abgestimmt" zu haben, obwohl das für "Pflegemaßnahmen" kaum erforderlich gewesen wäre. Warum also lügt die Kirche, dass sich die Balken biegen?

Die Kirche hat aus dem seinerzeit missglückten Verkauf des Ortlohn-Geländes einen Teilerlös von 400 000 Euro erzielt; weitere ca. 300 000 Euro konnten durch den Verkauf zweier Bungalows erzielt werden. Aktuell ist die Vermarktung der Wiesenflächen unterhalb der beiden Bungalows mit rd. 240 000 Euro in vollem Gange. Geld für die Unterhaltung des Parks ist also vorhanden, wurde in der Vergangenheit aber nur in geringem Maße eingesetzt. Die Politik zeigt sich angesichts der aktuellen Ereignisse "entsetzt, verärgert und provoziert". Ich bin gespannt, ob sie aus den Vorgängen Lehren ziehen und dem übertriebenen Bauvorhaben der Ev. Kirche von Westfalen endlich einen Riegel vorschieben wird. Oder steckt hinter allem etwa mehr als bisher bekannt?

Klaus-P. Schultz
Schweriner Straße. 17


IKZ: 04.03.2014 - LESERBRIEF

Wünsche mir eine Zurückweisung des Bebauungsplanes

Betr.: "Pflegearbeiten" Ortlohnpark

Die Dreistigkeit kennt keine Grenzen. Eben das ist es nicht eine "übliche Pflege", sondern es findet nur eine Abholzung des Unterholzes (Kahlschlag) in den Bereichen der von der ev. Landeskirche vorgesehenen Bebauung statt. Ohne das Ende der Einspruchsfrist und Auswertung zur Offenlegung des Bebauungsplanes (24. März 2014) abzuwarten, handeln die Verantwortlichen der ev. Landeskirche vorzeitig, um ihre sichtbar vordergründigen wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen. Sie handeln ohne Rücksicht auf das noch nicht abgeschlossene Planungsverfahren und roden vorzeitig das gesamte Unterholz durch ihre beauftragte Baufirma auf den Flächen, die sie laut ihrer Bauvoranfrage vorsehen. Sie zerstören schon im Voraus vor einer demokratischen Entscheidung die gesamte Parkeinheit. Sie stellen Bürger, Planungsausschuss und Rat vor vollendete Tatsachen. Findet die Meinung der Bürger eigentlich noch gehör?

Ich habe noch keinen Bürger getroffen, der mit einer derartigen verdichteten allgemeinen Wohnbebauung einverstanden ist. Die Weitsicht der Bürger scheint größer zu sein als die der beteiligten Planer. Eine bis zu 50 Prozent zusätzlich vorgesehene Flächenversiegelung zerstört den, für den Nussberg wertvollen Grün-und Erholungsbereich. Der südliche untere Teil des Geländes, der mit dem eigentlichen Parkgelände eine geschlossene Einheit bilden sollte, und somit zum Gesamtbild des Parkes gehört, wurde durch vorzeitiges Abholzen des Unterholzes geschädigt. Ein Handeln, ohne die Berücksichtigung der Einspruchfristen, ohne Berücksichtigung von Bürgermeinungen, ohne Zustimmung von Rat und Planungsausschuss der Stadt Iserlohn.

Dreister geht es nicht - auch wenn es kirchlicher Besitz ist, weise ich noch mal darauf hin, dass dieses Areal laut Flächennutzungsplan eine Gemeinbedarfsfläche ist. Das bedeutet eine Fläche mit sozialer Verpflichtung und nicht ein Areal, das der Gewinnmaximierung dienen sollte.

Ich wünsche mir vom Planungsausschuss und vom Rat der Stadt Iserlohn, nach dieser wiederholten dreisten vorzeitigen Handlungsweise, eine Zurückweisung des vorliegenden Bebauungsplanes und eine Beschränkung einer Neubebauung auf den Bestand.

Johannes Peeren, Königsberger Straße 35, Iserlohn


IKZ: 04.03.2014 - LESERBRIEF

Für einen Euro von der Landeskirche übernehmen

Betr.: "Pflegearbeiten" Ortlohnpark

Ob es Ignoranz ist oder fehlende Lernfähigkeit, mag ich nicht entscheiden, aber was sich die Landeskirche unter dem Deckmantel der Pflegearbeiten im Ortlohn-Park geleistet hat, verurteile ich auf das Schärfste. Beim gegenwärtigen Stand der Diskussion um das Ausmaß der baubedingten Fällungen ökologisch wertvoller Laubbäume kann dieser radikale Rückschnitt nur als Dummheit oder Provokation verstanden werden. Die Landeskirche gefährdet den mühsam gefundenen Kompromiss mit Naturschutzverbänden, Bürgern und der Politik. Wenn auch diese als "übliche Pflegearbeiten" getarnten radikalen, weil kostengünstigen, Rückschnitte immer moderner werden, ruiniert man die Brutmöglichkeiten der Vögel und unterläuft so den Sinn dieser Regelung im Naturschutzgesetz.
Im Ortlohn-Park bleibt das auch deshalb unverständlich, weil im Rahmen der möglichen Bauarbeiten Teile dieser Sträucher und Bäume sowieso gefällt würden. Wozu dann jetzt dieser Rückschnitt? Es kann deshalb nur eine Konsequenz gezogen werden. Wenn man den größeren östlichen Teil des Ortlohn-Parks dauerhaft in einem ökologisch wertvollen Rahmen sichern will, muss das Gelände durch Kauf für einen Euro von der Landeskirchen übernommen und in öffentliche Trägerschaft überführt werden. Nur so werden ähnliche ökologische Missgriffe in Zukunft unterbunden.

Damit die Kirche aber für ihr Verhalten nicht auch noch belohnt wird, sollten durch einen Städtebaulichen Vertrag der Kirche umfangreiche Ausgleichmaßnahmen im zur Bebauung anstehenden westlichen Teil des Parks auferlegt werden. Mit einem großzügigen Entgegenkommen durch die Landeskirche wäre der Kompromiss noch zu retten.

Harald Eufinger,
Bündnis 90/Die Grünen


IKZ: 01.03.2014

Angebot ist fragwürdig

Linke nehmen Stellung zum Ortlohn-Park

lserlohn. Zum Angebot der evangelischen Landeskirche, den Ortlohn Park für einen Euro an die Stadt abzutreten, sowie zum Antrag von CDU und Grünen, die nicht für die Bebauung vorgesehenen Flächen in Stadt-Eigentum zu übernehmen, bezieht die Linke-Fraktion Stellung. Demnach beschränke sich das Angebot der Kirche auf die südliche Parkhälfte. "Den nördlichen Teil bebauen und die Pflege des unlukrativen Südteils an die Stadt abzugeben, ist ein sehr fragwürdiges Angebot", so die Linke. Dass CDU und Grüne genau so verfahren wollen, lasse den Schluss zu, dass die Fraktionen als verlängerter Arm der Kirche dienen oder sich wenig mit dem Thema beschäftigt hätten. Würde der Wunsch von CDU und Grünen erfüllt, könnte die Kirche in einem eigentlich nicht dafür vorgesehenen Gebiet Wohnbebauung vermarkten, während die Pflege des Parks auf Kosten des Steuerzahlers erfolgen würde.

Auch die Aussage der Kirche, der Park bliebe weitestgehend unberührt, sei nicht richtig. Im nördlichen Parkteil würde die versiegelte Fläche verdoppelt, mehr als 40 Bäume würden gefällt. Beim Ortstermin zwischen Politik, Verwaltung und Landeskirche vor einigen Monaten habe Linke-Ratsherr Huff die Kirchenvertreter gebeten, eine Variante vorzulegen, die sieh auf die versiegelten Fläche beschränkt. Sollte dabei für die Kirche eine Unterdeckung entstehen, sollte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgelegt werden, um Kooperationen zwischen Stadt und Landeskirche zur Parkpflege erarbeiten zu können. Dies sei bis heute nicht geschehen.


IKZ: 01.03.2014

Die "üblichen Pflegearbeiten" im Ortlohn-Park

Zahlreiche nicht unter Schutz stehende Bäume gefällt. Politiker von SPD und Linken verärgert.

lserlohn. Zahlreiche Bäume, Sträucher und Gehölze im Park von Haus Ortlohn fielen in den vergangenen beiden Tagen der Kettensäge zum Opfer. Betroffen von der Fällaktion waren offensichtlich nahezu sämtliche Bäume auf dem Areal, die innerhalb der zur Bebauung vorgesehenen Bereiche liegen und nicht unter die Baumschutzsatzung fallen. Die Evangelische Landeskirche als Eigentümerin des Grundstücks, dessen künftige Gestaltung aktuell durch ein Bebauungsplanverfahren geregelt werden soll, weist jedoch Vorwürfe, dass noch vor dem Abschluss des Verfahrens Fakten geschaffen werden sollen, deutlich zurück: "Es handelt sich um die üblichen Pflegemaßnahmen, die vor Beginn der Vegetationsperiode am 1. März abgeschlossen sein müssen", erklärte Andrea Rose, stellvertretende Pressesprecherin der Landeskirche, auf Anfrage unserer Zeitung. Ausgeführt würden die Arbeiten, die mit der Stadt abgesprochen sein sollen, von der Firma Potthoff, die auf dem Areal Doppel-und Reihenhäuser errichten will.

Die Märkischen Stadtbetriebe Iserlohn-Hemer weisen hingegen jegliche Kenntnis von den Vorgängen von sich: „Wir waren an dieser Sache überhaupt nicht beteiligt", betonte Vorstand Holger Böhnert gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Ausgesprochen verärgert reagierten derweil politische Vertreter. "Ich empfinde dieses Vorgehen der Landeskirche als unüberlegt und als Provokation", erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Dimitrios Axourgos, der sich ebenso wie Linken Ratsherr Manuel Huff bereits vor Ort einen Eindruck verschafft hatte. Auch Huff wird deutlich; was er von den Vorgängen im Park hält: "Ich bin sehr verärgert! Hier sollen Fakten geschaffen werden, am letzten Tag vor Beginn des Schutzzeitraumes nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Aussage des von mir befragten Arbeiters, dass ohnehin alles bebaut werde, passt dabei ins Bild. Weder die Iserlohner Bürger noch die Politik können sich so etwas bieten lassen. Wir werden weiter mit den Bürgerinnen und Bürgern für den Erhalt des Ortlohn-Parks kämpfen!"


IKZ: 28.02.2014

"Auch Jesus und seine Jünger hatten kein Festgeldkonto"

Die evangelische Kirche in Bayern hat sich ein prominentes Schwergewicht aus der Landespolitik in ihre Führungsebene geholt: Finanzminister Markus Söder (CSU) wurde jetzt als offizielles Mitglied in die dortige Landessynode berufen. In einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) hat Söder gleich einmal hemdsärmelig und selbstbewusst losgelegt. Mit dem markigen Spruch "Soweit ich mich erinnere, hatten Jesus und seine Jünger kein Festgeldkonto", hat der fränkische Christdemokrat eine deutliche Duftmarke in Bezug auf seine biblische Sattelfestigkeit gesetzt. Söder wollte mit dem doch etwas schrägen Verweis seine Kritik am Finanzgebaren im evangelischen Dekanat München feinsinnig und originell formulieren. Dort hatte man fast 13 Millionen Euro durch fragwürdige Anlagegeschäfte verloren, was natürlich den Finanzminister im neuen christlichen Auftrag besonders herausgefordert hat. An anderer Stelle des Interviews klang Markus Söder dann schon wieder deutlich milder gestimmt: "Du kannst Fehler machen, bist aber nicht verloren", freute er sich über einen wesentlichen Kerngedanken der christlichen Botschaft. Im arg gebeutelten Münchner Dekanat wird man dies aus berufenem Munde sicherlich nur zu gern hören.


IKZ: 26.02.2014 - NACHGEDACHT

Ein Vorschlag im Sinne der Kirche

Von Thomas Pütter

Einen größeren Gefallen als den von den Grünen und der CDU vorgeschlagenen Ankauf des Parks von Haus Ortlohn könnte die Kommune der Evangelischen Landeskirche kaum tun. Da nämlich der Antrag der bei den Fraktionen im Gegenzug keine Reduzierung der Bebauung vorsieht, würde der Grundstückseigentümer in die Lage versetzt, die Flächen zur Bebauung zu verkaufen und gleichzeitig von den nach Kirchenangaben durchaus beträchtlichen Kosten für die Pflege der Grünflächen entlastet, so dass sich eine deutliche Gewinnsteigerung ergäbe.

Sollte die aktuelle Ortlohn-Planung am Ende des Verfahrens eine politische Mehrheit finden, wäre es im Sinne der Kommune wohl ein besseres Geschäft, im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Bebauungsplans einen städtebaulichen Vertrag mit der Landeskirche abzuschließen, durch den die öffentliche Nutzung des Parks garantiert wird bei gleichzeitiger Übernahme der Pflegekosten durch den Grundstückseigentümer.


IKZ: 26.02.2014

Für einen Euro: Stadt soll Ankauf des Ortlohnparks prüfen

CDU und Grüne wollen mit gemeinsamen Antrag eine dauerhafte Nutzung durch die Öffentlichkeit gewährleisten

Iserlohn. CDU und Grüne stellen für die kommende Sitzung des Planungsausschusses sowie des Umweltausschusses den gemeinsamen Antrag, dass die Stadt die Voraussetzungen für den Ankauf der auch zukünftig unbebauten Flächen im Ortlohnpark von der Evangelischen Landeskirche zum symbolischen Preis von einem Euro überprüfen soll. Zudem soll die Verwaltung ermitteln, mit welchem Aufwand die Grundpflege für den Erhalt eines "Naturgartens" durch die Stadtbetriebe Iserlohn/Hemer verbunden wäre.

In einer der vielen Bürgeranhörungen zur zukünftigen Bebauung der Grünanlagen um das ehemalige Bildungszentrum Haus Ortlohn und im Planungsausschuss sei bereits andiskutiert worden, die zukünftig nicht bebauten Flächen der Parkanlage für die Bevölkerung offen zu halten. Dies könne durch die Übertragung der Fläche durch einen symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt geschehen, lautet die Antragsbegründung von CDU und Grünen. Mit "relativ geringem Aufwand" könnte dann die Grundpflege von den Stadtbetrieben übernommen werden. "Die Nutzung und Begehung der Grünfläche wäre für die Bevölkerung damit weiterhin auf eigene Gefahr dauerhaft möglich: Auch der Landschaftsbeirat des MK befürworte eine Sicherstellung durch die Stadt Iserlohn", heißt es abschließend.


IKZ: 24.02.2014

Wahlkampf unter dem Motto "Mehr Grün für Iserlohn"

Die Mitglieder des Stadtverbandes Iserlohn-Hemer haben das Programm am Freitagabend lange und kontrovers diskutiert

Iserlohn. Mehr als vier Stunden wurde am Freitagabend gebrütet, gefeilt und vor allem diskutiert, dann stand das Programm für Kommunal- und Europawahl des Stadtverbandes Iserlohn-Hemer von Bündnis 90/Die Grünen fest. Kämpfen wollen die Mitglieder demnach künftig für die konsequente Umsetzung des Klimaschutz-Konzeptes, unter anderem wollen sie für eine größere Akzeptanz der Bemühungen das eigene Handeln und die Aufklärung der Bevölkerung forcieren. C02-Emissionen sollen durch den Ersatz fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas durch regenerative Energien sowie durch Energiespar-Maßnahmen gesenkt werden. Biogasanlagen sollen in Iserlohn ebenso gebaut und gefördert werden wie Photovoltaik und Windkraft.

Gerechte Bildungschancen
„Außerdem treten wir für gerechte Bildungschancen ein. Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, die Iserlohner Schullandschaft so zu gestalten, wie sie es sich zum Wohle ihrer Kinder wünschen", heißt es im Programm. Unter anderem fordern die Bündnisgrünen eine komplette Lernmittelfreiheit, den Ausbau von Ganztagsschulen mit gymnasialen Standards sowie ein gesundes Mittagessen. Kindertageseinrichtungen sollen zügig ausgebaut werden und flexible Öffnungszeiten, möglichst 24-Stunden-Betreuung, bieten. Möglichst früh sollen Kinder mit und ohne Behinderung miteinander aufwachsen und lernen, wozu aus Sicht der Grünen eine Verkleinerung der Gruppengrößen und eine größere personelle Ausstattung erforderlich ist.

Um die soziale Gerechtigkeit zu verbessern, wird gefordert: Fortsetzung und Erweiterung von Vergünstigungen bei öffentlichen Einrichtungen, Einführung eines Sozialtickets in Iserlohn beziehungsweise im Märkischen Kreis, Einrichtung einer Koordinierungsstelle für inklusiven Sport, Ausgestaltung der Arbeit des Integrationsrates sowie Barrierefreiheit in möglichst allen Bereichen.

Für die Grünen bedeutet politische Mitbestimmung mehr, als alle fünf Jahre zur Wahl zu gehen. Sie wollen, dass die Iserlohner künftig stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und durch Ideen und Kritik einen Beitrag leisten können, beispielsweise durch die Bereitstellung von Daten, Statistiken und einer Plattform im Internet. Dort, so das Ziel des Stadtverbandes, sollen künftig die Ratssitzungen live übertragen werden.

Ein weiterer Bereich ist die Entwicklung einer lebendigen Innenstadt: Bei der Umgestaltung des Schillerplatzes soll es Bürgerbeteiligung in Form von Infoveranstaltungen und Befragungen geben, es soll mehr Grün in die Stadt geholt werden, indem versiegelte Flächen wieder geöffnet und entsprechend umgestaltet werden. Außerdem soll der Fritz-Kühn-Platz "zurück in das städtische Leben geholt werden", indem er noch stärker für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Dagegen halten die Grünen nichts von einem Neubau der Parkhalle.

Was die Mobilität angeht, so fordern sie die Etablierung des Radverkehrs als vollwertiges Verkehrsmittel, eine Ausweitung der Leihmöglichkeiten von E-Bikes, den Erhalt des Anrufsammeltaxis sowie die Ausweitung des öffentlichen Personennahverkehrs durch kürzere Taktfrequenzen, mehr Haltestellen und günstigere Tarife. Außerdem sollen Elektro-und Hybridfahrzeuge mit niedrigem oder keinem C02-Ausstoß kostenlos im Innenstadtbereich kostenlos parken.

Bürgerhaushalt einführen
Mit Blick auf die Finanzen wollen die Grünen einen Bürgerhaushalt einführen, der die Iserlohner einbezieht sowie die Einnahmen und Ausgaben transparent und bürgerfreundlich veranschaulicht.


IKZ: 18.2.2014 - LESERBRIEF

Im Rat vertretene Fraktionen müssen Farbe bekennen zum Ortlohn-Park

Betrifft: Haus Ortlohn

Die Fraktion der Linken hat es auf den Punkt gebracht: Die Bebauung des Ortlohn-Parks durch die Evangelische Kirche Westfalen ist - abgesehen von den sozialen Projekten rund um das heutige Haus Ortlohn- überdimensioniert und ökologisch nicht vertretbar! Überdies ist für die reine "Sozialbebauung" keine Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich, was der Planungsausschuss auf seiner letzten Sitzung im Übrigen auch auf Anfrage ausdrücklich bestätigte. Der vor einigen Wochen propagierte "gelungene" Kompromiss - letztlich resultierend aus einer Besprechung von einigen Bürgern und Vertretern der Ev. Kirche Westfalen, den sich sowohl Stadtrat und Planungsamt ohne öffentliche Diskussion zu eigen machten und im Turbogang zur Offenlegung brachten, ist weder gründlich durchdacht noch ökologisch sinnhaft. Wo bitteschön ist im nordöstlichen Teil eine "behutsame" Bebauung zu erkennen, wenn etwa 80 Prozent der dortigen Fläche versiegelt werden? Und was ist im Südwesten unterhalb des Hauses Ortlohn akzeptabel an der Tatsache, dass eine ganze Häuserzeile als Schallschutz herhalten soll, die Stadt aus Kostengründen aber keinen Beitrag leisten will (siehe B-Plan-Begründung)?

Die sonst fast militant ökologischen Grünen haben in Sachen Ortlohnpark bislang gänzlich versagt. Die Sozialdemokraten werden ihrem Ruf in keiner Weise gerecht. Von CDU und FDP hätte man in dieser Angelegenheit kaum andere Entscheidungen erwartet. Vielleicht kommt ja auch diesen Fraktionen noch die Erleuchtung, dass man Geld nicht essen kann.

Eines aber steht fest: Alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen müssen nun "Farbe bekennen" zur Zukunft des Ortlohn-Parks. Ich werde bei der Kommunalwahl im Mai sehr genau darauf achten, welche Ratsvertreter die Interessen der Iserlohner Bürger w i r k l i c h vertreten!

Klaus-Peter Schultz
Schweriner Straße 17


IKZ: 18.2.2014 - LESERBRIEF

Entscheidungen treffen, um den letzten Park im Stadtgebiet zu erhalten

Betrifft: Haus Ortlohn

Nach Jahrzehnten der Nutzung durch die Evangelische Kirche gefährdet nun eine Bebauungsplanung den Bestand des Ortlohn Parks. Schon im August 2013 betonte der ehemalige Superintendent Albert Henz, dass dem unseligen Zustand des Gebietes Einhalt geboten werden muss: Ortlohn dürfe kein Schandfleck werden. Aber was wird es denn, wenn die aufstehenden Gebäude und zusätzlich etliche alte Bäume einer neuen Bebauung zum Opfer fallen? Das alte „Fleitmännsche Wäldchen“, wie der Ortlohn Park noch bei einigen alten Iserlohnern heißt, wäre nicht mehr wieder zu erkennen. Ich kann nur hoffen, dass die Iserlohner Politik, wie es Herr Janke als letzte Möglichkeit anmahnt, richtige Entscheidungen zugunsten der Mehrheit der Iserlohner Bürger trifft, damit dieser letzte Park im Stadtgebiet erhalten bliebe. Auch dem Stifter des Parks, Herrn Theodor Fleitmann, würde somit ein würdiges Andenken bewahrt und die Evangelische Kirche stünde nicht als Frevler an Gottes Schöpfung da.

Hans-Joachim Klamma,
Kluse 28


IKZ: 18.2.2014 - LESERBRIEF

Kirche ist offenbar bereit, Haus Ortlohn für ein fettes Stück Butter zu opfern

Betrifft: Haus Ortlohn

Stelle man sich einmal vor, die Evangelische Kirche wäre Eigentümerin des Wichelhovenhauses, aber mit den erzielten Mieteinnahmen nicht zufrieden. Ein Mackie hätte im Auftrag der Kirche einen Käufer gefunden, der plane, dort ein Laufhaus zu betreiben. Das Haus erschiene dem Käufer auch deshalb interessant, weil es im Foyer eine entzückende Skulptur hat, die sich als Deko für den dort vorzusehenden Kontakthof besonders gut eigne. Endlich erhielte Iserlohn den noch fehlenden dritten Baustein des "goldenen Dreiecks" Bank-Bordell-Buchhandlung. Griffe die Kirche zu? Wäre das Angebot eines Investors, für viel Geld die Reformierte Kirche zu erwerben, um dort einen Tand-Trödel-Laden so genannten gehobenen Genres zu betreiben, nicht auch interessant für die Kirche? Häuser, Haine, Parks und ähnliche "Dinge" haben - "singen" sie, sind sie emotional be-bzw. anrührend - eine Aura. Sie reflektieren mannigfache Werte. Die Evangelische Kirche, die Amtskirche wohlgemerkt, ist offenbar bereit, im Fall Haus Ortlohn solche Werte für ein fettes Stück Butter zu entsorgen.

Neben den genannten Aspekten: Weiß die Kirche nicht oder - das wäre noch schlimmer - gibt sie nur vor, es nicht zu wissen, dass kleinteilige Umfelder, Zersiedelung von Landschaften, das Wohl und Wehe der Menschen, die dort oder in deren Umfeld leben - sehr negativ beeinflussen können? Hat die Kirche von den Arbeiten Richard Sennetts, von den Erkenntnissen der Grete Tugendhaft nie etwas gehört? Die Frage, die ich zu Beginn dieses Briefes gestellt habe, vermag ich, nachdem was sich die Evangelische Kirche bisher zum Thema Haus Ortlohn geleistet hat, nicht mehr zweifelsfrei negativ beantworten. Und viele andere Menschen wohl auch nicht.
Schade, äußerst schade.

Jochen Weltecke,
Im Tückwinkel 5


IKZ: 17.02.2014

Park für einen Euro angeboten

Ortlohn: Landeskirche nimmt Stellung

Iserlohn. Andreas Duderstedt, Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen, nimmt Stellung angesichts der aktuellen Debatte über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn: „Wir haben den Ortlohnpark der Stadt Iserlohn für den symbolischen Preis von einem Euro angeboten. Dieses Angebot steht nach wie vor - selbstverständlich muss die Stadt ihre Entscheidung sorgfältig prüfen und abwägen. Auch weiterhin wollen wir gemeinsam mit der Stadt Alternativen finden, wie der Park sinnvoll genutzt werden kann. Denn die Unterhaltung des Parks kostet Geld: Sie schlägt derzeit mit 30000 Euro jährlich zu Buche. Als Kirche gehen wir mit dem uns anvertrauten Geld sorgsam um. Die Pflege eines öffentlichen Parks ist eher eine kommunale, keine kirchliche Aufgabe.
Schwarze Null statt Gewinnen

Bleibt das Anwesen weiterhin im Besitz der Evangelischen Kirche von Westfalen, dann sind wir verpflichtet, aus der Verlustzone herauszukommen. Das von uns vorgeschlagene Nutzungskonzept bringt uns keine Gewinne ein, sondern endet langfristig mit einer schwarzen Null. Gewinner wären die künftigen Bewohner: Menschen verschiedenen Alters, junge Familien und Senioren, Alleinstehende und Ehepaare, die hier in guter Nachbarschaft leben. Gewinner wäre aber auch die Bevölkerung, die den 73500 Quadratmeter großen Park zur Erholung nutzen könnte. Denn der Park bleibt weitgehend unberührt. Nur im nördlichen Bereich sind auf etwa 20.000 Quadratmetern Reihen-und Doppelhäuser sowie Einfamilienhäuser geplant. Den Park versperren und sich selbst überlassen möchten wir nicht. Davon hätte niemand etwas.“


IKZ: 15.02.2014

Ausschreibungen Stadt Iserlohn

Hinweisbekanntmachung zur Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB für den Entwurf des Bebauungsplans Nr. 391 "Haus Ortlohn"

Die Stadt Iserlohn beabsichtigt, den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 391 "Haus Ortlohn" gem. § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich auszulegen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Amtsblatt des Märkischen Kreises Nr. 7 vom 12.02.2014 bekannt gemacht worden. Die vollständige Bekanntmachung ist auch auf der Internetseite der Stadt Iserlohn unter www.iserlohn.de (Stichwort: Ausschreibungen, Immobilien, Bekanntmachungen) veröffentlicht. Das Amtsblatt des Märkischen Kreises ist erhältlich bei der Kreisverwaltung Lüdenscheid, Heedfelder Straße 45, 58509 Lüdenscheid und im Internet unter www.maerkischer-kreis.de.
Iserlohn, 12.02.2014
Stadt Iserlohn
Dr. Ahrens
Bürgermeister


IKZ: 14.02.2014

Linke wehrt sich weiterhin gegen Bebauung

Die Fraktion setzt ihren Kampf für den Erhalt des Parks von Haus Ortlohn fort und stellt hierzu Anträge

Iserlohn. Die Linke im Rat der Stadt leistet weiter massiven Widerstand gegen die geplante Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn. Für die nächste Sitzung des Planungsausschusses beantragt die Fraktion, die auf dem Grundstück ausgewiesene Fläche für den Gemeinbedarf in ihrem bisherigen Umfang beizubehalten und Neubauplanungen auf die bereits heute bebauten Flächen zu beschränken. Parallel hierzu haben die drei Ratsvertreter einen Fragenkatalog im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung für den Bebauungsplan Haus Ortlohn an das Bauressort im Rathaus versandt.

Im Interesse der Stadt
Während der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde die abgespeckten Planungen der evangelischen Landeskirche inzwischen als durchaus akzeptabel bewertet, zeigt sich die Linke deutlich weniger erbaut über den erreichten Status quo. "Der Erhalt des Parks und die Festsetzung des nördlichen Teils als Gemeinbedarfsfläche liegen im Interesse der Stadt Iserlohn und insbesondere des Stadtteils Nußbergs. Eine dichtere Wohnbebauung, die kulturhistorisch und ökologisch wertvolle Flächen versiegelt, jedoch nicht - zumal die Bevölkerungszahl stetig sinkt, und vielerorts im Stadtgebiet weitere Flächen für Wohnbebauung ausgewiesen worden sind", heißt es in der Antragsbegründung. Die von der Landeskirche geplante und kommerziell ausgerichtete Wohnbebauung der oberen Parkhälfte widerspreche in diesem Zusammenhang auch den Zielen des Stadtentwicklungskonzepts und führe zu einer Zerstörung von vorhandenen und zusammenhängenden Grünflächen. Fragen zur grundsätzlichen Sinnhaftigkeit des Vorhabens stellt die Linke im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Bebauungsplanverfahren. So will die Fraktion von der Verwaltung wissen, wie hoch der Bedarf an zusätzlichen Wohneinheiten für Iserlohn ist in Zeiten sinkender Bevölkerungszahlen bei gleichzeitiger Ausweisung von zahlreichen neuen Baugebieten. Auskunft geben soll die Verwaltung auch darüber, wie viele Wohneinheiten in der Waldstadt in den vergangenen zehn Jahren insgesamt errichtet worden sind. Überhaupt nicht einverstanden zeigt sich die Ratsfraktion mit der geplanten Umwidmung der bisherigen Gemeinbedarfsfläche in dem Bebauungsplangebiet in ein Wohngebiet insbesondere vor dem Hintergrund, dass neben der nahezu gänzlich ausgenutzten Schulfläche am Nußberg keine weiteren nennenswerten Gemeinbedarfsflächen im Stadtteil vorhanden seien.

Städtebauliche Pflicht?
"Hat die Stadt in einem dicht besiedelten Gebiet wie dem Nußberg aus Sicht der Verwaltung nicht auch die städtebauliche Pflicht, ausreichend Flächen für den Gemeinbedarf und für Grünflächen vorzuhalten?", fragt die Linke und hakt nach, ob der Grundstückseigentümer ein Anrecht besitzt, ein als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesenes Grundstück als Wohnbaugebiet zu nutzen. "Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass die Linke die Bebauung auf dem Grundstück so gering wie möglich halten möchte", erklärt derweil Bauressortleiter Mike Janke im Gespräch mit unserer Zeitung. Fakt sei aber, dass der jetzige Planentwurf mit breiter politischer Mehrheit zur Offenlage gebracht worden sei, "das war der klare Auftrag des Planungsausschusses, den wir als Verwaltung ausgeführt haben". Auf die politische Tagesordnung soll Haus Ortlohn wieder im Mai gesetzt werden. Dann beschäftigt sich erneut der Planungsausschuss mit den Einwendungen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung, um anschließend den Satzungsbeschluss zu treffen. Janke: "Ob an dem Plan dann noch Veränderungen vorgenommen werden, ist einzig und allein Sache der Politik".


IKZ: 14.2.2014 - NACHGEDACHT

Gute Argumente, relevante Fragen

Von Thomas Pütter

Noch bis zum 24. März haben Interessierte Gelegenheit, im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Stellungnahme zum Bebauungsplan "Haus Ortlohn" abzugeben, bevor der Planungsausschuss im Mai und anschließend der Rat in letzter Instanz über den Satzungsbeschluss entscheiden. Wie keine andere Fraktion im Stadtparlament kämpft derweil die Linke für den uneingeschränkten Erhalt des Parks am Nußberg - und dies mit guten Argumenten und relevanten Fragen. Braucht Iserlohn noch weitere Baugebiete für Einfamilienhäuser angesichts der demografischen Entwicklung und zahlreicher neu ausgewiesener Flächen? Ist es nicht im städtischen Sinne, für den dicht besiedelten Nußberg wertvolle Grünflächen in möglichst üppiger Form und als Gemeinbedarfsfläche zu erhalten?


IKZ: 11.2.2014 - LESERBRIEF

Zerstörung der natürlichen Gegebenheit muss nicht vorgenommen werden

Betrifft: Bürgerkritik an dem öffentlich ausgelegten Bebauungsplan Nr. 391, Haus Ortlohn

Der von der Verwaltung ausgelegte, und das von der ev. Landeskirche übermittelte Einverständnis der Bürger zur Umwidmung der historisch wertvollen Grünzone "Haus Ortlohn", entspricht nicht wirklich der Meinung vieler Bürger. Es ist schon erstaunlich, wie weit die moralisch soziale Verantwortung der Initiatoren verloren gegangen ist und welch hoher Aufwand getrieben wird, um die rein wirtschaftlichen Interessen zu verdecken. Die ausgewiesene Gemeinbedarfsfläche Haus Ortlohn" wurde, nach der Angabe der Pressestelle der ev. Landeskirche, für 221000 DM im Jahre 1954 erworben. Die Auflagen und Verpflichtungen waren also dem Erwerber bekannt. Nach dem Erwerb bauten sie dann entsprechend ihrer übernommenen Verpflichtung den Gebäudebestand aus und nutzten ihn im gesellschaftlichen Interesse. Diese kirchliche, dem menschlichen Wesen gegenüber bestehende soziale und moralische Verpflichtung, fällt nun dem ökonomischen Interesse zum Opfer, ohne Rücksicht auf Kultur, Umwelt und den Willen der Bevölkerung. Sichtbar wird dieses in der im Vorlauf der Planung gestarteten Aktion, wo ein Antrag auf das Fällen von113 Bäumen des wertvollen Altbestandes gestellt wurde. Nach den ersten Protesten der Bevölkerung und verschiedener politischer Organisationen werden immer noch 40 Bäume des Altbestandes gefällt, falls es zu der Ausführung des von der Verwaltung zuletzt öffentlich ausgelegten Bebauungsplanes kommen sollte. Es stellt sich die Frage, wieweit, bei dem Verlust und der Zerstörung der geschichtlich und städtebaulich wertvollen Grünzone, dieses ein städtebaulicher und gesellschaftlicher Gewinn sein soll? Zu mindesten bezweifeln das viele Bürger der Stadt. Im Stadtteil und auch weit über lserlohn hinaus. Sie lehnen die vorliegende verdichtete Bebauung des Ortlohnparks ab. Das zeigt sich zurzeit an der laufenden Unterschriftensammlung gegen die angestrebte Umnutzung der „Gemeinbedarfsfläche“ in eine „Allgemeine Wohnbaufläche“ im Flächennutzungsplan. Die Bürger streben ein Zentrum für Pflege und Kommunikation für Alt und Jung an. Das kann ohne weiteres, im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen auf die Flächen des Bestandes errichtet werden, ohne dass die Zerstörung der über Jahre gewachsenen natürlichen Gegebenheit vorgenommen werden muss.

Johannes Peeren
Königsberger Straße 35


IKZ: 6.2.2014

Zufrieden mit Planungen für "Haus Ortlohn"

Kreis/lserlohn. Zufrieden war der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märkisches Kreises in seiner Sitzung am Dienstag in Lüdenscheid mit dem überarbeiteten Bebauungsplan für den Park von "Haus Ortlohn". Insgesamt freute es die Beiratsmitglieder, dass mehr Bäume erhalten werden können als bei der ersten Planung. Ursprünglich sollten fast 150 Gehölze fallen, jetzt sind es bekanntlich nur noch 37. Das Gremium hatte noch einige Verbesserungsvorschläge. So würde es der Beirat empfehlen und begrüßen, dass der Restpark durch die Stadt übernommen wird um das Gelände dauerhaft für jedermann zugänglich und offen zu halten.

Johannes Peeren
Königsberger Straße 35


IKZ: 17.01.2014

Stadt Iserlohn Hinweisbekanntmachung

zur Offenlegung des Planentwurfs für den Bebauungsplan Nr. 391 "Haus Ortlohn". Die Stadt Iserlohn beabsichtigt, den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 391 "Haus Ortlohn" gem. § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich auszulegen. Die Offenlegung des Planentwurfs ist im Amtsblatt des Märkischen Kreises Nr. 03 vom 15.01.2014 bekannt gemacht worden. Die vollständige Bekanntmachung ist auch auf der Internetseite der Stadt Iserlohn unter www.iserlohn.de (Stichwort: Ausschreibungen, Immobilien, Bekanntmachungen) veröffentlicht. Das Amtsblatt des Märkischen Kreises ist erhältlich bei der Kreisverwaltung Lüdenscheid, Heedfelder Straße 45, 58509 Lüdenscheid und im Internet unter www.maerkischer-kreis.de.
Iserlohn, 15.01.2014
Stadt Iserlohn
Dr. Ahrens
Bürgermeister


IKZ: 28.12.2013

Kompromiss nach heftigen Protesten

Die Evangelische Landeskirche sieht sich mit einem Proteststurm konfrontiert, weil sie einen Großteil des alten Baumbestandes im Park von Haus Ortlohn abholzen lassen will, um dort Wohnbebauung zu realisieren. Umweltschützer und Anwohner üben heftige Kritik und finden Unterstützer in den Reihen der Ratsfraktionen. Zwar befindet das von den Linken eingeschaltete Landesdenkmalamt den Park nicht für schutzwürdig, der Widerstand führt aber dennoch zu Ergebnissen. Ein Kompromiss, der den Erhalt eines Großteils der Bäume vorsieht, ist die Grundlage eines Ratsbeschlusses im Dezember, den Bebauungsplan nun öffentlich auszulegen.


IKZ: 18.12.2013

Weitere Beschlüsse des Stadtparlaments

Folgende weitere Beschlüsse fasste der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend:

[…] • Der Bebauungsplan "Haus Ortlohn" wird Anfang 2014 öffentlich ausgelegt. Dann besteht die Möglichkeit für alle Interessierten sowie die "Träger öffentlicher Belange", zum Planentwurf Stellung zu beziehen.


IKZ: 18.12.2013 - LESERBRIEF

Keine Alternativen

Betr.: Haus Ortlohn, Leserbrief von Johannes Peeren

Ich glaube im Namen aller Nutzer dieses schönen Parkes sagen zu müssen: "Eine Vernichtung des Parkgeländes mit dem herrlichen Baumbestand ist eine Todsünde." Zum Erhalt der Parkanlage gibt es keine Alternativen. Dieses Naherholungsgebiet ist einzigartig.

Norbert Klein-Raufhake,
Sophie-Scholl-Straße 24,
Iserlohn


IKZ: 13.12.2013 - LESERBRIEF

Iserlohner sollen sich für den Ortlohn Park einsetzen

Betrifft: Haus Ortlohn, Planungsausschusssitzung

Während sich die SPD mit dem vorgelegten Konzept offenbar in jeder Hinsicht einverstanden erklärt, macht sich die CDU - wie löblich - ausschließlich Sorge darum, dass die nicht abzuholzenden Bäume auch während der Bauphase nicht beschädigt werden. Außerdem - so Rolf Kramer - sei mit der jetzigen Beteiligung der Öffentlichkeit ja noch nichts entschieden...Die Grünen, Herr Eufinger, beauftragten die Verwaltung, die Evangelische Kirchengemeinde zu fragen, ob deren angeblich im Raume stehendes Angebot, den südlichen Teil des Parkes an die Stadt Iserlohn zum symbolischen Preis von einem Euro zu verkaufen, ernst gemeint sei. Lediglich DIE LINKEN, Herr Peeren, sprachen konkrete Knackpunkte wie zum Beispiel die großflächige Versiegelung, Verdichtung des Grünbereiches, Folgen der Bebauung für den restlichen Park etc. klar und deutlich an. Außer Herrn Peeren stimmten denn auch alle anderen Fraktionen für die Offenlegung des Bebauungsplanes und damit für die formelle Einleitung der Änderung des Flächennutzungsplanes.

Welch weitreichende Folgen dies haben wird, dürfte spätestens Anfang Februar kommenden Jahres bekannt sein. Dann nämlich läuft die Frist für Einsprüche gegen die zum Teil massive Bebauung insbesondere im nordöstlichen Teil des Parkes ab. Es bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Iserlohner für die letzte größere Parklandschaft in unserer Stadt einsetzen werden...

Klaus-Peter Schultz
Schweriner Straße 17



IKZ: 12.12.2013 - LESERBRIEF

Wo bleibt das Interesse zum Erhalt wertvoller Kulturgüter, wenn das letzte Parkgelände zerstört wird?

Betrifft: Haus Ortlohn

Kulturgüter in Iserlohn haben keinen Wert, so auch bei der angestrebten Bebauung des Ortlohn-Parks!? Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW), Stadt und ein Großteil der Politik, sehen sich nicht in der Lage, das letzte in Iserlohn noch vorhandene Parkgelände zu erhalten. Bei der Umwidmung der bisherigen Gemeindebedarfsfläche zum Allgemeinen Wohngebiet erübrigt sich die Frage der CDU nach öffentlicher Zugänglichkeit des Parks für die Iserlohner Bevölkerung. Diese rhetorische Frage, war nur eine Ablenkung, um das Interesse von der eigentlichen tatsächlichen Verantwortung für Iserlohner Kulturgüter zu verschleiern. Der Park ist trotz der Verhinderung des zu Anfang beantragten Kahlschlags durch die geplante Bebauung der EKvW bedroht. Noch immer sollen 37 Bäume gefällt werden - Wurzelschäden der übrigen Bäume durch Ausschachtungsarbeiten sind dabei noch unberücksichtigt. Die versiegelte Fläche verdoppelt sich: Fast 3500 Quadratmeter zusätzlich sollen unter der Bebauung verschwinden. Der in sich geschlossene Park wird durch eine massive Bauriegelbebauung vor allem im Bereich südlich des Haus Ortlohn geschädigt und vollkommen zerstört. Wo bleibt das Interesse zum Erhalt wertvoller Kulturgüter, wenn das letzte Parkgelände in Iserlohn durch ein solches geplantes Bauprojekt zerstört wird? Planung ohne sensibles Empfinden für den Bestand, nur fokussiert auf den reinen, maximalen Gewinn. Es dürfte der EKvW aber schon bei der Übernahme bekannt gewesen sein, dass dieses Gelände als Gemeindebedarfsfläche ausgewiesen war und ist. Das bedeutet nach allgemeinem Baurecht nur frei für Bauanlagen mit sozialer Kompetenz. Darunter würde auch ein Bauprojekt betreutes Wohnen von Alt und Jung, nach Abriss des jetzigen Bestandes, fallen. Aber das reicht der Landeskirche nicht zur Pflege des Restgeländes. Sie wollen einen wirtschaftlichen Gewinn erzielen durch eine breitflächige Vermarktung über einen Investor. So wird durch eine extreme Verdichtung mit Wohnbebauung und daraus folgende größere Versiegelung das letzte kulturell wertvolle Parkgelände in Iserlohn zerstört. Die EKvW sieht sich nicht in die Pflicht genommen, ihren eigentlichen Aufgaben gerecht zu werden. Sie unterscheiden sich nicht von den Wirtschaftsbossen unserer Gesellschaft - auch hier steht die Gewinnmaximierung an erster Stelle, denn nicht umsonst wird die Wohnbebauung an einen Investor (soziale Kompetenz?) vergeben. Bei einem fünfprozentigen Wohnungsleerstand in Iserlohn besteht kein zusätzlicher Wohnungsbedarf, vor allem, da zurzeit mehrere Flächen im Stadtgebiet als neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden. Aber trotz allem kann man die EkvW, wie auch breite Teile politisch wirkender Kräfte nicht für den Erhalt des Kulturgutes gewinnen. Lediglich DIE LINKE hat sich klar gegen die Bebauung positioniert. Von einem politisch engagierten FDP-Politiker wurde mir in der letzten Woche der übliche Spruch vorgehalten "Eigentum verpflichtet". Wo bleibt die Verpflichtung der Landeskirche? Wo bleibt die Verpflichtung der Stadt? Wo bleibt die Verpflichtung der Politik zum Erhalt von Kulturgütern? Kulturgut kostet und wird immer wieder kosten. Es hat aber einen emotionalen, weitreichenden Wert für den Menschen, der bei Verlust in Zukunft unbezahlbar ist, den man mit dem kurzfristigen gewinnorientierten Denken unserer Zeit nicht aufwerten kann.

Johannes Peeren,
Iserlohn



IKZ: 06.12.2013

Ausschuss für Windkraft-Moratorium

IGW übernimmt die Projektleitung zur Entwicklung im Bereich Alexanderhöhe

[...]
Nachdem die von der Evangelischen Landeskirche geplante Bebauung im Park von "Haus Ortlohn" in den vergangenen Monaten bereits die Parteien, Umweltschützer und die Anwohner am Nußberg bewegt hatte, machte der Planungsausschuss jedoch erst gestern per Beschluss den Weg frei für die offizielle Beteiligung der Öffentlichkeit am zugehörigen Bebauungsplanverfahren.

Zwei Wochen lang können nun Interessierte nach den Weihnachtsferien ihre Stellungnahmen zu dem aktuellen städtebaulichen Konzept abgeben, nachdem zwischenzeitlich die Intervention der Umweltschützer dafür gesorgt hat, dass die geplante neue Bebauung zu weiten Teilen auf den heute bereits bebauten Flächen stattfindet und zudem einem Großteil des Baumbestandes im Park erhalten bleibt. Eine entscheidende Forderung der Politik formulierte CDU-Mann Rolf Kramer, der die Verwaltung aufforderte, mit der Landeskirche zu einer Vereinbarung zu kommen, dass die Parkbereiche im Ortlohn-Areal auch künftig frei für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben sollen.



IKZ: 01.12.2013

Kontroverser Schlagabtausch...

[...] Danach war es mit der "adventlichen" Stimmung recht schnell vorbei. Für einen ersten "Aufreger" sorgte Manuel Huff (Die Linke), der kritisierte, dass der jüngste Bebauungsplan für den Park von Haus Ortlohn nicht im Umweltausschuss diskutiert würde, handele es sich doch bei dem Areal um "das grüne Herz der Stadt".

Dem widersprach Rolf Kramer (CDU): "Es kann nicht sein, dass der Planungsausschuss ein Planverfahren einleitet, das im Umweltausschuss diskutiert wird. Wie verfahren wird, bestimmt immer noch der Planungsausschuss!" […]



IKZ: 27.11.2013 - LESERBRIEF

Er kann also noch viel lernen

Betrifft: Klare Mehrheit für Mike Janke

"Die Berufung Mike Jankes in das Amt des Leiters "Planen, Bauen, Umwelt- und Klimaschutz" ist vollzogen und zunächst unumkehrbar: der Rat der Stadt Iserlohn hat gesprochen! Der politisch-moralische Schaden über die Art und Weise der Berufung ist zurzeit noch unermesslich. Es bleibt nur zu hoffen, dass Herr Janke seine zukünftige Aufgaben "fachlich" und nicht ausschließlich "politisch" wahrnimmt. Iserlohn benötigt dringend ein Konzept zur (baulichen) Stadtentwicklung im Sinne von Bewahren der letzten charakteristischen Gebäude, Ensembles und Grünflächen. Herr Janke ist jung an Jahren und den damit verbundenen geringen Erfahrungen: er kann also noch viel lernen und es dann vielleicht auch gut richten! Begleiten wir ihn (kritisch)!"

Hans-Joachim Klamma,
Kluse 28



IKZ: 22.11.2013 - LESERBRIEF

Maß und Mitte sind hier gefragt

Betrifft: Bebauung Park Haus Ortlohn

Das Unbehagen, freilich etwas abgemildert, bleibt. Eine Bebauung, die allzu eindeutig an die Zersiedelung der dem Ortlohntal zugewandten Seite der Langerfeldstraße erinnert, ist im Lichte der Aura und der Ambiance des Parks Haus Ortlohn unzulässig. Die, wie Herr Schultz schreibt, letzte größere Parkanlage ginge nicht nur den Nußbergern, sondern den Iserlohnern insgesamt verloren. Dass die evangelische Kirche dort Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen schaffen will, sei ihr erlaubt. Es sei ihr auch erlaubt, damit Geld zu verdienen. Was ihr allerdings nicht erlaubt ist, ist Kulturgüter zu missachten und insoweit das Gewinnziel allen anderen voranzustellen. Maß und Mitte sind hier gefragt. Das bramarbasierende Geschwätz über soziokulturelles und gemeinschaftsorientiertes" Verhalten ist besonders ärgerlich.

Was gilt und gelten wird, sind Eigentumsrechte, und nicht pseudophilosophische Ausflüge in die heile Welt, die da kommen möge. So bitte nicht, liebe evangelische Kirche! Die Erwartungen, dass etwa Rat und Verwaltung in der Lage seien, ein "grand design" zu liefern, sind ohnehin gering anzusetzen. Überlegungen etwa, ein Projekt wie den Park Waldfrieden in Wuppertal überhaupt einmal nur anzudenken, liegen weit jenseits des Erwartbaren.

Mies van der Rohe formulierte, die Aufgabe des Architekten sei, Ordnung in der Landschaft zu schaffen. Und eben nicht Unordnung.

Jochen Weltecke,
Im Tückwinkel 5



IKZ: 19.11.2013 - LESERBRIEF

Haus Ortlohn: Bei vielen Nußbergern bleiben weiterhin Fragen zu Bebauungsplänen offen

Betrifft: Bebauung Park Haus Ortlohn

Donnerstag letzter Woche im Gemeindehaus Nußberg: Die Herren Schröder und Stinn stellen die Historie und den aktuellen Bebauungsplan zum Objekt "Haus Ortlohn" nebst Übersicht über die verbleibenden Bäume im Ortlohnpark vor, über den sie in den letzten Tagen und Wochen einen "Kompromiss" mit den Bauverantwortlichen und Planern ausgehandelt hatten. Hierfür erhalten sie (zu Recht) Dank und Applaus der Anwesenden. Im Nachgang dazu wird noch etwas über das mögliche künftige "soziokulturelle" Umfeld philosophiert. Da die Referenten leider zeitlich limitiert sind begeben sich die rd. 50 Bürgerinnen und Bürger nach zumeist kurzen Wortmeldungen und ohne längere Diskussionen mit eher gemischten Gefühlen nach Hause. Vertreter von Verwaltung, Rat, Parteien und Kirche sind erst gar nicht erschienen; teilweise lassen sie sich zumindest entschuldigen. Beschämend!

Nun, einige Tage danach und mit etwas Abstand von dem Gehörten, bleiben für mich und sicherlich viele andere Nußberger - ungeachtet der bisherigen Ausführungen - Fragen offen, die zuletzt zum Teil auch (einzig) von den LINKEN in erfreulicher Offenheit (siehe IKZ vom 14.11.2013) angesprochen wurden:

- Warum erfolgt eine derart enge Bebauung im Bereich der heutigen Gästehäuser?
- Warum wird die vorgesehe Stichstraße nach unten in die Theodor-Fleitmann-Straße geführt anstatt in Richtung Berliner Platz oder Schweriner Straße?
- Warum müssen die "öffentlichen" Wohnanlagen 3- bis 4-geschossig sein?
- Warum erfolgte eine "Abriegelung" durch zwei Privathaus-Reihen unterhalb des heutigen Hauses Ortlohn?
- Warum wurde kein Spielplatz integriert?
- Warum widmet sich die ev. Landeskirche nicht ausschließlich den Aufgaben, für die sie einen (christlichen) Auftrag hat (hier die 2 - 3 Bauten für betreutes Wohnen / Seniorenwohnheim / Pflegewohnheim (von einem Auftrag zur Gewinnmaximierung ist mir nichts bekannt)?
- Warum muss der Ortlohnpark unbedingt in wesentlichen Teilen zubetoniert und nachhaltig versiegelt werden?
- Wie gut wird dem verbleibenden Baumbestand der Schadstoffausstoß von täglich pendelnden ca. 40 - 50 Fahrzeugen tun (eine Frage nicht nur für die GRÜNEN)?
- Wer wird sich nachhaltig (insbesondere auch finanziell) um die Pflege des Parks kümmern?

Ein letzter Punkt: Nach Plänen werden künftig ca. 150 - 200 Bewohner die Häuser und Einrichtungen belegen. Was machen die Nußberger, wenn sich diese Bewohner nicht wie gewünscht, "soziokulturell und gemeinschaftsorientiert" verhalten, sondern den Park als "ihr" Quartier betrachten und diesen dementsprechend allein für sich beanspruchen?

Dann spätestens wird die Profitgier der ev. Landeskirche zum Rohrkrepierer und die letzte größere Parkanlage geht den Nußbergern für immer verloren. Die Diskussion ist eröffnet...

Klaus-Peter Schultz
Schweriner Straße 17



Stadtspiegel: 17.11.2013

"Bin stolz über erste Ergebnisse"

Ortlohnpark: aktuellen Planungsstand bei Versammlung diskutiert

Iserlohn: Rund 50 Bürger zeigten Interesse, denn sie waren der Einladung zur Versammlung zum Thema "Bebauung Ortlohnpark" gefolgt. Der aktuelle Planungsstand wurde vorgestellt und diskutiert. "Ich bin stolz über die ersten Ergebnisse. Denn die Aufgeschlossenheit zu sozialen Projekten und ‚Gemeinsames Wohnen von Menschen mit Handicap‘ war groß", so Klaus Stinn.

Lesen Sie mehr dazu im Online Portal www.lokalkompass.de/iserlohn.



IKZ: 16.11.2013

Kompromiss vorgestellt

Von Bürgerinitiative Ortlohnpark

Iserlohn: Die Grundzüge des Kompromisses, die die Bürgerinitiative Ortlohnpark in den zahlreichen Gesprächen mit der evangelischen Landeskirche und dem Planungsbüro Post & Welters in Dortmund zur zukünftigen Bebauung des Ortlohnparks gefunden hat, stellten am Donnerstagabend Fritz Schröder und Klaus Stinn im gut gefüllten Gemeindesaal der Johanneskirche vor.

Schröder gab zuvor einen Überblick über die Chronologie des bisherigen Verfahrensablaufes seit dem Juli 2012 und der zahlreichen Aktivitäten der Naturschutzverbände zum Erhalt eines großen Teils des Parks und des Baumbestandes. Nun gehe es darum, so Stinn, insbesondere den "sozialen" Teil der Bebauung konkret auszugestalten und mit Leben zu erfüllen. Dies solle in enger Abstimmung mit der Landeskirche und den Investoren geschehen, die beide bei einem Gespräch am 29. Oktober großes Interesse-an einer Zusammenarbeit geäußert hätten und sich aufgeschlossen zeigten für Anregungen aus der Bevölkerung. Dafür wurde ein Erhebungsbogen unter den Besuchern verteilt, dessen Auswertung und Ergebnisse zeitnah veröffentlicht werden sollen.
ust



IKZ: 14.11.2013

Linke: Wollen nicht weniger, sondern mehr Grün

Stellungnahme zur Ortlohn-Bebauung

Iserlohn: Im Vorfeld der heute um 18.30 Uhr im Gemeindehaus der Johanneskirche stattfindenden Informationsversammlung zur Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn äußert sich die Fraktion Die Linke skeptisch mit Blick auf den mittlerweile erreichten Planungsstand.

Nach viel Kritik und langer Diskussion habe die Evangelische Landeskirche in der letzten Woche eine neue Planung für die Bebauung am Haus Ortlohn vorgelegt, "Teile der Kritiker vermeldeten auch schon, dass die neue Planung ein gelungener Kompromiss sei. Die Fraktion Die Linke sieht dies jedoch ungleich kritischer", heißt es in einer Presseerklärung, Die signalisierte Zustimmung eines Teils der Bürger vertrete nicht unbedingt die Mehrheit der Anwohner. Zwar sei ein Schritt in die richtige Richtung zu erkennen, dennoch sei die Planung weiterhin ein großer Eingriff in das, was auch viele der knapp 1000 Unterzeichner der Petition gegen die Parkbebauung gerne erhalten möchten.

Riegelbildung
"Insbesondere die geplante Bebauung südlich des jetzigen Haus Ortlohn, die im Bereich der jetzigen Wegeführung liegt, zerstört durch die Riegelbildung das geschlossene Parkbild und die Parkatmosphäre, der Eingriff in die Parklandschaft ist immer noch sehr groß", konstatiert Johannes Peeren, Bürgervertreter der Linksfraktion im Planungsausschuss. Die Linke werde weiterhin versuchen, an der Seite der Bürgerinnen und Bürger am Nußberg die Bebauung möglichst auf die bislang bereits versiegelten Flächen zu beschränken, und den Ortlohn-Park als "grünes Herz" der Stadt zu erhalten - auch im Hinblick auf die wichtige Naherholungsfunktion für die Anwohner. Eine Bebauung, deutlich über das bisherige Maß hinaus sei jedoch ein städtebaulicher Rückschritt. Die Linksfraktion wolle nicht weniger Grün in der Stadt, sondern mehr.

Lärmschutz
Auch im Hinblick auf den, strukturellen Wohnungsleerstand sei es der falsche Weg, eine derartig wertvolle Grünfläche zusätzlicher Wohnbebauung zu opfern. ManueI Huff, Fraktionsgeschäftsführer der Linken, weist außerdem darauf hin, dass das Thema Lärmschutz für die geplante Bebauung noch nicht geklärt ist: "Bisherige Lärmschutzgutachten zeigen, dass für die Wohnhäuser die Grenzwerte nicht eingehalten werden. Es darf auf keinen Fall passieren, dass dort ein Bebauungsplan genehmigt wird, der für die Menschen dort keine gute Wohnqualität bietet und im Nachhinein die Stadt Iserlohn für den notwendigen Lärmschutz zahlen muss."

An der heutigen Info-Veranstaltung kann derweil kein Linken-Vertreter teilnehmen, da zeitgleich eine Wahlversammlung zur Kreistagswahl 2014 stattfindet.



IKZ: 07.11.2013

Der "gelungene Kompromiss" ist gefunden

Iserlohn: Es ist eine schwere Geburt, doch am Ende scheint sie doch noch erfolgreich zu verlaufen. Nach massiver öffentlicher und politischer Kritik hat die Evangelische Landeskirche von Westfalen ihre Pläne zur Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn mittlerweile so weit modifiziert und reduziert, dass offenbar ein für alle Seiten tragfähiger Konsens erreicht worden ist. In einer E-Mail unterrichtete jetzt Klaus Stinn zahlreiche Mitstreiter in der Auseinandersetzung über die Bebauungspläne darüber, dass der nun vorliegende Planungsentwurf als "gelungener Kompromiss" angesehen und dementsprechend befürwortend kommuniziert werde. In einer Bürgerversammlung am 14. November ab 18.30 Uhr im Gemeindesaal der Johanneskirche am Nußberg soll der aktuelle Planungsstand vorgestellt und diskutiert werden, um dabei auch weitere Anregungen aufzugreifen und die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

Die Rahmenbedingungen für die Einigung mit den Kritikern
Auch die politische Ebene ist seit Dienstagnachmittag über den planerischen Durchbruch informiert. Im Arbeitskreis Stadtentwicklung berichtete eine Delegation der Landeskirche und des Architektenbüros Post & Welters unter Führung von Vize-Präsident Albert Henz über die Rahmenbedingungen der Einigung. Insbesondere die von den Naturschützern erhobene Forderung eines Erhalts so vieler Bäume wie möglich im Park von Haus Ortlohn wurde demzufolge realisiert. Hatte die Landeskirche ursprünglich einen Antrag gestellt, einen Großteil des Parks zu Gunsten der Bebauung abzuholzen, sieht das aktualisierte städtebauliche Konzept nunmehr nur noch die Fällung von 41 Bäumen vor, die zum Teil überdies aus natürlichen Gründen nicht mehr lange hätten erhalten werden können.

Zurückgenommen wurde hierfür der Umfang der Bebauung. Sah das zwischenzeitlich bereits abgespeckte Konzept der Landeskirche noch die Errichtung von 49 Einfamilien- und Doppelhäusern auf dem Areal vor, wurde diese Zahl weiter reduziert auf 43 Gebäude. Reduziert wurde auch die Gesamtfläche des überplanten Areals von rund 35 auf jetzt 28 Hektar. In den Planungen weiterhin enthalten ist der Bau eines Altenheims direkt an der Theodor-Fleitmann-Straße sowie ein Gebäude für alternative Wohnprojekte. Erschlossen werden soll das Gebiet durch zwei von der Fleitmann-Straße abgehende Stichstraßen.

Durch die Beilegung des Konflikts kann nun auch das Bebauungsplanverfahren wieder Fahrt aufnehmen. So soll im Planungsausschuss am 5. Dezember der Beschluss zur Offenlegung des Plans gefasst werden. Bei einem reibungslosen Verlauf könnte der Satzungsbeschluss dann im Frühjahr gefasst werden, so dass die Bauarbeiten im Bereich Haus Ortlohn in der ersten Jahreshälfte 2014 aufgenommen werden könnten.



IKZ: 05.07.2013

Ortlohnpark: Klares politisches Zeichen

Der Planungsausschuss will das "grüne Herz" retten und fordert Entgegenkommen von der Kirche

Iserlohn: Wenn sich die Bedeutung eines Themas an der Zeit bemisst, die sich Politiker zur Diskussion des Sachverhalts nehmen, dann steht der Bebauungsplan "Haus Ortlohn" dieser Tage ganz weit oben auf der Iserlohner Prioritätenliste. Währen der Planungsausschuss zumeist sehr zügig seine Tagesordnung abarbeitet, nahmen sich die Fachpolitiker am Mittwochabend mehr als anderthalb Stunden Zeit, um ausführlich über die geplante Bebauung am Nußberg zu sprechen und die Pläne der Evangelischen Landeskirche von Westfalen mit den Zielen der Kommune abzugleichen - wobei die Auffassungen, in welcher Art und insbesondere in welchem Umfang auf dem Areal investiert werden kann und darf, noch weit auseinanderliegen.

Bebaunugsplanverfahren soll fortgesetzt werden.

Kurzzeitig schien es in der Sitzung sogar möglich, dass der Planungsausschuss das eingeleitete Bebauungsplanverfahren per Beschluss beendet und damit sämtliche bisher vorgelegten Planungen zu den Akten gelegt werden könnten. Weil aber Baudezernet Olaf Pestl deutlich machte, das die Stadt über das Planverfahren wesentlich bessere Steuerungsmöglichkeiten besitzt als auf der Basis des heute im Ortlohn-Bereich gültigen Baurechts, nahmen die Politiker von dieser drastischen Lösung letzlich Abstand. Doch während der von den Grünen eingebrachte Vorschlag, mit der Kirche in Verhandlungen einzutreten zum Ankauf des Parks, wohl keine Chance auf eine politische Mehrheit hat, bleibt für die weiteren Gespräche mit den Verantwortlichen der Landeskirche die von Linken und SPD formulierte Option auf dem Tisch, alle Bäume auf dem Gelände unter Schutz zu stellen, sollte kein Kompromiss gefunden werden.

Dass die Stimmung in dem sonst so nüchternen Ausschuss mächtig angeheizt war, ist dem Agieren der Landeskirche ganz zu Beginn des Verfahrens geschuldet, als sie vorsorglich einen Fällantrag für immerhin 130 der insgesamt 170 Bäume im Ortlohnpark stellte. "Dieser Antrag war nicht sinnvoll und auch fachlich nicht fundiert, das hätten wir niemals genehmigt", so betonte Baudezernent Pestl. Der politische und öffentliche Flurschaden jedoch war angerichtet, auch wenn die Landeskirche seither ihre Planungen deutlich abgespeckt hat zu Gunsten des Erhalts von mehr Bäumen. "Unser Antrag zielt nicht darauf hin, eine Bebauung komplett zu verhindern. Wir möchten erreichen, dass die Kirche ihre Aussagen zur Achtung der Schöpfung Ernst nimmt", erläuterte Michael Hufnagel (SPD) die Beweggründe von Linken und Sozialdemokraten, zum jetzigen Zeitpunkt den Erhalt des kompletten Baumbestandes zu fordern, um den Eingriff zu minimieren.

Keine politische Mehrheit für den Ankauf des Areals
Ähnlich argumentierte Manuel Huff (Linke), der zudem darauf hinwies, dass der Ortlohnpark im Iserlohner Stadtentwicklungskonept von 2003 als Teil dem kommunalen "grünen Herzens" hervorgehoben werde - ironischerweise von eben diesem Planungsbüro, das heute für die Neuplanungen verantwortlich zeichnet. Huff sprach sich daher ganz im Sinne auch der anderen Fraktionen deutlich dafür aus, eine Bebauung nur auf den heute bereits bebauten Flächen samt behutsamer Ergänzungen in den Zwischenräumen zuzulassen.

Eine Lösung, die Harald Eufinger noch nicht weit genug ging. Während die Grünen zu Beginn des Verfahrens noch keine Einwände gegen die Bebauung erhoben, hat sich die Meinung der Fraktion zwischenzeitlich offenbar um 180 Grad gedreht, so dass Eufinger forderte, das gesamte Parkareal durch die Kommune zu erwerben, um einen dauerhaften Schutz gewährleisten zu können. "Die Kirche wird nicht dort bauen, wo sie zubuttern muss, alles, was sich nicht rechnet, ist damit gestorben. Im Zweifelsfall wird weitere zehn Jahre abgewartet, ohne dass etwas auf dem Gelände passiert. Vielleicht aber wäre ein Kaufangebot durch die Stadt eine interessante Alternative", so Eufinger, der für die grüne Idee jedoch keine Mitstreiter im Ausschuss fand. Ganz im Gegenteil: "Wenn wir uns die ganze Entwicklung der letzten Jahre anschauen, dann würden wir die Kirche damit noch belohnen für ihre Hinhaltetaktik. Die müssten uns das schenken und noch was drauflegen", fand Hartmut Bogatzki (CDU) deutliche Worte gegen die Kaufoption. Der Christdemokrat erklärte sich vielemehr bereit, den Antrag der Linken und der SPD zu unterstützen, um "ein klares Zeichen" zu setzen; "Es ist hier nicht irgendein Eigentümer, es handelt sich um die evangelische Kirche, die sich mit ihrem Antrag, mal eben 130 Bäume platt zu machen, wahrlich kein Ruhmesblatt ausgestellt hat. Wir sind nicht bereit, alles mitzumachen, was die Kirche will."
tp



IKZ: 29.06.2013

Iserlohn: SPD und Linke sprechen sich in einem gemeinschaftlichen Antrag für den in der kommenden Woche tagenden Planungsausschuss dafür aus, sämtliche 173 Bäume im Bereich des Bebauungsplanes "Haus Ortlohn" als erhaltenswert einzustufen und damit zugleich unter Schutz zu stellen. Folgt der Ausschuss dieser Linie, müsste die Evangelische Landeskirche ihre Planung zur Bebauung des Areals noch einmal komplett überarbeiten und sich fast ausschließlich auf die Flächen konzentrieren, auf denen bereits heute Immobilien stehen.

In der Begründung des Antrags erklären die beiden Fraktionen, dass die bisher vorgesehene Bebauung vielen Zielen des Iserlohner Stadtentwicklungskonzeptes widerspreche, wozu etwa der Erhalt des Parks als "Grünes Herz" zähle. Durch den Schutz der 173 Bäume möchten SPD und Linke erreichen, dass der Gesamtcharakter des Parks bewahrt, die Baumschutzsatzung konsequent umgesetzt und somit der Ortlohn-Park gesichert wird. Zudem fordern die beiden Fraktionen bei der Umwidmung der Gemeinbedarfsfläche in eine Wohnbaufläche die konsequente Einhaltung der Lärmschutzrichtwerte mit Blick auf die Geräuschemissionen der Autobahn und der Baarstraße. Dies sei eine Notwendigkeit, um im Falle einer möglichen Bebauung qualitatives Wohnen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund bitten SPD und Linke darum, dass die Verwaltung im Ausschuss ausführt, welche Lärmpegel bei der derzeitigen Planung zu erwarten sind, wie sich die Richtwerte darstellen, welche Maßnahmen zur Einhaltung der Richtwerte notwendig sind, welche Kosten diese verursachen, und wer zur Durchführung der Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet ist.



Stadtspiegel: 19.06.2013

Leitlinien für Ortlohn-Park

Bürgergruppe will B-Planverfahren konstruktiv begleiten

Iserlohn: Im Rahmen der Bürgerinformation zur Zukunft des Ortlohn-Parkgeländes am 4. Mai durch das Planungsbüro Post und Welters sowie der Landeskirche hat sich spontan eine Gruppe gebildet, die das B-Planverfahren konstruktiv begleiten möchte.

Als erstes hat diese Gruppe inzwischen einige Leitbilder formuliert, welche nach ihren Vorstellungen bei den Planungen berücksichtigt werden sollten. Diese Leitbilder wurden am 5. Juni dem Landeskirchenamt zugeleitet, BM Dr. Ahrens, Olaf Pestl und die Fraktionen erhielten diese am 13. Juni. Diese (vorläufigen) Leitbilder sollen als nächstes auch in einer Bürgerversammlung vorgestellt, diskutiert und geändert bzw. ergänzt/ beschlossen werden, um dann als Votum des Stadtteiles in den Planungsprozess einzufließen.

In dieser Bürgerversammlung sollen dann auch die Sprecher gewählt werden, die die Bürger nach außen vertreten. Bis dahin hat Fritz Schröder dieses Mandat inne.

Die folgenden Leitbilder wurden formuliert:
-Die bei der Entstehung des Ortsteiles Nußberg praktizierte Integration von Flüchtlingen, Aussiedlern, Einheimischen und unterschiedlichen sozialen Gruppen sollte auch bei der Gestaltung des Ortlohnparks beachtet werden.
-Der Ortlohnpark sollte möglichst vollständig erhalten und mit den Bürger/innen weiter entwickelt werden zu einem soziokulturellen Zentrum des Stadtteiles.
-Eine behutsame Bebauung mit Seniorenwohnungen, Singlewohnungen, Pflegewohngemeinschaften, Pflegeeinrichtungen, gemeinschaftliches Wohnen behinderter und Nichtbehinderter wird als sinnvoll erachtet.
-Diese Projekte sollten für alle sozialen Gruppen erschwinglich sein.
-Die Bebauung sollte möglichst auf der schon versiegelten Fläche umgesetzt werden.
-Das gilt insbesondere für eine maßvolle Errichtung von Familieneigenheimen.
-Belange des Lärm-, des Bau-, des Landschafts-, des Denkmal-und des Wasser/Gewässerschutzes sollten umfassend berücksichtigt werden.
-Bei der Entwicklung des Konzeptes zur Bebauung des Ortlohnparks wird eine Beteiligung der Bürger, der Institutionen am Nußberg wie Siedlerbund, Kirchen, Schulen und analog der Bürgerbeteiligung, wie sie beim Projekt der Südlichen Innenstadt praktiziert wird, gefordert.



IKZ: 15.05.2013

Denkmalschützer eingeschaltet

Linke-Fraktion will die Schutzwürdigkeit des Ortlohnparks bewertet wissen

Iserlohn: Durch politische Initiative kommt ein neuer, am Ende vielleicht maßgeblicher Akteur ins Spiel um die geplante Bebauung im Park von Haus Ortlohn am Nußberg. Im Rahmen der Debatte über das Bauprojekt der Evangelischen Landeskirche hat sich die Linke-Fraktion mit dem Landesdenkmalamt in Verbindung gesetzt, woraufhin ein Vertreter der Behörde aus Münster bereits den Ortlohnpark aufgesucht hat um sich ein Bild von dessen potenzieller Denkmalwürdigkeit zu machen.

Für die heutige Sitzung des Planungsausschusses beantragt die Fraktion daher die Beantwortung mehrerer Fragen. So wollen die Linken wissen, ob das Landesdenkmalamt bereits mit der Kommune Kontakt aufgenommen und möglicherweise bereits eine erste inhaltliche Einschätzung abgegeben habe. Überdies möchte die Fraktion erfahren, ob die Verwaltung das Landesdenkmalamt bei den weiteren Planungen beteiligen will und welche Auffassung im Rathaus zur Frage der Schutzwürdigkeit des Parks vertreten wird.

„Herausragende Bedeutung“
Für die Linke liegt die Antwort auf die letzte Frage auf der Hand. „Aus unserer Sicht hat der gesamte Park neben der herausragenden Bedeutung für die Naherholung auch eine im Stadtgebiet und im näheren Umkreis nicht vergleichbare stadt- und kulturgeschichtliche Wertigkeit“, heißt es in der Ausschuss-Anfrage. Eine Unterschutzstellung des Parks in seiner Gesamtheit sei durchaus eine 0ption!

Die Bedeutung des Parks sei erst kürzlich durch die Veröffentlichung „Parks + Gärten in Südwestfalen“ des LWL hervorgehoben worden.

Dass die Landesdenkmalbehörde durchaus das Bedürfnis hat, ihre Meinung zum weiteren Umgang mit dem Ortlohnpark kund zu tun, betonte deren Mitarbeiter Dipl. Ing. Uwe Siekmann, zuständig für den Bereich Gartendenkmalpflege, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Am vergangenen Freitag habe er die Stadt Iserlohn angeschrieben mit der Bitte um Beteiligung. Siekmann: „Es ist der übliche Weg, dass wir von einer Kommune aufgefordert werden uns einen Bestand auf seine Schutzwürdigkeit hin anzuschauen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir aktiv werden. Sollte die Stadt jedoch kein lnteresse an der Beteiligung der überörtlichen Behörde haben, sei es durchaus denkbar, dass die Denkmalschützer eigene Anstrengungen unternehmen, um über eine Anrufung des Landesbauministeriums am Verfahren beteiligt zu werden. „Ich hoffe aber, dass dies im Fall des Ortlohn-Parks nicht nötig sein wird“, so Siekmann, der jedoch noch keine öffentliche Bewertung zur möglichen Schutzwürdigkeit des Areals abgeben wollte. rp



IKZ: 18.04.2013

Haus Ortlohn: Kahlschlag-Pläne begraben

Iserlohn: Der öffentliche Aufschrei, als die ersten Planskizzen zur Bebauung in und um Haus Ortlohn veröffentlicht wurden, ist wohl auch bei der Evangelischen Landeskirche in Münster sehr deutlich gehört worden. Denn die im ursprünglichen Konzept von der Landeskirche als Grundstückseigentümerin verfolgte Absicht, den alten, teilweise mehr als 130 Jahre alten Baumbestand im Park am Nußberg fast komplett zu fällen, wurde zwischenzeitlich zu Gunsten einer schonenderen Lösung aufgegeben. Dennoch müssten am Ende immer noch etwa 40 der 130 schützenswerten Bäume fallen, um die Planung in ihrer aktualisierten Form verwirklichen zu können.
Dass jedoch auch der neue Stand der Überlegungen noch lange nicht tatsächliche bauliche Realität werden muss, verdeutlichte Baudezernent Olaf Pestl gestern bei einem Pressegespräch im Rathaus. Planung, so Pestl, "ist ein dynamischer Prozess". Und im Bebauungsplan-Prozess "Haus Ortlohn" werde nun erst einmal der nächste Verfahrensschritt getan mit der Öffentlichkeitsbeteiligung. Positiv bewertete der Baudezernent indes die nach "harten Diskussionen" mit der Bauverwaltung bereits vorgenommenen Veränderungen am ersten Planentwurf: "Das jetzt vorliegende Ergebnis nimmt auf viele der vorgebrachten Kritikpunkte Rücksicht".

Öffentlicher Park
Insbesondere der drohende Kahlschlag auf dem Areal hatte die sensible Waldstädter Seele in Wallung gebracht. Durch die jetzt vorliegende Alternative werde dieser Sorge Rechnung getragen, zeigte sich Hartmut Welters vom Planungsbüro Post & Welters überzeugt davon, nun eine Lösung vorgelegt zu haben, bei der Wirtschaftlichkeit und Naturschutz in Einklang gebracht worden sind. Überdies, so Welters, werde der Park auch nach der Bebauung als Naherholungsraum öffentlich zugänglich bleiben.
Seit 2007 und der Aufgabe der Tagungsstätte stellt sich die Frage nach einer sinnvollen Nachnutzung für das fast neun Hektar große Grundstück am Nußberg. Die Antwort könnte das aktuelle städtebauliche Konzept sein, das auf drei Säulen fußt. So soll nach dem Abriss der Tagungsstätte im östlichen Plangebiet zur Theodor-Fleitmann-Straße hin eine dreigeschossige Pflegeeinrichtung mit 33 stationären Plätzen und acht Seniorenwohnungen entstehen, südwestlich hiervon ist ein dreigeschossiges Gebäude mit barrierefreien Wohnungen vorgesehen. Für das Grundstück südlich des Seniorenwohnheims hat die Iserlohner Gruppe "wohnart" Interesse angemeldet zur Realisierung eines Wohnprojektes. 31öffentlich geförderte Wohnungen in Doppel-und Reihenhäusern für die Zielgruppe junger Familien sind im östlichen Plangebiet projektiert. Hieran angrenzend sollen am Rand zum Park Winkelreihenhäuser sowie frei stehende Einfamilienhäuser errichtet werden. Insgesamt werden im Gesamtgebiet somit 75 Wohneinheiten geschaffen werden. Anders als noch in der ersten Planvariante vorgesehen, soll das kleine Wohngebiet nur durch eine Ringstraße von der Theodor-Fleitmann-Straße aus erschlossen werden. Von der Ortlohnstraße aus soll die Anbindung der Winkelhaus und Einfamilienhausbebauung erfolgen, während das Seniorenwohnheim, die angrenzenden barrierefreien Wohnungen und das Wohnprojekt ebenfalls über einen Abzweig von der Fleitmannstraße erreichbar sein sollen.

Große Resonanz
"Dem Investor kann es nicht schnell genug gehen", berichtete Planer Welters, dass für die Vermietung der öffentlich geförderten Wohnungen bereits Anzeigen geschaltet worden seien - auch, um den tatsächlichen Bedarf zu erkennen. Die Resonanz hierauf sei enorm gewesen: „Wir haben bereits 60 konkrete Bewerber, die die Voraussetzungen erfüllen“.



IKZ

Thema Haus Ortlohn

Beim Kauf sind keine Auflagen erteilt worden

Iserlohn: In den letzten Wochen kam immer wieder das Gerücht im Zusammenhang mit den Bebauungsplänen im Park von Haus Ortlohn auf, "dass mit dem Erwerb des gesamten Areals durch die Landeskirche gleichzeitig auch die Verpflichtung einhergegangen ist, sich um den Park zu kümmern und den Erhalt des Parkes zu garantieren."

Um endlich K1arheit zu erhalten, ist die Pressestelle der evangelischen Landeskirche in Bielefeld von der Redaktion angeschrieben worden. Pressesprecher Andreas Duderstedt hat folgende Erklärung zu dem Thema geschickt: „1954 beschloss die Leitung der Evangelischen Kirche von Westfalen den Erwerb des Hauses Ortlohn zum Kaufpreis von 221.000 DM. Auflagen über den Erhalt des Parks und seinen Baumbestand waren damit nicht verbunden. Weitere 500.000 DM wurden veranschlagt für den Umbau des Haupthauses, den Anbau des Gästehauses und die Einrichtung der Gebäude. Zum Vergleich: Der Bau eines Einfamilienhauses kostete damals etwa 50.000 bis 70.000 DM“.



IKZ

Grüne: Verhandlungen über Ankauf des Ortlohn-Parks führen

Fraktionsantrag für den heutigen Planungsausschuss: Das Bebauungsplanverfahren soll ausgesetzt werden

Iserlohn: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzen sich für den Erhalt des Ortlohn-Parks ein. Deshalb beantragt die Fraktionsvorsitzende EIke Olbrich-Tripp zum Tagesordnungspunkt "23.1 Bebauungsplan Nr. 391 - Haus Ortlohn" in der Sitzung des am heutigen Mittwoch stattfindenden Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung über folgenden Antrag abstimmen zu lassen: "Dem Rat der Stadt Iserlohn wird empfohlen, die Neuaufstellung des Bebauungsplans Nr. 391 Haus Ortlohn vom 3. Juli 2012 auszusetzen und mit dem gegenwärtigen Eigentümer Verhandlungen über einen Ankauf der Parkfläche zu führen mit dem Ziel, den Park als schützenswertes Gartendenkmal dauerhaft auch für künftige Generationen zu erhalten. Nach einem möglichen Erwerb ist das Bebauungsverfahren einzustellen und eine Unterschutzstellung zu initiieren".

Als Begründung führte Elke Olbrich-Tripp an: „Der von den Fraktionen der SPD und der Linken eingebrachte Antrag zur Unterschutzstellung aller im Park vorhandenen Bäume unabhängig von ihrem ökologischen und/oder denkmalerischen Wert deutet zwar in die richtige Richtung, garantiert aber leider nicht den dauerhaften Erhalt des Ortlohn-Parks, da eine so weitreichende Interpretation der lserlohner Baumschutzsatzung eher den Charakter einer Bebauungs-Verhinderungsplanung darzustellen scheint und somit kaum gerichtsfest sein dürfte“.

Erhalt der Parkanlage liegt im öffentlichen Interesse.
Das große öffentliche Interesse zeigt allerdings den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, den letzten verbliebenen bürgerlichen Park vollständig in seinen ursprünglichen Charakter zurückzuführen und zu erhalten. Gleichzeitig mehren sich Stimmen, diesen Park der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen und ihn nicht wie zu Zeiten der Tagungsstätte mehr oder minder durch private Nutzung einzuschränken. Der Ortlohn-Park ist ein Denkmal, das auf jeden Fall in den Besitz und unter Kontrolle der Stadt und ihrer Bürger gehört. Um dies auch trotz des weit fortgeschrittenen Verfahrens noch zu ermöglichen, bitten wir um Zustimmung zu unserem Antrag."



IKZ

Bettge erinnert an ein Stück verloren gegangener Gartenkultur

Früherer Stadtarchivar Mit-Autor eines interessanten Buches. Am Dienstag Vortrag im Stadtarchiv, am 7. Juni Führung

Iserlohn: "Parks+Gärten in Südwestfalen" heißt ein Buch, das kürzlich im Steinfurter Verlag Teklenborg erschienen ist. Zum Autorenkreis gehört auch der frühere lserlohner Stadarchivar Götz Bettge. Darin hat er sich dem Kapitel "Verlorene Gärten in lserlohn" gewidmet. Über die Gartenkultur im 19. Jahrhundert wird Bettge auch in einem Vortrag am Dienstag, 14. Mai, um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der "Alten Post" berichten.

Als Beispiele vorhandener beziehungsweise inzwischen verlorenen gegangener Anlagen nennt Bettge im Buch die Villa Wessel (Villa Otto Auer) an der Gartenstraße, die Villa Bellevue (heute Stenner-Gymnasium, die Villa Ebbinghaus-Möllmann (Gartenstraße 39), die Villa Niebecker (Villa Geck) an der Südstraße 27, die Villa Carl Möllmann an der Westfalenstraße 1 (heute Hochhaus an der Zollernstraße), der Ortlohnpark am Berliner Platz und die Parkähnlichen Anlagen im Stadtwald rund um den Rupenteich.

Bellevue und Tyrol
Seit dem 18. Jahrhundert und vor allem im 19. Jahrhundert nutzten die Iserlohner außerhalb des engen Stadtzentrums Gärten. Der Bereich Bellevue und Tyrol war bis zur Bebauung mit gründerzeitlichen Villen von Fabrikanten vor allem durch Gärten und Ausflugslokale geprägt. Die Architektur und Gartenkultur des 19. Jahrhunderts blieb bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erhalten. Danach wurden viele Gebäude abgerissen, die dazu gehörenden Gartenanlagen parzelliert und bebaut.

Die Großzügigkeit einzelner Gartenanlagen kann heute nur noch erahnt werden. Teilweise wurden sogar Tennisplätze oder Puppenhäuser angelegt. Aufwendige Teichanlagen fanden sich ebenso wie kunstvoll gestaltete Gewächshäuser.

Der Vortrag findet in der Vertragsreihe des Stadtarchivs in Kooperation mit der VHS statt. Am Freitag, 7. Juni, bietet Bettge zusätzlich eine Führug zu dem Thema an: "Spurensuche in der Iserlohner Gartenkultur", Treffpunkt um 16 Uhr an der Stennerstraße 3, Anmeldung bei der VHS wird bis zum 22. Mai erbeten.



Stadtspiegel

Die Geschichte des Ortlohn-Parks

Götz Bettge lädt morgen zur Führung ein und erinnert an Gartendenkmalschutz

Iserlohn: Zu einer Führung durch den Park von Haus Ortlohn lädt am morgigen Donnerstag der frühere Stadtarchivar Götz Bettge ein. Beginn ist um 19 Uhr, Treffpunkt der Parkplatz der ehemaligen Ev. Akademie, Berliner Platz.

"Bei einer möglichen Bebauung des Parks sind neben den Belangen des Natur-und Landschaftsschutzes auch die des Gartendenkmalschutzes zu berücksichtigen", schreibt Bettge in der Einladung. Nach Gestaltung und Größe, so Bettge, handele es sich bei diesem Gelände um den einzigen noch vorhandenen bürgerlichen Park in lserlohn. Und hier sei Industriegeschichte geschrieben worden. Der Park spiegele in eindrucksvoller Form den gartenarchitektonischen Zeitgeschmack der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wider.

Der Park ist in zwei Abschnitten entstanden. "Zunächst wurde beim Bau der Villa Heinrich Witte um 1895 parallel zur Baarstraße ein Park angelegt. Witte war Mitinhaber der Nickelfabrik. Nach 1901 wird der Unternehmer Richard Fleitmann Eigentümer von Villa und Park. Die Villa wurde 1974 abgebrochen. Mit dem Bau von Haus Ortlohn durch den Fabrikanten Friedrich Kirchhoff 1905 wurde auch hier ein großzügiger Park angelegt. Im Gegensatz zum benachbarten Park der Villa Witte/Fleitmann, der im klassischen landschaftlichen Stil mit einer Rasenfläche, Gehölzgruppen, einem kleinen Teich und geschwungenen Wegen angelegt wurde, finden wir hier eine Anlage in offener Form mit einer breiten Sichtachse", schreibt Bettge.

Diese einzigartige Parklandschaft hat auch Berücksichtigung im Gartenführer "Parks und Gärten in Südwestfalen" (Herausgeber: LWL Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen) gefunden. Dieser Gartenführer ist ab sofort im örtlichen Buchhandel erhältlich.
Bei dem Rundgang werden Informationen über die Bauherren sowie über die Bedeutung der Parklandschaften für die Stadt lserlohn gegeben.